Die Deutsche Fußball Liga ist auf der Suche nach einem Nachholtermin für das abgesagte Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Während die Verschiebung des Duells personell eher den Gladbachern zugutekommt, könnten im Nachholspiel auf Seiten des FC wichtige Spieler fehlen. Derweil gestaltet sich die Terminfindung schwierig.
Köln – Eigentlich hätte es am Sonntagnachmittag lediglich auf dem Platz im Borussia-Park stürmisch hergehen sollen. Doch das 90. Bundesliga-Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln wurde von Sturmtief “Sabine” weggefegt und wartet nun auf eine Neuansetzung seitens der Deutschen Fußball Liga.
Wir wollen im Rhythmus bleiben
Die Geißböcke waren bereits am Samstag in das knapp 60 Kilometer entfernte Mönchengladbach aufgebrochen. Doch schon vor dem Frühstück am Sonntag war klar: Das Derby fällt den Unwetterwarnungen zum Opfer. Und so ging es bereits am Vormittag zurück zum Geißbockheim, wo die Mannschaft statt des Derbys ein internes elf-gegen-elf Trainingsspiel absolvierte (hier geht’s zum Spielbericht). “Wenn man sich so intensiv auf ein Spiel vorbereitet hat, ist es schade, dann unverrichteter Dinge wieder zurückfahren zu müssen”, sagte FC-Trainer Markus Gisdol am Sonntag nach der intensiven Einheit am Klubgelände. Nach dem Trainingsspiel ging es für die Spieler zurück nach Hause. Die üblicherweise nach einem Spiel stattfindende regenerative Einheit sollen die Profis am Montag zuhause absolvieren. “Wir wollen im Rhythmus bleiben”, erklärte Gisdol. Am Dienstag hat die Mannschaft dann frei, ehe es tags drauf in die intensive Vorbereitung auf das Spiel gegen Bayern München geht.
Gladbach im Nachholspiel wieder mit Pléa und Kramer
Sicher gegen den Rekordmeister dabei sein werden Sebastiaan Bornauw, Jhon Cordoba, Dominick Drexler und Simon Terodde. Das Quartett hat aktuell vier Gelbe Karten gesammelt, hätte bei einer weiteren Verwarnung im Derby gegen Gladbach am Sonntag nur zuschauen dürfen. Nun könnte es einen oder gleich mehrere Spieler für das darauffolgende wichtige Abstiegsduell gegen die Hertha treffen. Möglich auch, dass einer der gefährdeten Profis die obligatorische Sperre für das Nachholspiel gegen Gladbach kassiert. Damit dürften sich die Vorzeichen vor dem Derby einmal um fast 180 Grad drehen: Der gegen Köln eigentlich gesperrte Alassane Pléa wird seine Gelb-Rote Sperre aus dem Leipzig-Spiel nun gegen Fortuna Düsseldorf am kommenden Samstag absitzen. Damit wird Gladbachs bester Torschütze gegen die Geißböcke wieder mit an Bord sein. Auch Christoph Kramer, der am Sonntag mit einer Gehirnerschütterung ausgefallen wäre, dürfte im Nachholspiel wieder genauso fit und einsatzbereit sein wie die zur Zeit angeschlagenen Ramy Bensebaini und Tony Jantschke. Personell dürfte die Spielabsage den Gladbachern also deutlich mehr in die Karten gespielt haben als den ohnehin aktuell formstarken Kölnern. Beim FC wäre lediglich Ismail Jakobs aufgrund einer Mandelentzündung kurzfristig ausgefallen. Zudem musste Jan Thielmann unter der Woche mit einem Magen-Darm-Infekt kürzer treten. Markus Gisdol sieht die Vorteile der Absage aber nicht auf Seiten der Gladbacher. “Ich sehe personell keine großen Vor- oder Nachteile. Bei uns wäre Iso auch ausgefallen, er ist für uns ein wichtiger Spieler”, sagte der Trainer kurz nach der Absage. Jakobs soll am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, ein Ausfall gegen die Bayern wird demnach nicht erwartet. Tabellarisch dürfte der Ausfall beiden Teams nur wenig ausmachen: Während nur Bayer 04 Leverkusen Punkte auf Gladbach gut machen konnte und die Konkurrenten um die Borussia herum Zähler liegen ließen, patzten auch Teile der Kölner Konkurrenz im Abstiegskampf.
Welche Termine kommen in Frage?
Statt am Sonntagnachmittag wird das Rheinische Derby nun in jedem Fall unter der Woche nachgeholt. Einen genauen Termin will die DFL im Laufe der Woche festlegen. Beim FC will man einen Nachholtermin im Februar unbedingt vermeiden. Würde das Spiel am Mittwoch, den 19. Februar ausgetragen werden, könnte die Mannschaft zum zweiten Mal in Folge aufgrund eines Nachholspiels nicht an deiner eigenen Karnevalssitzung teilnehmen. Im letzten Jahr mussten die Geißböcke einen Tag später im Nachholspiel bei Erzgebirge Aue antreten. Um eine Woche darauf, am Aschermittwoch, zu spielen, müssten die Kölner wohl oder übel auf ihre Teilnahme am Rosenmontagszug verzichten. Doch möglich, dass die Geißböcke in einen dieser sauren Äpfel werden beißen müssen. Denn in der DFB-Pokal-Woche, wenn die Viertelfinals am 3. und 4. März ausgetragen werden, kann das Derby ebenfalls nicht stattfinden. Zwar sind beide Vereine bereits ausgeschieden, sodass ein solches Szenario nicht grundsätzlich undenkbar wäre. Doch bereits am Freitag, den 6. März treten die Kölner beim SC Paderborn an. Die Geißböcke könnten wohl am ehesten mit einem Termin am 11. März leben. Doch ob die DFL das Derby lediglich aufgrund der Karnevalsaktivitäten des 1. FC Köln um vier Wochen nach hinten verschieben wird, bleibt erstmal fraglich. Hoffen können die Kölner jedoch noch: In der vergangenen Saison fanden die beiden Nachholspiele des FC gegen Aue und Duisburg jeweils knapp dreieinhalb Wochen nach dem ursprünglich angesetzten Termin statt.
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