Der 1. FC Köln verliert mit 1:3 (1:1) in Mainz (Foto: imago images/Eibner)

Momentum nicht genutzt bei Elfer-Klau: FC verliert in Mainz

Nach zwei Spielen ohne Niederlage hat sich der 1. FC Köln am Freitagabend beim 1. FSV Mainz 05 mit 1:3 (1:1) geschlagen geben müssen. Nach einer frühen Führung durch Simon Terodde verloren die Geißböcke völlig den Faden und fanden in der Folge nicht mehr entscheidend zurück ins Spiel. Für Aufregung auf Kölner Seite sorgte ein trotz Videobeweis nicht gegebener Handelfmeter.

Aus Mainz berichtet Marc L. Merten

Die Partie des 1. FC Köln beim 1. FSV Mainz 05 war am Freitagabend nicht nur der Auftakt des neunten Bundesliga-Spieltags, sondern gleichzeitig der Beginn der Englischen Auswärtswoche für die Kölner. Nachdem die Geißböcke durch den Heimsieg gegen Paderborn die Abstiegsplätze verlassen und auch die Mainzer in der Tabelle hinter sich gelassen hatten, war klar, dass der FC mit einem weiteren Sieg den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle würde herstellen können. Eine Niederlage hingegen würde nach dem Spieltag mindestens den Sturz auf den Relegationsplatz bedeuten.

Ausgangslage

Achim Beierlorzer hatte gegen den SC Paderborn erstmals in dieser Saison die gleiche Startelf aufgeboten wie in der Partie zuvor. Da die Kölner aus beiden Spielen vier Punkte einfahren konnten, hatte der Trainer auch am Freitagabend in Mainz keinen Grund, an seiner Anfangsformation zu rütteln. Somit agierte erneut Noah Katterbach auf der linken Abwehrseite, Jonas Hector im Zentrum neben Ellyes Skhiri und Simon Terodde als einzige Sturmspitze. Darüber hinaus konnte Florian Kainz nach seiner Knochenhautreizung an der Ferse auflaufen. Erstmals wieder im Kader standen Jorge Meré, der seine Rotsperre abgesessen hat, und Dominick Drexler nach dessen Muskelverletzung.

Moment des Spiels

Trotz früher Führung durch Simon Terodde lag der 1. FC Köln nach einer Stunde mit 1:2 in Mainz zurück. Die Kölner versuchten zum Ausgleich zu kommen und brachten in der 64. Minute in Person von Kingsley Schindler eine Flanke von rechts in den Strafraum. Dort sprang der Ball deutlich sichtbar an den ausgestreckten Arm von Moussa Niakhaté. Schiedsrichter Frank Willenborg schaute sich die Szene nach Rücksprache mit dem Videoassistenten noch einmal am Monitor an und entschied dann zum Entsetzen aller Kölner nicht auf Strafstoß für die Kölner. Statt der Chance auf den Ausgleich und einer vermeintlichen Gelb-Roten Karte für Niakhaté blieb Mainz in Führung und behielt diese bis zum Schluss.

Die wichtigsten Szenen

Der FC startete druckvoll und trat in den Anfangsminuten energischer auf als die Gastgeber. So zappelte der Ball bereits nach vier Minuten im Netz der 05er, als Terodde nach einem Zusammenspiel mit Louis Schaub zunächst Robin Zentner zu einem starken Reflex zwang und Florian Kainz aus dem Rückraum den Ball ins Tor schoss. Doch Schaub hatte beim Abschluss von Terodde im Abseits gestanden, sodass der Treffer nicht zählte. Unmittelbar danach konnte Jonas Hector auf der Gegenseite nach einem Mainzer Eckball in höchster Not klären. In der 14. Minute belohnten sich die Kölner für ihre starke Anfangsphase. Im Zusammenspiel mit Kainz leitete Hector den Ball mit der Hacke zu Schindler weiter, der Terodde im Strafraum fand. Aus der Drehung erzielte der Stürmer durch die Beine von Niakhaté sein drittes Saisontor. Doch unmittelbar nach der Führung stellten die Kölner weitestgehend das Fußballspielen ein. Zunächst parierte Timo Horn einen Schuss von Boetius stark (15.), danach verpasste Öztunali von der Strafraumkante per Volley-Aufsetzer (19.). In der 21. Minute schlug der Ball schließlich hinter Horn ein, nachdem Czichos den Zweikampf gegen Adam Szalai verlor, Skhiri und Schindler einen Chip-Pass auf Boetius nicht abfangen konnten, Boetius Bornauw mit einer einfachen Körpertäuschung ins Leere laufen ließ und schließlich aus kurzer Distanz zum 1:1 einschob. Bis zur Pause waren die Gastgeber dem zweiten Treffer näher als die Geißböcke. Die größte Chance zur Mainzer Führung hatte Quaison in der 35. Minute, nachdem Brosinski Katterbach und Kainz stehen ließ und in die Mitte flankte. Dort konnte Skhiri den Abschluss gerade noch blocken.

Nach dem Seitenwechsel war Kölner wieder wacher. Zunächst hatte Kainz aus 23 Metern nach einem ruhenden Ball die Möglichkeit, seinen Versuch konnte Zentner aber parieren. Unmittelbar danach zog Schaub von der rechten Seite in die Mitte und schloss ab. Sein Schuss wurde abgefälscht und war somit brandgefährlich, doch Zentner konnte den Ball noch um den Pfosten lenken. In der 52. Minute war es erneut der Österreicher, der Zentner mit einem Schlenzer von der linken Seite prüfte. Der Ball kam jedoch zu unplatziert, sodass der Mainzer Schlussmann nur wenig Mühe hatte. Die erste Chance der Mainzer im zweiten Durchgang hingegen war direkt drin. Aus 25 Metern zog Quaison trocken ab und der Ball schlug unter der Latte ein (57.). Der FC war um eine schnelle Antwort bemüht und kam durch Terodde zur nächsten Chance, doch wieder war der überragende Zentner zur Stelle. Für Aufregung sorgte das Handspiel Niakhatés in der 64. Minute, das jedoch keinen Elfmeter zur Folge hatte. Mainz setzte fortan auf Konter. So wie in der 79. Minute, als Skhiri im Mittelfeld den Ball verlor, Hector Onisiwo laufen lassen musste. Mit einer Glanzparade verhinderte jedoch Horn gegen den Mainzer die Vorentscheidung. Diese folgte jedoch zwei Minuten später, als Horn einen unplatzierten Schuss von Öztunali ins Torwarteck einschlagen ließ (82.). In der 86. Minute hatte Terodde noch einmal den Anschluss aus dem Fuß, als er einen von Cordoba weitergeleiteten Freistoß per Volley übers Tor setzte. In der zweiten Minute der Nachspielzeit fand Kainz wieder einmal in Zentner seinen Meister, als der Mainzer Schlussmann einen Freistoß des Kölners abwehren konnte. So blieb es beim 1:3 aus Kölner Sicht und dem Sturz auf Platz 16 in der Tabelle.

Fazit

Zum Freuen: Viele Kölner Torchancen.

Zum Ärgern: Trotz Videobeweis wurde dem FC ein klarer Handelfmeter verweigert.

Stimmung: Viel Pyro im Kölner Block – das dürfte wieder teuer werden!

Mann des Tages: Schiedsrichter Frank Willenborg mit einer schwachen Leistung.

Aufstellung

Horn – Ehizibue (58. Schmitz), Bornauw, Czichos, Katterbach (81. Modeste) – Skhiri, Hector – Schindler (65. Cordoba), Schaub, Kainz – Terodde

Tore

0:1 Terodde (14.)
1:1 Boetius (21.)
2:1 Quaison (57.)
3:1 Öztunali (82.)

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