Stefan Ruthenbeck begrüßt seinen Lieblingsschüler Chris Führich. (Foto: GBK)

“Der eine oder andere wird sagen: Ich will hier weg!”

[nextpage title=”Fünf Nachwuchsspieler sollen bleiben”]

Der 1. FC Köln hat am Dienstag seine Vorbereitungen für die Mammutaufgabe Klassenerhalt aufgenommen. Mit Simon Terodde begrüßte Trainer Stefan Ruthenbeck den bislang einzigen Neuzugang beim Laktattest. Zwar haben die Kölner auf mehreren Positionen Bedarf, werden aber wohl nicht noch um jeden Preis auf dem Transfermarkt tätig. Auch Abgänge könnte es noch geben. 

Köln – Noch elf Tage bleiben Stefan Ruthenbeck und seiner Mannschaft, um sich optimal auf den Rückenrundenstart gegen Borussia Mönchengladbach vorzubereiten. Um die Chance auf den Klassenerhalt zu vergrößern und die schwache Torausbeute von nur zehn Treffern zu verbessern, haben sich die Kölner bereits mit Stürmer Simon Terodde vom Ligakonkurrenten VfB Stuttgart verstärkt. Zwar halten die Verantwortlichen die Augen am Geissbockheim offen, weitere Verpflichtungen wird es aber nicht auf Teufel komm raus geben. Eine Politik, die der Klub schon im vergangenen Sommer fuhr.

Konsequenzen müssen überlegt sein

Der Profikader der Kölner umfasst derzeit 25 Feldspieler plus drei Torhüter. Im Vergleich zu den anderen Vereinen kein großer Kader. Doch Ruthenbeck will weiterhin auf die Nachwuchstalente bauen, die im Dezember zu Einsätzen kamen. Yann Aurel Bisseck, Chris Führich, Filip Kusic, Anas Ouahim und Birk Risa absolvierten deshalb am Dienstag ebenfalls die leistungsdiagnostische Einheit. So könnte die Mannschaft, sollten alle Spieler irgendwann gesund sein, auf 33 Kicker anwachsen.

Daher sieht der Trainer bei potentiellen Neuverpflichtungen auch Probleme: “Es muss gut überlegt sein, was es für eine Konsequenz hat, wenn wir jetzt noch Spieler holen. Dann könnte es sein, dass du andere Spieler rausnehmen musst. Wir wollen den jungen Spielern, die sich sehr gut präsentiert haben, aber nicht die Möglichkeit nehmen, sich weiter zu präsentieren. Einen Führich zum Beispiel gebe ich nicht mehr her, den behalte ich auf jeden Fall.”

Zwei Positionen mit akutem Bedarf

Dass sich trotz des großen Kaders noch etwas tun könnte, wollte Ruthenbeck dennoch nicht ausschließen. Vor allem auf der Rechtsverteidigerposition sieht der Trainer noch Bedarf – weil Lukas Klünter künftig in der Offensive eingeplant werden soll. “Dann haben wir aktuell mit Pawel Olkowski nur einen, der diese Position bekleidet. Ob Sörensen dort noch einmal ein Thema wird oder ob wir noch jemanden holen, werden wir sehen.” Auch im zentralen Mittelfeld könnte sich noch etwas tun. “Auf der Sechserposition haben wir junge Spieler wie Özcan mit 19 und Nartey mit 17 Jahren. Da stellt sich die Frage, ob uns noch einer gut tun würde, der dort schon einiges nachzuweisen hat. Diese Fragen stellen wir uns, wollen uns aber erst einmal die Entwicklung der Spieler anschauen.”

[nextpage title=”Ruthenbeck hält Abgänge für möglich”]

Es sind so viele Dinge, die es zu beachten gibt

Am Ende wird der Effzeh auf dem Transfermarkt nur noch einmal zuschlagen, wenn das Gesamtpaket des Spielers stimmt. “Wir müssen gucken, was der Markt hergibt. Jetzt einen Spieler von ganz weit weg zu holen, der mit alldem nichts zu tun hat, ist schwierig zu integrieren”, gab der Trainer zu bedenken. “Aber wenn wir am 28. Januar einen Spieler bekommen sollten, von dem wir absolut überzeugt sind, dann müssen wir auch in die Zukunft blicken.”

Auch Armin Veh erklärte jüngst, nur noch im Optimalfall zuschlagen zu wollen. Dafür habe er “ein, zwei Spieler” konkret im Sinn. Doch der neue Sportchef hat sich offenbar bereits auf diese Optionen festgelegt – und keine sonst. “Wir hoffen, dass es klappt. Wenn nicht, dann holen wir eben keinen”, sagte der Nachfolger von Jörg Schmadtke jüngst dem “Express”. Mit dieser Politik des Ausschlusses von Alternativtransfers waren die Geissböcke allerdings bereits im vergangenen Sommer schlecht gefahren. Spieler wie Gregoritsch (Augsburg) oder Bebou (Hannover) kamen nicht, weil sie nur die B-Varianten waren. Und als die A-Varianten nicht klappten, verzichtete der FC lieber gänzlich auf weitere Neuzugänge. Das Ergebnis ist bekannt.

Ruthenbeck hält Abgänge für möglich

Dagegen könnte sich in Sachen Abgängen noch einmal etwas tun. Veh schloss zwar aus, die besten Spieler im Winter abgeben zu wollen. Was nicht bedeutet, dass es keine Verkäufe geben wird. Diese Vermutung äußerte auch Ruthenbeck. Er ließ durchblicken, dass sich der ein oder andere Spieler in der Vorbereitung besonders wird reinhängen müssen. “Ich kann mir gut vorstellen, dass nach den ersten beiden Spielen der eine oder andere sagen wird: ‘Ich habe überhaupt keine Rolle hier und ich will hier weg.'” Damit machte der Trainer klar, dass er keine Scheu haben wird, im Zweifelsfall auf junge Nachwuchstalente zu setzen, sollten manche Profis ihre schwache Form aus der Hinrunde bestätigen. Ein erster Warnschuss also an all diejenigen, die dem Effzeh im Sommer und Herbst mit der schlechtesten Hinrunde in der FC-Historie die aktuelle Situation eingebrockt haben.

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