Armin Veh hat am Montagabend nach dem unterirdischen Auftritt des 1. FC Köln beim Hamburger SV (0:1) deutliche Worte für die Leistung der Geissböcke gefunden. Der FC-Sportchef kritisiert die sportliche Vorstellung sowie die Einstellung der Spieler und forderte Veränderungen.
Aus Hamburg berichtet Marc L. Merten
Es war eine indiskutable Vorstellung der Geissböcke in Hamburg. Nach einer anständigen Anfangsviertelstunde war der Effzeh in sich zusammengefallen, hatte den HSV zu Chancen eingeladen und am Schluss, wie Louis Schaub es später ausdrückte, “um das Gegentor gebettelt”. Trainer Markus Anfang wirkte nach der Partie ratlos, wie seine Mannschaft das Spiel mehr oder minder kampflos aus der Hand gegeben hatte.
Sportchef Armin Veh sprach daraufhin schonungslos aus, was die rund 5000 Fans nach den 90 Minuten mit einem gellenden Pfeifkonzert quittiert hatten. “Das war ein miserables Spiel. Ich will nicht mehr hören, dass der Druck zu groß ist. Das geht mir auf den Keks. Auch mit Druck kann man eine andere Leistung bringen, aber das war heute eine Nicht-Leistung.”
Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir etwas ändern
Es war das erste öffentliche Donnerwetter des Sportchefs seit dem Abstieg. Fünf Pflichtspiele in Folge sind die Geissböcke nun schon sieglos, in der Liga gab es in vier Spielen nur zwei Punkte. Die Realität lautet: Zwar liegen die Kölner nur drei Punkte hinter dem HSV und einen Zähler hinter dem FC St. Pauli auf Rang drei. Doch die Liga ist so eng zusammengerückt, dass es für die Geissböcke bis Rang zwölf auch nur noch vier Punkte sind. Und weil die Leistungen – das Pokalspiel gegen Schalke ausgenommen – in den letzten Wochen erheblich zu denken gegeben haben, mahnte Veh nun erstmals deutlich zu schneller Besserung.
“Das Spiel war grottenschlecht, das missfällt mir sehr. Die Gründe dafür kann ich in der Kürze der Zeit nicht nennen. Ich kann nur sagen: Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir etwas ändern. Es ist der zwölfte Spieltag. Das Spiel war nicht entscheidend für das, was am Ende der Saison rauskommt. Aber das Spiel war ein Gradmesser. Der HSV hat es mehr gewollt als wir, ich habe nicht gesehen, dass wir es gewollt haben.” Aussagen wie neonleuchtende Warnsignale an die Spieler, aber auch an die Trainer. Anfang und sein Team sind nun gefragt, schon gegen Dynamo Dresden eine Reaktion herbeizuführen, die auch im Ergebnis sichtbar wird. Vor der Länderspielpause braucht der Effzeh unbedingt einen Sieg, ansonsten könnte es ein ungemütlicher November werden.
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