Hat einen schweren Stand: Mittelfeldstratege Salih Özcan (Foto: Ligafoto/Bucco)

Özcan: Das Warten auf den nächsten Schritt

2019 ist noch lange nicht das Jahr des Salih Özcan. Zu Beginn warf eine Zerrung den 21-Jährigen aus dem Rhythmus. Seitdem konnte der Kapitän der U20-Nationalmannschaft keinen Einsatz mehr verbuchen. Wie geht es mit dem Talent des 1. FC Köln weiter?

Köln – Sein bis dato letztes Spiel wird Salih Özcan nicht gut in Erinnerung haben. Gegen den VfL Bochum misslang dem Deutsch-Türken eine Aktion im Mittelfeld. Folgenschwer sein Fehlpass, den Bochums Angreifer Sidney Sam zum vorentscheidenden 1:3-Treffer nutzte. Es war der Tiefpunkt einer bis dahin unglücklich verlaufenden Saison, in der sich die Kölner Verantwortlichen und Özcan selbst deutlich mehr vom Junioren-Nationalspieler erhofft hatten. Die 2. Liga sollte als Sprungbrett für den nächsten Schritt dienen. Das Gegenteil war der Fall.

Stagnation seit der Fritz-Walter-Auszeichnung

Dem Gewinner der Fritz-Walter-Goldmedaillen fehlt es derzeit an der Leichtigkeit, am kreativen Moment und der nötigen Durchsetzungsfähigkeit. Alles Attribute, die er verkörperte und wegen denen er zurecht die höchste Auszeichnung bekam, die ein deutscher Jugendspieler bekommen kann. Doch Özcan blieb hinter den Erwartungen zurück, seine Leistungen blieben zu unkonstant, er leistete sich – wie gegen Bochum – immer wieder die gleichen Fehler, insbesondere im Spiel mit dem Ball. Starken Aktionen folgten allzu oft haarsträubende Fehler.

Nun läuft sein Vertrag nur noch bis 2020 – das weitere Vorgehen ist schwer abzusehen. Die Optionen sind klar: Man vertraut dem 21-Jährigen und verlängert mit ihm in den kommenden Monaten. Eine Leihe wäre dann im Sommer denkbar, um woanders Spielpraxis zu sammeln. Doch auch ein gänzlicher Abschied ist nicht mehr auszuschließen. Fakt ist, dass das Potential ohne Frage vorhanden ist, ohne Einsätze jedoch wird es nicht zur Entfaltung kommen. Beim FC kommt Özcan nun schon in Liga zwei nicht mehr zum Zuge. Im Aufstiegsfall dürfte sich das kaum ändern, zumal die ohnehin schon große Konkurrenz im Mittelfeld im Falle eines Aufstiegs wohl nur noch zunehmen würde.

Auch in der U-Nationalmannschaft ist es schwierig

Als Beleg für seine stockende Entwicklung dient auch seine Junioren-Nationalmannschaftskarriere: Özcan wurde vor gut einem Jahr für den Kader der U21 berufen, auch wenn er dort nicht spielte. Nun ist er wieder in der U20-Mannschaft – dort zwar als Kapitän, jedoch fehlen ihm momentan die Einsätze und folglich auch die Leistung, um den nächsten Schritt zu machen. Die U20 gilt gemeinhin als ein Auffangbecken jener Spieler, die eigentlich das Potential für die U21 hätten, aber noch nicht soweit sind. Das gilt beim DFB für Özcan genauso wie im Verein.

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