Tianjin Quanjian droht dem FC mit Klage vor dem CAS. (Foto: GBK)

“Rechtswirksam gekündigt”: FC sieht Klage-Drohung gelassen

Gibt es in der Causa Anthony Modeste für den 1. FC Köln noch ein böses Erwachen? Der chinesische Klub Tianjin Quanjian hat am Sonntagvormittag angekündigt, rechtliche Schritte gegen den Effzeh und den Spieler einleiten zu wollen. Man habe keine Erlaubnis für den Transfer nach Köln gegeben. Der Effzeh sieht dem gelassen entgegen. (Aktualisierung um 13.15 Uhr)

Köln – Wird die Gala zum 70. Geburtstag des 1. FC Köln für die Verantwortlichen und Anthony Modeste mit einem lange wirkenden Kater enden? Am Sonntagvormittag veröffentlichte Tianjin Quanjian eine Pressemitteilung*, in der der Klub mitteilte, zur Not den Internationalen Sportgerichtshof CAS einschalten zu wollen, um die Personalie Modeste klären zu wollen.

In der Mitteilung hieß es, Modeste habe im Sommer 2017 einen rechtswirksamen Vertrag bei Tianjin Quanjian FC bis 2020 unterschrieben, allerdings die Mannschaft im Sommer 2018 ohne Erlaubnis verlassen und einen Antrag auf Kündigung bei der FIFA eingereicht. Der chinesische Klub bezeichnete Modestes Forderungen als “unangemessen”. Weil nun aber der Effzeh bereits vor dem Urteil der FIFA einen neuen Vertrag mit dem Franzosen unterzeichnet habe, sei dies ein Bruch mit dem noch immer gültigen Vertrag zwischen Modeste und seinem bisherigen Klub.

Auflösungsvertrag oder Klage beim CAS?

Daher sei Tianjin Quanjian FC gewillt, eine Klage gegen Modeste und den 1. FC Köln am Internationalen Sportgerichtshof CAS einzureichen, um die Interessen des Klubs zu schützen. Gleichfalls erinnerten die Chinesen den Effzeh an die möglichen Konsequenzen, die eine solche Klage nach sich ziehen könnten. Dies sind neben einer vorübergehenden Sperre des Spielers eine Geldstrafe für den FC und im schlimmsten Falle eine Annullierung des geschlossenen Vertrags, der bis 2023 laufen soll.

Der 1. FC Köln sieht sich dagegen im Recht. Alexander Wehrle erklärte auf GBK-Nachfrage: “Wir haben die vertragliche Situation von unseren Anwälten klären lassen und sind zu dem Schluss gekommen, dass Anthony Modeste seinen Vertrag in China rechtswirksam gekündigt hat.” Der FC-Geschäftsführer hatte zuvor in persönlichen Gesprächen mit dem Besitzer des Klubs die Situation erläutert. Einen Auflösungsvertrag zwischen Modeste und den Chinesen habe dies allerdings nicht zufolge gehabt. Vielmehr hat der FC nun über die DFL bei der FIFA eine vorläufige Genehmigung des Transfers und die damit verbundene vorläufige Registrierung des Spielers sowie eine Spielgenehmigung beantragt. Sie soll in den nächsten Tagen am Geißbockheim eintreffen. Diese wäre vom laufenden Verfahren Modeste gegen Tianjin unabhängig, der FC wäre so auf der sicheren Seite und könnte den Franzosen gefahrlos einsetzen, bis die FIFA im Hauptverfahren über Modestes Klage auf Kündigung entscheidet. Die Entscheidung in diesem Hauptverfahren kann aber noch viele Monate dauern.


* Die Presseerklärung ist in Chinesisch verfasst, der GEISSBLOG.KOELN ließ sie von drei Personen unabhängig voneinander übersetzen. Die Ergebnisse stimmten inhaltlich überein.

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