Achim Beierlorzer steht unter Druck – zumindest in der Öffentlichkeit rund um den 1. FC Köln. Nach der Niederlage beim 1. FC Saarbrücken hat der Trainer der Geissböcke offenbar in einem Gespräch mit Sportchef Armin Veh Rückendeckung für seine Arbeit erhalten. Trotz sieben Niederlagen aus elf Pflichtspielen sitzt der FC-Coach noch fest im Sattel.
Köln – Der peinlichen Niederlage im DFB-Pokal am Dienstagabend folgte ein Gespräch mit Armin Veh am Mittwochvormittag. Das verriet Achim Beierlorzer. “Ich hatte sehr gute Gespräche. Wir konzentrieren uns auf die nächsten Aufgaben”, sagte der 51-Jährige. “Natürlich kann man sagen: Es liegt am Trainer. Aber man kann auch sagen: Man erkennt, woran wir arbeiten. Das müssen diejenigen beurteilen, die in der Verantwortung stehen.”
Der FC-Coach nahm die ersten ernsthaften Diskussionen um seine Person nach dem Pokal-Aus äußerlich gelassen. Als ein Fan am Mittwoch während des Trainings lautstark auf den Platz rief: “Das ist deine Schuld, Beierlorzer! Hättest den Terodde nicht draußen lassen dürfen!”, vernahm der Franke dies ruhig und widmete sich wieder seinen Spielern. Diese hatten ihn am Dienstagabend in Völklingen im Stich gelassen, hatten eine desolate Vorstellung abgeliefert und eben in keiner Weise gezeigt, woran das Trainerteam seit Monaten mit ihnen arbeitet. Zudem war es nicht die erste fragwürdige Leistung der Mannschaft gewesen, doch Beierlorzer sagte am Mittwoch, er sei sich immer bewusst gewesen, welche Arbeit beim FC auf ihn gewartet hätte. “Ich stelle mich dieser Aufgabe.”
Den Schuh muss ich mir nicht anziehen
Beim FC war am Mittwoch zu hören, dass die sportlich Verantwortlichen um Geschäftsführer Armin Veh nicht Beierlorzer, sondern die Spieler für das Aus im Pokal verantwortlich machen. Die stark formschwankenden Profis sind Veh, Frank Aehlig und auch Beierlorzer ein Dorn im Auge. Intern sollen nun deutliche Gespräche geführt werden, vor allem mit jenen Stars, die ihren Ansprüchen meilenweit hinterher laufen und trotzdem weiter solche stellen. Am Dienstagabend waren es gerade Spieler wie Anthony Modeste oder Jorge Meré gewesen, die auf ganzer Linie enttäuscht hatten. Der Druck auf die Mannschaft soll nun erhöht werden, auch um dem Trainerteam den Rücken zu stärken.
Dabei hatte auch Beierlorzer am Dienstag Fehler gemacht, hatte die Mannschaft auf sechs Positionen verändert und die wenigen Stützen der vorangegangenen Spiele (Simon Terodde, Rafael Czichos, Louis Schaub) auf die Bank gesetzt. Dennoch wollte Beierlorzer dies nicht als Argument für die enttäuschende Leistung seiner Mannschaft gelten lassen. “Den Schuh muss ich mir nicht anziehen, dass ich damit für Verunsicherung gesorgt haben könnte”, sagte der FC-Coach. “Man muss ja nur die Namen anschauen, die wir ins Spiel gebracht haben. Bei allem Respekt gegenüber Saarbrücken, jedem Spieler in unserer Startelf darf man zumuten, Saarbrücken besiegen zu können.” Jedoch hatte der 51-Jährige dabei unterschätzt, wie weit einige Spieler von ihren Topleistungen entfernt sind. Dies im Vorfeld zu erkennen wäre seine Aufgabe gewesen.
Zwei Spiele Schonfrist für Beierlorzer?
So steht am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf nicht nur die Mannschaft, sondern auch das Trainerteam unter Beobachtung. Es scheint, als werde erst nach den kommenden beiden Spiele bei der Fortuna und gegen 1899 Hoffenheim ein Strich unter das erste Saisondrittel gezogen, um zu einem Zwischenfazit zu gelangen. Beierlorzer bekommt somit noch zwei Spiele Zeit, die Mannschaft hinzubekommen. Was im Falle zweier weiterer Niederlagen passieren könnte, ist jedem am Geißbockheim klar – auch Beierlorzer selbst. Doch aktuell bekommt der FC-Coach noch alle Unterstützung der Verantwortlichen, die er braucht, um die Kurve zu kriegen.
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