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Totales Versagen: Diese Pleite hat Beierlorzer beschädigt

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Achim Beierlorzer in Saarbrücken. (Foto: imago images / Huebner)

Das Aus im DFB-Pokal trifft den 1. FC Köln ins Mark. Nach neun mehrheitlich enttäuschenden Spieltagen in der Bundesliga und der nun erlittenen Niederlage beim 1. FC Saarbrücken muss alles bei den Geissböcken umgehend auf den Prüfstand. Das Trainerteam, der Kader, die sportliche Leitung: Jeder muss sich selbst hinterfragen – und auch das neue Präsidium muss umgehend unangenehme Fragen an die Verantwortlichen richten.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Die Leistung des 1. FC Köln am Dienstagabend beim 1. FC Saarbrücken war ein Offenbarungseid. Anders kann man das, was die hochgezahlten Profis in Völklingen abgeliefert haben, nicht bezeichnen. Angebliche Führungsspieler, Möchtegerne-Stammspieler, millionenschwere Neuzugänge, seit Wochen formschwache Topverdiener – am Dienstag versagten sie alle auf ganzer Linie. Das zwischenzeitliche Aufbäumen? Geschenkt. Am Ende stand eine blamable Leistung mit einem verdienten wie entlarvenden Ergebnis.

Ob die Spieler nun zu einer selbstkritischen Einstellung und dauerhaften Besserung finden, muss bezweifelt werden. Die wellenartigen Leistungsschwankungen halten bereits seit über einem Jahr vor. Konstanz ist beim FC ein Fremdwort, nicht erst unter Achim Beierlorzer als Trainer. Doch auch der neue Mann an der Seitenlinie schafft es bislang nicht, die Ansammlung an Spielern zu einer echten Einheit, zu einem verschworenen, füreinander kämpfenden Haufen zusammenzuführen. Und so war die Niederlage am Dienstag nicht nur ein Offenbarungseid der Spieler, sondern auch eine empfindliche Beschädigung des Trainers Beierlorzer.

Jetzt geht es auch um Beierlorzers Zukunft

Noch hat es in dieser Bundesliga-Saison keine Trainerentlassung gegeben. Nach neun Spieltagen sind weiter alle 18 Trainer im Amt, das gab es zuletzt in der Saison 1999/2000. Nach dem 2:3 gegen Saarbrücken jedoch wird die Luft für Beierlorzer dünner. Sechs Niederlagen in neun Ligaspielen hat es bereits gegeben. Eigentlich wollte man eine Nicht-Leistung wie im Derby gegen Borussia Mönchengladbach nicht mehr sehen. Nun aber lieferte die Mannschaft eine Stunde lang eine ähnlich erschütternde Vorstellung bei einem Viertligisten ab, obwohl man sich eigentlich für das Auftreten in Mainz hatte rehabilitieren wollen. Die Folge: Das bevorstehende Kellerduell bei Fortuna Düsseldorf wird für Achim Beierlorzer bereits zum Test seiner Sattelfestigkeit als FC-Trainer.

Doch nicht nur die Spieler und das Trainerteam, sondern auch Armin Veh wird sich einige Fragen gefallen lassen müssen. Der Sportchef hatte vor der Saison erklärt, er habe einen Bundesliga-tauglichen Kader zusammengestellt und für diesen den richtigen Trainer gefunden. Die Hinweise, dass zumindest eine der beiden Komponenten nicht passt, häufen sich nun. Entsprechend wird der 58-Jährige auch Fragen des neuen Präsidiums beantworten müssen, das in der bevorstehenden Länderspielpause mit dem 58-Jährigen über dessen Vertrag als Sport-Geschäftsführer sprechen will. Eine Frage dürfte lauten, warum Veh seine Vertragssituation ausgerechnet unmittelbar nach dem Sieg über Paderborn selbst zum Thema gemacht hatte. Die öffentliche Diskussion darüber kam zur Unzeit für den FC und mündete – zumindest indirekt – in zwei empfindlichen Niederlagen.

Das gesamte Gebilde steht auf dem Prüfstand

So hat der 1. FC Köln nun nicht mehr nur eine Ergebniskrise, wie es im Schönredner-Fußballdeutsch heute gerne heißt. Beim Effzeh steht vielmehr plötzlich das gesamte Gebilde auf dem Prüfstand. Der Kader, das Trainerteam, der Sportchef: Was man sich am Geißbockheim vor der Saison als stabiles Gerüst vorgestellt hatte, erscheint drei Monate später äußerst wackelig. Bislang waren personelle Konsequenzen kein Thema. Nach dem Auftritt in Saarbrücken scheint dagegen nichts mehr unmöglich, sollte es auch am Sonntag in Düsseldorf so weitergehen. Eigentlich hätte die Woche mit den Spielen in Mainz, Saarbrücken und Düsseldorf für den FC der Befreiungsschlag werden sollen. Stattdessen ist sie schon jetzt ein schwerer Schlag ins Kontor.

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