Christian Clemens nach seinem Siegtor gegen Wolfsburg. (Foto: Mika Volkmann)

Matchwinner Clemens trotzt den Pfiffen der Fans

Er wurde mit Pfiffen begrüßt und zahlte es den Kritikern mit dem Siegtor heim: Christian Clemens hat am Samstag den 1. FC Köln erlöst und mit seinem Tor zum 1:0 gegen den VfL Wolfsburg für den ersten Bundesliga-Sieg der Saison gesorgt. Am 26-Jährigen scheiden sich die Geister.

Köln – Es lief die 67. Spielminute, als Christian Clemens seinen wohl bislang besten Moment seit seiner Rückkehr zum 1. FC Köln hatte. Er nahm einen Ball kurz vor der Mittellinie auf, öffnete seine Stellung zur rechten Seite und spielte einen Pass über vierzig Meter in den Fuß von Milos Jojic. Anschließend startete er durch.

Zweite Ehe bislang ein Missverständnis

Clemens sprintete an Freund und Feind vorbei in den Strafraum des VfL, ein Lauf über 50 Meter, um einen feinen Pass von Milos Jojic in die Schnittstelle sofort zu verwandeln. Ein Schuss über Koen Casteels hinweg ins Netz – der Siegtreffer für die Geissböcke gegen die Wölfe. Clemens drehte ab, legte einen Finger auf den Mund, bedeutete den Fans zu schweigen und ließ sich von seinen Mitspielern feiern.

Clemens war nur wenige Minuten zuvor von den eigenen Anhängern mit Pfiffen begrüßt worden. Der angeschlagene Birk Risa war für ihn vom Feld gegangen, der Norweger, der an Clemens’ Stelle in der Startformation gestanden hatte. Pfiffe vom eigenen Publikum, keine schöne Geste und der Ausdruck eines Missverständnisses. So zumindest musste man bislang die zweite Ehe zwischen dem Spieler und dem Effzeh bewerten, nachdem Ex-Sportchef Jörg Schmadtke im Winter Clemens aus Mainz zurückgeholt hatte.

Man hat gehört, wie die Fans mit ihm umgehen

Ob das Tor gegen Wolfsburg nun eine Wende eingeleitet hat? “Ich habe den Eindruck, dass ‘Crille’ in den letzten Monaten etwas unterschätzt worden ist”, sagte Trainer Stefan Ruthenbeck, der unmittelbar nach seinem Amtsantritt das Gespräch mit dem sensiblen Rechtsaußen gesucht hatte. “Er bringt eine ganze Menge mit und wir sind froh, dass wir ihn haben.”

Timo Horn und Clemens sind gut befreundet, auch der Torhüter hatte die Pfiffe bei dessen Einwechslung gehört. “Das Tor ist sicher Balsam für seine Seele”, sagte der FC-Keeper hinterher. “Man hat bei seiner Einwechslung gehört, wie die Fans mit ihm umgehen”, sagte Horn. “Das ist nicht einfach für ihn. Ich freue mich riesig, dass er das Tor gemacht hat. Das wird ihm gut tun.” Clemens selbst wollte nach seinem Siegtor nicht sprechen.

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