Timo Horn rettet gegen Robbie Kruse. (Foto: imago/Kraft)

Starker Timo Horn ist gleich Kölns großer Rückhalt

Vor fünf Jahren, in der Saison 2013/14, wuchs Timo Horn zum großen Rückhalt des 1. FC Köln heran. Gerade einmal 20 Gegentore kassierte der Keeper in der damaligen Aufstiegssaison der Geissböcke. Auch in diesem Jahr wird er wieder gebraucht. Mehr denn je, wie der 2:0-Sieg am Samstag beim VfL Bochum gezeigt hat.

Aus Bochum berichtet Sonja Eich

Hinterher ging Timo Horn zufrieden und glücklich in Richtung der Fankurve. Die Gästeanhänger hatten den Effzeh über 90 Minuten im Ruhrstadion nach vorne gepeitscht. Und der Torhüter wusste, was sich gehört. “Heute war es schon wieder ein halbes Heimspiel. Das halbe Stadion in Rot-Weiß. Es ist ein Faustpfand, dass uns die Fans so unterstützen. Für diese Aufbruchstimmung können wir uns nur bedanken.”

Timo hat auch den Anspruch, diese Bälle zu halten

Dem FC-Keeper dürfte aber auch klar gewesen sein, dass seine Mitspieler und die Fans sich ebenso bei ihm bedanken konnten für dessen überragende Leistung am ersten Spieltag. In der ersten Hälfte war es Horn gewesen, der Bochum die eigentlich verdiente Führung verwehrt hatte. Mehrfach gegen Robbie Kruse, dazu eine Fußabwehr gegen Sidney Sam – der VfL wusste schon früh in der Partie, dass ihm etwas Besonderes gelingen müsste, um Horn zu bezwingen. Doch das Besondere war an diesem Tag Horn vorbehalten. Als die Bochumer in der 54. Minute konterten, Lukas Hinterseer über rechts in den Strafraum flankte und Sam am langen Pfosten lauerte, riskierte Horn alles und fing die Flanke mit den Fingerspitzen ab. Eine Glanztat, die dem VfL den Zahn zog.

Trainer Markus Anfang wusste nach der Partie die Leistung des Keeper hervorzuheben. “Es ist sehr wichtig, einen Torhüter zu haben, der auch mal außergewöhnliche Bälle halten kann”, sagte der FC-Coach, schob aber auch hinterher: “Er hat aber auch den Anspruch, diese Bälle zu halten.” Anfang und Horn wissen beide, dass der Torhüter eigentlich höheren Aufgaben nachgehen könnte als in der Zweiten Liga. Doch der 25-Jährige hatte sich bewusst für den Weg mit dem FC nach dem Abstieg entschieden. Er will korrigieren, was in der Vorsaison passiert ist. Und so steht der wohl beste Keeper der Zweiten Liga bei den Geissböcken zwischen den Pfosten. Ein Faustpfand, das die Kölner auch gut gebrauchen können.

Umgekehrte Vorzeichen zum letzten Aufstieg

Denn die neue Spielidee, die Markus Anfang seinem Team verpasst hat, ist auf volle Offensive ausgelegt. Viel Ballbesitz, offensive Positionen der Spieler, die Innenverteidiger mehr Abfangjäger als Teil einer stahlharten Defensive – es soll Freude bereiten, den Fußball der Geissböcke zu sehen. Da kann schon mal was durchrutschen. Und so ist Horn die letzte Instanz, wenn vor ihm etwas schief geht. So wie gegen Bochum. In diese Situationen wollen die Geissböcke ihren Torhüter über die kommenden Wochen und Monate freilich immer seltener bringen. Doch Horn wusste wohl nach der Partie, das ihm solche Spiele noch häufiger werden passieren müssen. “Gerade in der ersten Hälfte haben wir Bochum mit Fehlpässen eingeladen. Da hatten wir Glück. Solche Phasen muss man überstehen, um dann selbst zum Erfolg zu kommen.”

Vor fünf Jahren, beim letzten Aufstieg, gehörte Horn unter Peter Stöger zum Teil einer massiven Defensive mit herausragenden Einzelspielern in der Offensive (Patrick Helmes, Marcel Risse, Daniel Halfar). Damals gehörte Horn noch nicht zu den besten deutschen Torhütern. In diesem Jahr ist dagegen alles auf die Kölner Offensive ausgerichtet. Die herausragenden Einzelspieler finden sich mit Horn und Jonas Hector in der Defensive. Sie werden korrigieren müssen, wenn vor ihnen etwas nicht funktioniert. Am Samstag klappte dies dank Horn perfekt. Es wäre aber ein Wunder, wenn der FC am Ende der Saison erneut nur 20 Gegentore auf dem Konto hätte. Doch darauf ist Anfangs Fußball nicht ausgelegt – allerdings auch nicht auf nur 53 erzielte Tore im Falle eines Aufstiegs wie damals unter Stöger.

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