Jannes Horn mit Christian Clemens. (Foto: GBK)

Clemens und Horn: Neue Chance für die Wackelkandidaten?

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Ihre Namen stehen bislang auf der Liste jener Spieler, deren Verpflichtungen sich für den 1. FC Köln noch nicht gelohnt haben. Christian Clemens und Jannes Horn können beim Effzeh bislang nicht aufzeigen, warum sie geholt wurden. Dürfen sie es am Samstag gerade deswegen wieder von Beginn an versuchen? Beide verbindet etwas mit dem Gegner aus Wolfsburg.

Köln – Es war der 16. Dezember 2017. Die Geissböcke hatten 16 Bundesliga-Spiele in Folge nicht gewonnen. Die zweite Halbzeit lief, als beim Stand von 0:0 der Mann mit der Nummer 17 an der Seitenlinie auf seine Einwechslung wartete. Die Fans im Stadion bedachten die Hereinnahme von Christian Clemens mit Pfiffen. Schließlich hatte der 26-Jährige bis dato ein katastrophales Jahr im FC-Trikot hinter sich.

Bayern-Spiel sinnbildlich für Clemens

Clemens kam also in der 63. Minute für den verletzten Birk Risa aufs Feld. Alleine schon der Umstand, dass der norwegische Nachwuchsspieler dem Rechtsaußen vorgezogen worden war, hatte dieser als klares Signal für seinen Stellenwert im Team werten können. Clemens brauchte allerdings nur vier Minuten, um dies zumindest für einen Tag vom Tisch zu wischen. In der eigenen Hälfte eroberte er den Ball, spielte einen öffnenden Pass auf die rechte Seite zu Milos Jojic und startete durch. Die Wolfsburger ließen Clemens laufen, dieser sprintete bis in den Sechzehner der Gäste, bekam von Jojic dort den Ball wieder serviert und traf zum 1:0. Bei diesem Ergebnis blieb es, und so kann sich Clemens in dieser Saison zumindest als Siegtorschütze des ersten Sieges überhaupt in der Spielzeit fühlen.

Das Problem: Es blieb dabei. Im DFB-Pokal bei Hertha BSC hatte er zuvor ein Tor erzielt, nun am letzten Spieltag gegen die Bayern erzwang er das Eigentor von Niklas Süle mit einer scharfen Flanke auf Simon Zoller. Doch das Spiel gegen die Münchner war ein Sinnbild für Clemens im FC-Trikot seit seiner Rückkehr im letzten Winter. Gute Ansätze in Hälfte eins, zwei, drei starke Szenen – und dann der Fall ins Loch. Nach der Pause war Clemens überhaupt nicht mehr zu sehen.

Keine zentrale Rolle in der Kaderplanung

Konstanz lässt Clemens bislang gänzlich vermissen. In der Hinrunde spielte er trotz der enormen Verletzungsprobleme fast gar keine Rolle. In der Rückrunde erwischte es ihn selbst mit einem Muskelfaserriss. Doch schon in der letztjährigen Rückrunde hatte er überhaupt keine Bindung zur Mannschaft und zum Spiel entwickeln können. Seit nun fast anderthalb Jahren läuft er der Musik am Geißbockheim regelmäßig hinterher. Bei den Kölner hofft man, dass Clemens eine Saison in der Zweiten Liga gut tun wird, um möglicherweise in einem neuen System und mit einem neuen Trainer doch noch die Kurve zu kriegen. Doch die Leistungen der letzten Monate führen nicht dazu, dass Clemens in der Kaderplanung eine zentrale Rolle zugedacht wird. Er gehört zu jenen Spielern, die sich unter Markus Anfang erst neu beweisen müssen, um Ansprüche auf einen Stammplatz stellen zu können.

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Wie geht es mit Horn weiter?

Gegen den VfL Wolfsburg wird Christian Clemens wohl erneut in der Startformation stehen. Noch-Trainer Stefan Ruthenbeck kündigte am Dienstag an, gegen die Wölfe vor allem auf jene Spieler zu setzen, die in der kommenden Saison wichtig sein könnten. Neben Clemens könnte dazu auch Jannes Horn gehören. Ruthenbeck hatte den Linksfuß bereits gegen den FC Bayern gebracht. Nach Rücksprache mit Armin Veh waren sich Trainer und Sportchef einig gewesen, dass Horn noch einmal Einsatzzeiten bekommen sollte, ehe es in die Sommerpause geht.

Horn hatte zuvor acht Mal in Folge nicht im Kader gestanden. Der gescheiterte Wechsel im Winter zu RB Leipzig hatte den 21-Jährigen über Wochen hinweg beschäftigt, obwohl er erst im vergangenen Sommer für sieben Millionen Euro von Wolfsburg nach Köln gewechselt war. Nun dürfte Horn am kommenden Samstag noch einmal von Beginn an auflaufen. Gegen seinen Jugendklub, bei dem er erst im Vorjahr den Durchbruch zum Bundesliga-Spieler geschafft hatte. Ob die Partie bei den Wölfen gleichzeitig auch Horns letzte Partie im FC-Dress sein wird?

Variabler Horn als Chance für den Effzeh

Zuletzt ließ er offen, ob er bereit sei, mit in die Zweite Liga zu gehen. Beim FC hatte man vor einigen Wochen noch fest mit Horn geplant, da man von einem Abgang von Jonas Hector hatte ausgehen müssen. Dieser bleibt nun bekanntlich, weshalb Horns Zukunft unklar ist. Mit einer guten Leistung gegen seinen ehemaligen Klub könnte er einerseits dafür sorgen, dass dieser ebenfalls in die Zweite Liga müsste. Andererseits hätte der schnelle Linksaußen die Möglichkeit, sich noch einmal im Bundesliga-Rampenlicht in den Fokus zu rücken. Oder aber ein Signal an den kommenden Trainer Markus Anfang zu senden, um zu zeigen, wozu er fähig sein könnte.

Denn dass Horn für die Geissböcke in der Zweiten Liga wertvoll sein könnte, konnte er – wenn auch nur kurz – im vergangenen Dezember nachweisen: nicht nur als Linksverteidiger, sondern auch als Innenverteidiger und in einer Dreierkette auf der linken Halbposition. Durch seine Schnelligkeit, seine für einen Außenverteidiger überdurchschnittliche Größe (1,86 Meter) und seinen starken linken Fuß ist Horn eigentlich dafür prädestiniert, eine gewichtige Rolle in der Abwehr zu spielen. Vor allem dann, sollte Anfang nicht auf sein 4-1-4-1 aus Kieler Zeiten, sondern auf ein dominanteres Spielsystem mit Dreierkette setzen. Dann könnten Horn und Hector gemeinsam auf der linken Seite auflaufen.

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