Nach Bornauw-Deal: Beierlorzer schwärmt von FC-Transfers

Die Arbeit für Armin Veh ist noch längst nicht beendet. Doch die Neuzugänge des 1. FC Köln sind nun alle unter Dach und Fach. Zwar muss der Kader noch verkleinert werden. Doch die Spieler, die Veh ans Geißbockheim geholt hat, versprechen eine qualitative Steigerung in der Spitze der Mannschaft, nicht in der Breite. Entsprechend begeistert in Trainer Achim Beierlorzer.

Köln – Viel Geld hatte Armin Veh nicht zur Verfügung, und das in einer Zeit, in der die Transfersummen immer weiter in schwindelerregende Höhen steigen. Die Verpflichtungen, die der Sportchef trotzdem tätigte, muten da als durchaus bemerkenswert an. Auch, wenn man sie in Relation zu jenen Transfers setzt, die Köln in den letzten anderthalb Jahren machte.

Birger Verstraete kostete mit rund vier Millionen Euro ungefähr so viel wie Dominick Drexler und nur unwesentlich mehr als Louis Schaub oder Niklas Hauptmann in der vergangenen Saison. Kingsley Ehizibue kam für rund drei Millionen Euro und kostete damit so viel wie Florian Kainz, Vincent Koziello oder Simon Terodde. Kingsley Schindler kam gar ablösefrei, ebenso wie Julian Krahl. Und dann sind da natürlich die beiden teuersten Transfers des diesjährigen Sommers: Ellyes Skhiri für rund sechs Millionen und nun Sebastiaan Bornauw für wohl sechs Millionen Euro plus Zuzahlungen. Zur Erinnerung: Serhou Guirassy brachte in diesem Sommer eine ähnliche Summe ein mit seinem Wechsel nach Amiens.

Bornauw und Skhiri stoßen bald dazu

Der 1. FC Köln hat am Ende des Tages nun knapp unter 20 Millionen Euro ausgegeben. Zum Vergleich: Nach dem Abstieg, also in Liga zwei, gab der FC rund 16 Millionen Euro aus. Vier Millionen Euro mehr, dafür aber wohl noch einmal eine deutliche Steigerung in der Spitze des Kaders. Verstraete dürfte ebenso zum Stammspieler werden wie Ehizibue. Schindler steht davor, sich auf der rechten Seite zu behaupten. Und dann wären da noch die beiden Neuen, die noch überhaupt nicht eingegriffen haben in den Kampf um die Stammplätze: Skhiri und Bornauw. Skhiri kommt mit der Empfehlung eines starken Afrika-Cups und dem Umstand zum FC, dass den Geissböcken mit dem Tunesier ein echtes Schnäppchen gelungen ist, liegt sein Marktwert doch eigentlich bei dem doppelten Betrag dessen, was Köln nach Montpellier überwiesen hat. Und nun Bornauw, ein großes Abwehrtalent aus einem der interessantesten Märkte im europäischen Fußball.

“Sebastiaan erfüllt alle Kriterien, die wir für die Position des Innenverteidigers definiert hatten”, schwärmte Achim Beierlorzer am Dienstag nach der Bekanntgabe des Transfers. “Wir kriegen einen jungen, dynamischen, aggressiven, groß gewachsenen, körperlich starken Innenverteidiger, der all das schon macht, was wir hier reinbringen wollen. Er attackiert nach vorne, ist mutig im Spielaufbau. Deswegen freue ich mich riesig, dass wir das realisieren konnten.” Der 51-Jährige zeigte sich fast noch positiver als nach dem Skhiri-Coup und machte keinen Hehl daraus, dass er es kaum erwarten kann, die beiden Neuzugänge endlich im Training begrüßen zu können. “Das ist ein Abschluss unserer Transferperiode, den ich mir nicht schöner hätte vorstellen können.”

Der Deal war ganz schwer zu realisieren

Es war eher ein Zufall, dass Beierlorzer diese Worte aussprach, während sich Sportchef Veh nach dem Training hinter ihm durch die Mixed Zone bewegte. “Ein ganz großes Lob an unsere Geschäftsführer”, sagte Beierlorzer in diesem Moment. “Denn das war ein Deal, der ganz schwer zu realisieren war.” Der FC-Coach bezog dies auf Bornauw, doch überhaupt hat ihn die Transferperiode sehr zufrieden gestimmt. “Das sind alles Top-Verpflichtungen, und ich freue mich darauf, sie weiterentwickeln zu können.” Beierlorzer merkte man nicht nur in diesem Moment an, was er schon seit Wochen beim FC ausstrahlt: Der Trainer empfindet es als Privileg, diese Mannschaft zu trainieren.

“Alles ist jetzt rund”, resümierte Beierlorzer, der jedoch gleichsam im Blick behielt, dass auch der letzten Neuzugang andererseits dazu führen wird, dass ein anderer Verteidiger hinten über fallen wird. “Jetzt geht es auf die andere Seite. Wir müssen den Spielern, die weniger Spielzeit bekommen werden, helfen, einen vernünftigen Verein zu finden.” Diese Aufgabe wird wieder Veh zufallen, der für Jannes Horn, Salih Özcan, Frederik Sörensen und potentiell auch Niklas Hauptmann und Matthias Bader eine Lösung wird finden müssen. Alle anderen Spieler, so Beierlorzer, werden sich dem Konkurrenzkampf stellen müssen. Doch nicht nur. “Jeder Spieler muss sich freuen, dass wir so starke Spieler dazu bekommen, weil sie uns stärker machen. Und ‘uns’ sind nicht die ersten Elf, ‘uns’ ist die ganze Mannschaft.”

Kommt Wiesbaden für Bornauw zu früh?

Bornauw wird am Donnerstag erstmals mit der Mannschaft trainieren, Skhiri wird nächste Woche nach dem DFB-Pokal in Wiesbaden hinzustoßen. Ob Bornauw schon in Wiesbaden mit dabei sein wird, werden die wenigen Trainingseinheiten zeigen, die der 20-Jährige zur Verfügung hat. Beierlorzer machte am Dienstag aber wenig Hoffnungen, dass die FC-Fans den Belgier schon am Sonntag erstmals im neuen Trikot sehen werden. “Man soll nie nie sagen, aber relativ schnell heißt nicht innerhalb von zwei Tagen.” Sehr wohl aber innerhalb von anderthalb Wochen. Für das Spiel in Wolfsburg wird zumindest Bornauw eine ernsthafte Option sein.

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