Dass Jhon Cordoba ein Heißsporn ist, weiß Achim Beierlorzer nicht erst seit dem DFB-Pokal am Sonntag in Wiesbaden. Der Kolumbianer fehlt bekanntlich am kommenden Samstag in Wolfsburg gesperrt, weil der Angreifer im Spiel des 1. FC Köln gegen den SSV Jahn Regensburg wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen hatte. Auch am Sonntag musste der FC-Trainer seinen Spieler vor Ungemach schützen.
Köln – Dass Jhon Cordoba am Samstag in Wolfsburg fehlen wird, ist bitter. Für den Spieler, aber auch für den FC. Denn Cordoba war in den vergangenen Wochen und Monaten der konstanteste der drei Angreifer, der formstärkste Stürmer, treffsicher, selbstbewusst, technisch und läuferisch stark. Sein Fehlen wird den FC schmerzen. Das sah man auch in Wiesbaden, nicht nur beim sehenswerten Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 1:0.
Doch Cordoba war nach dem ersten Seitenwechsel auch wieder heißgelaufen, war nach einem Foulspiel mit dem Schiedsrichter aneinander geraten und hatte die Gelbe Karte gesehen. Achim Beierlorzer hatte in der Folge den Hinweis vom Vierten Offiziellen erhalten, Cordoba doch besser auszuwechseln, sofern er eine Gelb-Rote Karte verhindern wolle. “Ich wechsle eigentlich nur sehr ungern, wenn mir der Schiedsrichter sagt, ich solle lieber wechseln”, sagte der FC-Coach tags drauf. “Wenn ich die Chance gehabt hätte, mit Jhon zu reden und ihm zu sagen, dass er das unterlassen soll, wäre es vielleicht anders möglich gewesen. So musste ich ihn aber vom Feld nehmen.”
Das muss er für sich in den Griff kriegen
Beierlorzer brachte Simon Terodde und nahm Cordoba noch unmittelbar an der Seitenlinie ins Gebet und erklärte ihm den Grund für die Auswechslung. “Das muss er für sich in den Griff kriegen. Ich weiß, das ist emotional, solche Fußballspiele sind brutal. Man muss ständig eine Frustrationstoleranz haben. Aber damit muss er umzugehen lernen.” Der Pädagoge in Beierlorzer sorgte bei Cordoba schnell wieder für ein ruhigeres Gemüt, und nach 120 Minuten konnte der Stürmer schließlich doch noch mit seiner Mannschaft feiern – und wird in der zweiten Pokal-Runde wieder mit dabei sein.
Dass Cordoba am Samstag in Wolfsburg fehlen wird, dürfte dem Stürmer dagegen mächtig gegen den Strich gehen. So fand Beierlorzer am Montag einen hochmotivierten Spieler am Geißbockheim wieder, der sich statt zum Ausradeln mit seinen Teamkollegen zu jenen Spielern auf dem Rasen gesellte, die nicht oder nur kurz zum Einsatz gekommen waren. “Er spielt am Wochenende nicht und es war sein eigener Wunsch, nochmal zu trainieren und nachzulegen”, freute sich Beierlorzer. “Ich finde es super. Er sagt: Ich will mehr.” Mehr darf Cordoba bekanntlich am Samstag in Wolfsburg nicht. Dafür dürfte seine Motivation umso größer sein, wenn es sechs Tage später am Freitagabend im ersten Heimspiel der Saison gegen Borussia Dortmund geht.
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