Einmal mehr hat sich der 1. FC Köln durch ein unnötiges Foul im eigenen Strafraum selbst ins Hintertreffen gebracht. Gegen Eintracht Frankfurt verursachten Geißböcke bereits den dritten Elfmeter im vierten Saisonspiel – alle drei im heimischen Müngersdorf. Damit schwächte sich die Mannschaft von Markus Gisdol erneut selbst, obwohl der FC-Trainer gerade diese Fehler abstellen wollte.
Köln – Wer will, darf durchaus wiederkehrende Muster beim 1. FC Köln erkennen. Schwache erste Hälften spielte der FC nun schon in allen vier bisherigen Bundesliga-Partien der Saison: gegen Hoffenheim, in Bielefeld, gegen Mönchengladbach und nun auch gegen Frankfurt. Immer erst in der zweiten Hälfte wachte der FC auf – zu wenig für Siege. Und dann sind es die immer gleichen Fehler: Gegentreffer nach langen Bällen hinter die Kette wie gegen Bielefeld und Gladbach, vor allem aber ungestüme Zweikämpfe im eigenen Strafraum. Markus Gisdol hatte gemahnt, genau das müsse seine Mannschaft endlich abstellen. Doch es passiert schon wieder.
Rafael Czichos gegen Hoffenheim, Kingsley Ehizibue im Derby gegen Gladbach und nun Sebastiaan Bornauw gegen die Frankfurter Eintracht: Ob es in der Bundesliga-Geschichte bereits eine Mannschaft geschafft hat, an den ersten vier Spieltagen drei Elfmeter zu verursachen, dürfte eine Recherche-Aufgabe für Statistik-Liebhaber sein. Doch Fakt ist: Der 1 .FC Köln hat sich durch seine unglücklichen Strafraumaktionen selbst um bessere Ergebnisse gebracht. Zumal die Elfmeter gegen den FC immer wieder zur den ungünstigsten Zeitpunkten fallen: Gegen Hoffenheim und Frankfurt zeigten die Schiedsrichter nach Videobeweis jeweils unmittelbar vor der Halbzeitpause auf den Punkt. Im Derby gegen Gladbach war der Stindl-Strafstoß der endgültige Kölner Knockout zum entscheidenden 0:3.
FC zeigt sich verwundert
Beim FC war man jedoch auch am Sonntag schnell dabei, die Schuld bei den Schiedsrichtern und dem Videoassistenten anstatt bei sich selbst zu suchen. “Ich habe mich gewundert, dass der Schiedsrichter wieder entschieden hat, es sei kein Elfmeter und dann der VAR doch wieder einschreitet”, sagte Gisdol, wenngleich er zugab, dass Bornauw durchaus Elfmeter-würdig gefoult hatte. “Die ersten beiden Elfmeter gegen Hoffenheim und Mönchengladbach waren noch weniger Elfmeter als heute, aber der Zeitpunkt war bitter für uns. Das muss man erst einmal verarbeiten”, erklärte der FC-Trainer nach der Partie. Dass der Zeitpunkt bitter für die Geißböcke war, stand außer Frage. Trotzdem war die Führung der Eintracht nach einer schwachen Kölner Halbzeit verdient. Darüber hinaus traf Bornauw, der bereits bei seinem A-Länderspiel-Debüt für Belgien in der vergangenen Woche einen Strafstoß verursacht hatte, den Frankfurter Kamada deutlich. Für den Innenverteidiger war der zunächst von Schiedsrichter Sven Jablonski nicht gegebene Elfmeter aber keine klare Fehlentscheidung. “Ich denke nicht, dass ich beim Elfmeter zu spät war”, sagte er hinterher. “Für mich war das eine 50:50-Aktion. Ich habe einfach gedacht: Scheiße.”
Heldt beklagt VAR-Eingriff
Auch FC-Geschäftsführer Horst Heldt zeigte sich nach der Partie verärgert über das Eingreifen des Kölner Kellers. “Den kann man geben, muss man aber nicht”, sagte er nach Ansicht der TV-Bilder. “Ich denke, es war keine krasse Fehlentscheidung. Daher wundere ich mich schon.” Freilich hatte der FC durchaus Pech mit dem Eingreifen des VAR. Gegen Hoffenheim brauchte es mehrere Minuten der TV-Bilder-Konsultation, ehe die Entscheidung fiel. Per Definition war es ganz und gar keine “klare Fehlentscheidung”. Gegen Gladbach korrigierte der VAR nicht, weil Ehizibues Foul trotz gespielten Balles eindeutig war. Gegen Frankfurt machte jedoch schon die zweite Zeitlupe deutlich, dass Bornauw Kamada strafwürdig getroffen hatte.
Fakt ist: Obwohl Gisdol seine Spieler gemahnt hatte im Strafraum klüger zu verteidigen, traf es den FC erneut. Wer drei Elfmeter in vier Spielen herschenkt, muss sich nicht wundern nahezu ohne Punkte dazustehen. Das ließ auch Bornauw durchklingen, als er sagte: “Ich denke nicht, dass es nur Pech ist, wenn wir in vier Spielen drei Elfmeter gegen uns kriegen.” Daran gilt es aus Kölner Sicht zu arbeiten.
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