Toni Polster stieg mit dem FC im Jahr 1998 ab. (Foto: imago/Stockhoff)

1998. 2002. 2004. 2006. 2012. 2018?

Seit dem Sieg des 1. FSV Mainz 05 über den SC Freiburg am vergangenen Montag haben wohl auch die letzten kölschen Optimisten die Flinte ins Korn geworfen. Der 1. FC Köln wird am Ende der Saison 2017/18 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Zweite Liga absteigen. Neun Punkte Rückstand bei noch vier ausbleibenden Spielen – die Zahlenreihe des Grauens dürfte sich pünktlich zu einem traurigen Jubiläum fortsetzen.

Köln – Vor zwanzig Jahren begann alles, in der Jubiläumssaison zum 50-jährigen Bestehen des 1. FC Köln. Damals ging es erstmals in die Zweite Liga. Unter Tränen, ein vermeidbarer Abstieg, unerwartet und doch die Folge jahrelanger Fehlplanung. Es folgten 15 Jahren des Grauens, des Scheiterns, des ständigen Fahrstuhlfahrens zwischen Bundesliga und Unterhaus. Zwischen 2012 und 2017 ging es plötzlich wieder steil bergauf. Doch es folgte der bislang größte Absturz in der Geschichte des FC.

Oliver Held: Kölns Trauma jährt sich zum 20. Mal

Wenn der 1. FC Köln am Sonntag, den 22. April 2018 auf den FC Schalke 04 trifft, werden sich die Geissböcke wohl noch schmerzlich an den 29. April 1998 erinnern. Der Tag, an dem der Abstieg wegen eines Betrugs ein Gesicht bekam. Der Effzeh traf im Nachholspiel bei die Königsblauen, Toni Polster hätte eigentlich das 1:0 markiert. Doch Oliver Held hatte den Ball auf der Torlinie mit der Hand abgewehrt und auf Nachfrage von Schiedsrichter Uwe Kemmling erklärt, er habe per Kopf geklärt. Statt eines 1:0 verlor der FC in der 90. Minute durch ein Tor von Radoslav Latal mit 0:1. Held erklärte in den folgenden Jahren, damals einen der größten Fehler seines Lebens begangen zu haben. Dem FC fehlten am Ende genau diese Punkte zur Rettung.

1998. 2002. 2004. 2006. 2012. 2018? Fast auf den Tag genau 20 Jahre später könnte Schalke diesmal den Deckel auf den Abstieg des FC machen, damit dieser dann auch rechnerisch feststeht. Es würde zwar zur Saison der Geissböcke passen, schafften sie am Sonntag tatsächlich die Überraschung gegen den Tabellenzweiten und würden sich noch ein letztes Mal gegen ihr Schicksal stemmen. Doch echte Hoffnung dürfte selbst dann kaum mehr aufkommen. Schließlich kommt am 33. Spieltag der FC Bayern München nach Müngersdorf. Und bekanntlich müssten die Kölner zur Rettung wohl mindestens zehn Punkte aus den letzten vier Spielen holen.

Letzte Hoffnung Freiburg

Die Wahrscheinlichkeit ist dagegen groß, dass der Abstieg des 1. FC Köln am kommenden Sonntag feststehen wird. Am Freitagabend spielt der VfL Wolfsburg (30 Punkte, neun Zähler vor Köln) in Gladbach. Am Samstag muss der SC Freiburg (ebenfalls 30 Punkte) zum Tabellen-17. HSV. Am Sonntag dann tritt der 1. FSV Mainz 05 (auch 30 Punkte) im Spiel unmittelbar vor dem der Geissböcke gegen Schalke beim FC Augsburg an. Die drei Kölner Konkurrenten müssen also alle drei auswärts ran. Punkten alle drei besser als Köln, wäre der FC abgestiegen.

Alleine der SC Freiburg könnte für den FC noch einmal interessant werden, sollten die Breisgauer in Hamburg verlieren und Köln gleichzeitig tatsächlich gewinnen. Dann wäre der Sport-Club auf dem Relegationsplatz noch sechs Punkte weg bei einem dann nahezu identischen Torverhältnis beider Mannschaften. Bekanntermaßen treffen Freiburg und Köln am kommenden Spieltag dann direkt aufeinander. Dies wäre dann die wohl letzte Ausfahrt für die Geissböcke. Andernfalls heißt es am Ende der Saison: 1998. 2002. 2004. 2006. 2012. 2018!

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