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Gewinner und Verlierer: So lief die kurze Vorbereitung

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Markus Gisdol mit seinem Team in Benidorm. (Foto: Bopp)

Die Winter-Vorbereitung ist nach nur einer Woche wieder vorbei. Für den 1. FC Köln begann die Einstimmung auf die Rückrunde am 3. Januar und endete mit der Rückreise aus dem Trainingslager in Benidorm acht Tage später. Nicht viel Zeit für Trainer Markus Gisdol, seine Ideen den Spielern noch näher zu bringen. Und auch nicht viel Zeit für die Spieler, sich für den Knochenjob Abstiegskampf zu empfehlen.

Köln – Am Samstag ging es nach einem morgendlichen Spaziergang zurück in die Heimat. Die Spieler des 1. FC Köln hatte vom 4. bis 11. Januar insgesamt neun Einheiten auf dem Platz absolviert, dazu drei Testspiele und viele Gespräche und Analysen im Mannschaftshotel auf der Anhöhe oberhalb des Touristenortes Benidorm. Nicht dass Benidorm einen ernsthaften Blick wert wäre, doch von der Beton-Landschaft sahen die Spieler meist nur die Hochhäuser aus der Ferne. Einzig ein freier Mittwochnachmittag bescherte den FC-Spielern ein bisschen Freizeit für einen Trip in die Urlauber-Hochburg.

Markus Gisdol wollte unter der Sonne Spaniens vor allem an der Fitness und der Defensivleistung arbeiten. Letzteres fruchtete in den Testspielen nur teilweise, ersteres soll laut Aussagen der sportlichen Führung einer der Gründe dafür gewesen sein. Die Beine waren schwer nach intensiven Trainingseinheiten, und Gisdol betonte einmal mehr, dass die Spieler nach seinem Verständnis körperlich einiges aufzuholen hatten. Das sahen selbst die Spieler auch so, wie man am Rande des Trainingslagers zu hören bekam. So wird neben der Hoffnung, nun fit genug für die anstrengende Rückrunde zu sein, mit Blick auf die kommende Saison auch die Erkenntnis gereift sein, erneut die Arbeit im körperlichen Bereich zu hinterfragen, insbesondere die Selbstverantwortung der Spieler.

Hoffnungsträger für die Rückrunde

Einer, der sich in diesem Bereich keine Sorgen machen muss, gehört zu den Gewinnern des Trainingslagers, obwohl er nicht einmal viel trainieren konnte. Sebastiaan Bornauw laborierte an leichten Rückenproblemen, weshalb er alle Testspiele und die Mehrheit der Trainingseinheiten verpasste. Es spricht für den Belgier, dass Markus Gisdol diesen Umstand mit dem Verweis wegwischte, Bornauw sei auch so im körperlich besten Zustand und habe durch das Aussetzen wohl nichts verloren. Der 20-Jährige wird vereinsintern inzwischen hoch geschätzt und gilt für die Rückrunde als gesetzt. Dass er dafür nicht einmal voll trainieren musste, spricht für ihn.

Neben Bornauw gehören auch zwei weitere Youngster zu den Gewinnern der kurzen Vorbereitung. Ismail Jakobs wurde nicht nur zum Bundesliga-Rookie des Monats Dezember gewählt, er traf auch im Test gegen Genk und demonstrierte erneut sein Selbstbewusstsein auf der linken Außenbahn. Der 20-Jährige hätte trotz seiner starken Vorstellungen vor Weihnachten im Kampf um einen Stammplatz ebenso unter Druck geraten können wie der erst 17-jährige Jan Thielmann. Doch beide machten in Benidorm da weiter, wo sie vor Weihnachten aufgehört hatten. Auch Thielmann gehört inzwischen fest zum Profi-Kader, wie Horst Heldt bestätigte. Das Duo darf sich berechtigte Hoffnungen machen, in den kommenden Wochen und Monaten auf zahlreiche Einsätze zu kommen.

Dabei sollen sie auch von Mark Uth profitieren. Der Winter-Neuzugang hinterließ vom ersten Tag an den Eindruck, dass er mit seiner Spielweise zum FC-Spiel passen und es weiterbringen könnte. In beiden Testspielen hinterließ Uth einen präsenten, zielstrebigen und souveränen Eindruck. Er spielte mit einer Erfahrung, die nur wenige Spieler im FC-Kader ausstrahlen. Davon sollen in den kommenden Wochen alle weiteren Offensivleute profitieren, allen voran der jeweilige Stoßstürmer, aber natürlich auch die beiden Flügelspieler, die Uth ebenso einsetzen wie als Anspielstation dienen soll. Der 28-Jährige hinterließ in Benidorm einen vielversprechenden Eindruck.

Wer droht den Anschluss zu verlieren

Auf der Kehrseite mussten andere Spieler kürzer treten oder mit Rückschlägen klarkommen. Simon Terodde musste beispielsweise zwischenzeitlich aussetzen und bekam daher in den Testspielen von allen Stoßstürmern die geringste Einsatzzeit. Derweil bekam Birger Verstraete in Elvis Rexhbecaj nicht nur einen Konkurrenten vor die Nase gesetzt, sondern im Spiel gegen Charleroi auch einen Schlag aufs Knie, weshalb er in den folgenden Tagen kürzer treten musste und gegen Genk fehlte. Keine optimale Vorbereitung für den Belgier, der ohnehin schon um seinen Platz im Team kämpfen muss, nachdem zuletzt Jonas Hector und Ellyes Skhiri die Nase vorn hatten. Auf der Doppel-Sechs könnte nun auch Rexhbecaj vor dem 25-Jährigen liegen.

Gleiches gilt noch einmal mehr für Marco Höger, der eine überaus schwache Hinrunde spielte und vor Weihnachten den Anschluss zu verlieren schien. Diesen Eindruck wollte er in Benidorm korrigieren, doch aktuell läuft er zusammen mit Verstraete dem Geschehen im zentralen Mittelfeld nur noch hinterher. Hector, Skhiri und Rexhbecaj liegen vor ihm, und weil Verstraete und nicht Höger gegen Bremen für Hector eingewechselt worden war, ist der Routiniert aktuell wohl nur noch die Nummer fünf auf der neuralgischen Position vor der Abwehr. Überraschend kommt dies freilich nicht, zu groß waren in der Hinrunde die läuferischen Defizite des 30-Jährigen. Dennoch hatte er sich in der Vergangenheit immer wieder herangekämpft. In den kommenden Wochen dürfte es für ihn aber schwer werden an Spielzeit zu kommen.

Gleiches gilt für Benno Schmitz, der in der Hinrunde noch von den Schwächephasen von Kingsley Ehizibue profitiert hatte, aber nicht überzeugen konnte. In Benidorm wurde der Rechtsverteidiger nun von Trainer Gisdol aushilfsweise auf die linke Verteidigerposition verschoben, um Kingsley Schindler hinten rechts zu testen. Schmitz half hinten links aus, weil Jakobs vorne links agierte, Hector auf der Sechs und hinter Noah Katterbach noch ein zweiter Linksverteidiger für die Testspiele gebraucht wurde. Ein Einsatz auf dieser Position käme aber überaus überraschend, und so muss Schmitz wohl weiter auf Schwächephasen anderer Spieler warten, um wieder zu Einsätzen zu kommen.

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