Stoß auf Unverständnis bei den Fans für seinen defensiven Wechsel: Markus Anfang (Foto: Mika Volkmann)

Anfangs Erklärung für den defensiven Wechsel

Es lief die 73. Minute im Spitzenspiel zwischen dem 1. FC Köln und dem Verfolger aus Hamburg. Der Effzeh führte mit 1:0, konnte seine starke Leistung aus der ersten Hälfte jedoch nicht in die zweiten 45 Minuten transportieren. Markus Anfang sah sich genötigt, etwas zu ändern – und brachte zum Erstaunen der Fans mit Lasse Sobiech einen kantigen Innenverteidiger für Stürmer Simon Terodde.

Köln – Auch einen Tag nach dem letztlich enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen den Hamburger SV war Markus Anfang in Erklärungsnot. Streitpunkt: Die defensive Auswechslung von Simon Terodde, für den Lasse Sobiech kam. Mit ihr einher ging eine neue Struktur in der Kölner Defensive, die durchaus Sinn ergab: Der HSV trat in der zweiten Halbzeit dominant auf, hatte mehr Ballbesitz und konnte immer öfter gewinnbringend die Flügel wechseln, weil der Effzeh es nicht mehr schaffte, die Räume auf einer Seite mit den Achtern Hector und Drexler eng zu machen. “Es war so, dass wir mit den Spielern immer wieder Rücksprache gehalten haben. Die Jungs hatten das aktive Verteidigen nicht mehr drin”, so Anfang.

Gewisse Stabilität in den Balleroberungen

Die Reaktion: Lasse Sobiech ging rechts in die Dreierkette, durch den ins Mittelfeld aufrückenden Höger entstand vor der Abwehr eine Doppelsechs zusammen mit Geis – die Präsenz in den Halbräumen war so auf jeden Fall besser, Hector und Drexler sollten im 5-4-1 die Flügel abdecken. Anfang: “Irgendwann wechselst du, weil du versuchen musst, eine gewisse Stabilität in die Balleroberungen reinzubringen.” Das Unverständnis über die Einwechslung von Sobiech konnte er dennoch nicht nachvollziehen. “Hätten wir beispielsweise mit Sobiech, Meré und Czichos angefangen in der Dreierkette, vielleicht Geis oder Höger auf der Bank gehabt und hätten dann so gewechselt, hätte jeder gesagt: ‚Oh, der will das Mittelfeld kompakt machen – schlau‘”, erklärte Anfang.

Die Aktion hätte natürlich funktionieren können

Auch die Maßnahme, später den bulligen Anthony Modeste als alleinige Spitze zu bringen, erklärte der Trainer: “Wir wollten gucken, dass wir die Lücken schließen, um dann vermehrt in Kontersituationen zu kommen”, argumentierte er und behielt damit prinzipiell durchaus recht – Modeste konnte sich in der 84. Minute gegen Rick van Drongelen durchsetzen und wurde mindestens hart an der Grenze zum Erlaubten im Strafraum zu Fall gebracht. “Er hat dann auch diese Aktion gehabt, die hätte natürlich auch funktionieren können”, sagte Anfang und behielt mit seinen Überlegungen so fast Recht. Aber eben auch nur fast.

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