Die Mannschaft bejubelt den Siegtreffer von Ellyes Skhiri. (Foto: imago images / Huebner)

“Die Geschichte des Spiels war eigentlich schon geschrieben”

Der 1. FC Köln hat erstmals in der laufenden Bundesliga-Saison drei Punkte eingefahren und vor der Länderspielpause ein wichtiges Erfolgserlebnis gefeiert. Die Geissböcke bezwangen den SC Freiburg im Schwarzwald-Stadion mit 2:1 (0:1) und konnten sich am Ende bei Ellyes Skhiri für dessen Energieleistung zum Siegtreffer bedanken. Die Stimmen zum Spiel.

Aus Freiburg berichtet Sonja Eich

Anthony Modeste: “Es ist einfach schön, hier zu gewinnen. Viele Leute haben gesagt, es geht nicht, aber wir haben gezeigt, dass wir hier doch gewinnen können. Es war ein schweres Spiel, es war heiß, es hat viel Kraft gekostet. Aber wir haben den Sieg verdient. Wir haben um jeden Ball gekämpft, das ist in dieser Saison unsere Qualität. Ohne Kampf können wir nichts mitnehmen, aber wir haben es geschafft und können das jetzt genießen. Wenn du keine Punkte vor der Länderspielpause gehabt hättest, wäre das Kopfkino angegangen. Deswegen war es wichtig, dass wir heute gewonnen haben. Es ist immer schön, wenn man selbst ein Tor macht. Ich kann das gut, das weiß ich. Es ist aber immer gut, wenn ich dann auch in den ersten Spielen treffe. Das habe ich jetzt geschafft und das ist wichtig für die Mannschaft. Ellyes hat lange Beine, das ist gut. (lacht) Wenn man als Neuzugang direkt trifft, ist das für ihn ein Traum und für uns sehr wichtig. Er hat seine Qualität gezeigt, hat gemacht, was er kann.”

Dominick Drexler: „Das aberkannte Tor war schon ein Nackenschlag. Ich muss doch irgendwo mein Bein hinstellen, um wegzukommen. So stehe ich hier zum zweiten Mal nach drei Spieltagen und habe den Videobeweis gegen mich. Dann fällt das 0:1. Aber Fußball geht immer zwei Halbzeiten. Wir haben gut gespielt, haben versucht zu pressen, mussten natürlich wachsam sein, damit Freibrug nicht noch zuschlägt. Der Sieg ist aber nicht unverdient. Was Ellyes in der 92. Minute macht, ist Wahnsinn. Erst seine Vorlage, dann sein Tor – so einen Typen brauchst du in der Mannschaft.”

Ich dachte schon: Wann spielt er denn endlich den Ball ab?

Simon Terodde: “Man weiß, wie heimstark Freiburg ist. Deswegen: Hut ab vor der Mannschaft, dass sie trotz des Nackenschlages mit dem Eigentor und dem Videobeweis ruhig geblieben ist. Wir haben nach dem 1:1 nicht nachgelassen, sind auf das zweite Tor gegangen. Trotzdem ist es erst nicht gefallen, die Geschichte des Spiels war eigentlich schon geschrieben, bis Ellyes das Herz in die Hand genommen hat. Es war keine herausgespielte Chance, sondern eine starke Einzelleistung. Man hat schon gegen Dortmund gesehen, wie er marschiert ist. Dass er sich dann nach so einem Spiel bei solchen Temperaturen noch mal den Ball schnappt! Ich dachte schon: Wann spielt er denn endlich den Ball ab? So war ich froh, dass er den einfach reingeschossen hat.”

Armin Veh: “Ellyes ist laufstark, das hat er schon in Frankreich gezeigt. Dass er am Ende noch die Kraft zu so einem Lauf hat, war für mich nicht verwunderlich. Er hat auch schon bei Montpellier gezeigt, dass er sich auch mal vorne einschaltet. Das ist wichtig und war kein Zufall. Natürlich ist es ganz wichtig, dass wir vor Gladbach und Bayern gewinnen, aber ich wäre nicht nervös geworden, weil ich sehe, wie wir arbeiten. Tony Modeste ist jetzt besser im Spiel. Er hat auch andere Fitnesswerte als vorher. Er braucht die richtigen Flanken, muss noch mehr eingebunden werden. Dann ist er auch da. So ein Kopfballtor machen nicht viele.”

Ellyes Skhiri: “Ich habe gesehen, dass sich die Tür geöffnet hat. Ich wollte eigentlich zu Tony spielen, bin dann aber weitergelaufen und habe einfach geschossen. Das Spiel war sehr schwer, es war sehr heiß. Aber ich habe noch die Energie für diesen Lauf gefunden und freue mich, dass die Mannschaft davon profitieren konnte. Wir wollten hier unbedingt gewinnen, der Sieg ist sehr wichtig, weil wir vorher verloren haben. Jetzt kommen Gladbach und Bayern, das wird sehr schwer. Deswegen war der Sieg heute umso wichtiger.”

Überglücklich, dass die Mannschaft diese Mentalität auf den Platz gebracht hat

Achim Beierlorzer: “Wir sind überglücklich, dass wir das Spiel noch drehen konnten. Freiburg ist in Hälfte eins noch zu häufig unkontrolliert in unsere Hälfte gekommen, wir haben trotzdem ein schönes Tor geschossen, dann aber das Eigentor kassiert. In der Halbzeit haben wir umgestellt und den gegnerischen Aufbau mit drei Spielern attackiert. Das war für mich der Schlüssel, dass wir mehr Ballbesitz hatten und mehr Aktionen setzen konnten. Wir hatten weniger Probleme als in der ersten Hälfte und ich bin überglücklich, dass die Mannschaft diese Mentalität auf den Platz gebracht hat und den Sieg unbedingt wollte. Ellyes macht das Tor mit einer sensationellen Energieleistung. Wir sind auf dem richtigen Weg, haben dafür jetzt die ersten drei Punkte verdient. Das war sehr wichtig.”

Christian Streich: “Gratulation zum Sieg. Köln war aggressiv, wir hatten den einen oder anderen Ballverlust zu viel. Hinten raus hatten wir noch ein paar große Torchancen, dann aber einen Ballverlust, der immer mal passieren kann. Wir hatten in den letzten zwei Spielen das Glück auf unserer Seite, am Ende haben wir heute aber verloren. Das lag an einer guten Kölner Mannschaft, aber auch an uns selbst. Das müssen wir so akzeptieren. Wenn eine Mannschaft wegen der Leistung das Spiel hätte gewinnen sollen, dann war es Köln.”

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