Jetzt droht dem 1. FC Köln die nächste Personalie um die Ohren zu fliegen. Nach dem überraschenden Abgang von Sportchef Jörg Schmadtke und der Kaugummi-Trennung von Peter Stöger droht nun die Abberufung von Torwarttrainer Alexander Bade zur Schlammschlacht zu werden.
Köln – Als der 1. FC Köln am Dienstagnachmittag endlich vermeldete, was bereits 24 Stunden zuvor durchgesickert war, atmeten viele FC-Fans zunächst auf. “Alexander Bade, der seit 2009 FC-Torwarttrainer ist, hatte darum gebeten, von seinen bisherigen Aufgaben bei den FC-Lizenzspielern entbunden zu werden. Er übernimmt nun andere Aufgaben beim 1. FC Köln.” Das Problem: Alex Bade denkt offenbar noch nicht daran, andere Aufgaben zu übernehmen.
Bade fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen
Aber zunächst einen Schritt zurück: Wie konnte es überhaupt zu dieser Situation kommen? Am 3. Dezember stand fest, dass Peter Stöger nicht mehr Trainer des 1. FC Köln sein würde. Für Bade, einen familiären Freund Stögers und nach viereinhalb Jahren enger Zusammenarbeit, ein harter Schlag. Das FC-Urgestein fühlte sich im neuen Trainerteam unter Stefan Ruthenbeck nur noch als fünftes Rad am Wagen. Während Ruthenbeck, die Co-Trainer Kevin McKenna und Markus Daun sowie Fitnesscoach Max Weuthen aus dem Nachwuchsbereich ein eingespieltes Team waren, fehlte Bade die Bindung zu seinen Kollegen.
Vor Weihnachten suchte Bade schließlich das Gespräch mit Ruthenbeck und Sportchef Armin Veh. “Alex Bade kam vor dem Schalke-Spiel zu mir. Wir haben gesprochen und ich habe ihm gesagt, dass ich gerne mit ihm weiter zusammenarbeiten möchte”, sagte der Chefcoach am Dienstag und wehrte sich damit gegen den Vorwurf, er habe für die Bade-Ablösung gesorgt. Der Verein wiederum war darum bemüht zu betonen, dass man erst “nach der Entwicklung um Alexander Bade kurzfristig” nach einem Nachfolger gesucht, also nicht schon vorher mit Andreas Menger gesprochen habe. Dieser jedoch, der nun Bades Job übernimmt, stand schon am Dienstag mit den Spieler beim Laktattest zusammen. Ein unglückliches Bild, schließlich hatte sich der 1. FC Köln bis dahin noch nicht zur Bade-Personalie geäußert.
Besteht wirklich Einigkeit zwischen Bade und dem FC?
Wieder einmal also gab der 1. FC Köln in einer wichtigen Personalie kein gutes Bild ab. Das lag allerdings auch daran, dass Bade und der FC offenbar in der Interpretation des Gesprächs vor dem Schalke-Spiel weit auseinander lagen. Am Dienstag erschien der Mann, der Timo Horn zum Bundesliga-Keeper machte, noch wie gewohnt zur Arbeit. Dann aber nahmen die Gespräche über seine Zukunft Fahrt auf. Schließlich gab der FC bekannt, dass man sich mit Bade auf einen Verbleib beim Klub geeinigt habe. Ob diese Einigung aber tatsächlich Bestand haben wird, muss sich erst zeigen.
Denn offenbar verhandelten die Parteien nicht nur über den Verbleib und neue Aufgaben beim Effzeh, sondern auch über die Ausgestaltung eines möglichen Auflösungsvertrages. Bade verfügt allerdings über einen unbefristeten Arbeitsvertrag, eine Kündigung des seit über 20 Jahren beim FC tätigen Inhabers einer UEFA-Torwarttrainer-Lizenz wäre nicht ohne weiteres möglich. Auch deshalb lag es nahe, dass Bade eine andere Position beim FC übernehmen würde. Diese müsste aber mit seinem Arbeitsvertrag in Einklang stehen, und der gilt dem Vernehmen nach nur für die Profi-Abteilung. Dass der FC in seiner späteren Mitteilung nicht spezifizierte, welche Rolle Bade zukünftig einnehmen werde, lässt den Schluss zu, dass in dieser Hinsicht noch keine Einigung besteht. Warum der 1. FC Köln und ein verdienter Mitarbeiter aber nicht in der Lage waren, eine einvernehmliche Lösung für alle Seiten zu finden, sollte allen Betroffenen zu denken geben.
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