Die Mannschaft des 1. FC Köln hat am Montagvormittag erstmals unter den Interimstrainern André Pawlak und Manfred Schmid trainiert. Sprechen sollen die beiden Übungsleiter zunächst nicht. Der Grund: Noch vor dem nächsten Pflichtspiel soll ein neuer Trainer gefunden sein. Wird es Pal Dardai?
Köln – Am Montag herrschte keine Karnevalsstimmung am Geißbockheim. Trotz des Elften im Elften trainierten die FC-Profis von zehn Uhr bis nach zwölf Uhr, erst in der Trainingshalle, später auf dem Rasen. Kein Karnevals-Spaß, keine anschließende Tour in die Stadt – zumindest nicht öffentlich. Dieser Wunsch sei aus der Mannschaft gekommen, hieß es am Montag. “Unserer Lage ist das durchaus angemessen”, kommentierte Interims-Sportchef Frank Aehlig.
Vor zwei Jahren in der Abstiegssaison 2017/18 hatte es auch so geheißen. Dann aber waren einzelne Spieler am Nachmittag und Abend doch noch privat losgezogen und von Fans in der Innenstadt beim Feiern erwischt worden. Auch jetzt wurde der Trainingsplan zumindest wieder so gestaltet, dass die Spieler am Montag noch feiern gehen könnten. Das nächste Training ist erst wieder für Dienstagnachmittag angesetzt. Die Daumenschrauben wurden also noch nicht angezogen. André Pawlak und Manfred Schmid sollen zunächst auch nur in dieser Woche das Training sowie das Testspiel am Donnerstag interimsweise betreuen. Über genauere Maßnahmen soll dann der nächste Trainer entscheiden.
Ich habe bislang nur Verfügbarkeiten abgeklopft
Dieser könnte schon im Laufe dieser oder zu Beginn der nächsten Woche beim FC beginnen. Das erklärte Frank Aehlig am Montag. “Es wäre schön, wenn wir einen neuen Trainer bis zur Vorbereitung auf das Spiel gegen Leipzig finden würden”, sagte der Stellvertreter für den geschassten Armin Veh. “Ob uns das gelingt, kann ich nicht sicher sagen, aber das ist unser Wunsch-Zeitplan.” Man suche gezielt eine externe Lösung und werde zunächst nur vorübergehend auf Pawlak und Schmid setzen. Die Länderspielpause verschafft dem FC bekanntlich einige Tage mehr Zeit für die Suche nach einem neuen Cheftrainer. Und diese Zeit ist ob des überschaubaren und schwierigen Trainermarktes offenbar auch nötig.
“Ich habe noch keine Gespräche geführt, sondern bislang nur Verfügbarkeiten und Bereitschaften abgeklopft”, verriet Aehlig am Montagmorgen. Ein solches Gespräch war bereits am Samstagmorgen geführt worden, Bruno Labbadia hatte umgehend abgesagt. “Jetzt beginnen aber die Gespräche”, sagte Aehlig auch, weshalb klar sein dürfte, dass die erste Sondierungsrunde abgeschlossen ist und nun die Verhandlungen mit den Kandidaten beginnen.
Das sagt Aehlig zu Pal Dardai
Am Geißbockheim halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach unter anderem Pal Dardai zu den aussichtsreichsten Kandidaten gehört. Der Ungar und ehemalige Bundesliga-Profi hatte viereinhalb Jahre bei Hertha BSC an der Seitenlinie gestanden und insgesamt 172 Pflichtspiele in Berlin gearbeitet. Der gilt als ruhiger, sachlicher und harter Vertreter seiner Zunft, als solider Arbeiter, der sich taktisch an den sportlichen Möglichkeiten der Mannschaft orientiert. Aehlig wollte ein mögliches FC-Interesse an Dardai nicht kommentieren. “Es werden jetzt viele Namen gespielt. Der Markt ist ja nicht sehr groß. Ich bin mit allen Namen fein, die da gehandelt werden. Das sind alles Trainer, die über hinreichende Qualifikationen verfügen, um das Amt auszuüben.” Wer es am Ende der Gespräche tatsächlich werden könnte, dürfte sich in den kommenden Tagen klären. Ob es der FC schafft, darüber hinaus parallel schon einen neuen Geschäftsführer Sport zu finden, steht dabei auf einem anderen Blatt.
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