Noch immer lastet die Rekordablöse von 17 Millionen Euro schwer auf Jhon Cordoba. Doch nun ist klar, warum der 1. FC Köln überhaupt so viel Geld für den Kolumbianer berappen musste. RB Leipzig hatte sich nach GBK-Informationen in den Deal eingeschaltet und den Preis so zumindest indirekt in die Höhe getrieben.
Köln/Leipzig – Drei Stürmer hatte Jörg Schmadtke im Frühjahr 2017 als Nachfolger für Anthony Modeste ins Auge gefasst: Michael Gregoritsch, damals noch beim HSV. Mark Uth, damals noch bei der TSG 1899 Hoffenheim. Und Jhon Cordoba vom 1. FSV Mainz 05.
Es gab mehrere ernsthafte Interessenten
Gregoritsch fiel in der Bewertung durchs Rost, was dieser jedoch in der Folgesaison widerlegen sollte (13 Tore und vier Vorlagen für den FC Augsburg). Bei Uth bissen die Kölner auf Granit, weil Hoffenheim den Stürmer nicht gehen lassen wollte. So wuchs Cordoba zum Wunschstürmer heran – doch damit auch dessen Preis. Denn mehrere Klubs, darunter auch RB Leipzig, waren am Mainzer interessiert, und sollen dem Vernehmen nach bereit gewesen sein, für den Kolumbianer etwas tiefer in die Tasche zu greifen. So auch der 1. FC Köln.
“Es gab neben dem 1. FC Köln mehrere ernsthafte Interessenten für Jhon Cordoba. Dabei hatte Mainz 05 aus meiner Sicht keinen Verkaufsdruck und konnte deshalb aus dieser Verhandlungssituation heraus ein gutes Ergebnis erzielen”, sagte Frank Aehlig, Leiter der Kölner Lizenzspielerabteilung, dem GEISSBLOGK.KOELN. Aehlig war selbst noch im vergangenen Sommer bei RB Leipzig tätig.
Modeste-Millionen spielten nur indirekt eine Rolle
Das bedeutet, dass nicht nur die über 30 Millionen Euro, die der Effzeh durch den Verkauf von Anthony Modeste erzielte, den Preis von Cordoba in die Höhe getrieben hatten. Vielmehr hatten gleich mehrere Vereine ihr Interesse am Kolumbainer beim Mainz 05 hinterlegt. Mainz hatte dabei eine feste Preisvorstellung im Falle eines Verkaufs festgelegt. Diese soll bei mindestens 15 Millionen Euro gelegen haben. Gegenüber dem FC konnten die Rheinhessen das lose Leipziger Interesse als Hebel in den Gesprächen mit Köln verwenden.
Am Ende setzte sich der Effzeh im Kampf um Cordoba durch und bezahlte 17 Millionen Euro. Leipzig holte derweil den Franzosen Jean-Kévin Augustin für 16 Millionen Euro aus Paris. Im Rückblick machte Leipzig wohl das bessere Geschäft. Doch fest steht: Der Effzeh zahlte beim Cordoba-Deal nicht nur wegen den Modeste-Millionen drauf, sondern wegen des Marktes, der sich bei Cordoba gebildet hatte. Weil mit RB Leipzig und Köln mindestens gleich zwei zahlungskräftige Klubs um den Stürmer buhlten, konnte Mainz die Position für eine im Nachhinein viel zu hohe Ablösesumme ausnutzen.
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