Elvis Rexhbecaj und Markus Gisdol nach der Derby-Pleite. (Foto: Ligafoto/Bucco)

Gisdol muss zeigen, dass er noch einmal die Kurve kriegen kann

Die Vertragsverlängerung mit Markus Gisdol in der Sommerpause sollte ein Signal der Kontinuität sein. Doch der 1. FC Köln schlingert immer tiefer in die Krise. Zwar zählt die vergangene Saison nicht für die aktuelle Bundesliga-Tabelle. Doch der Trend ist unverkennbar: Nach nunmehr 13 Spielen ohne Sieg zeigt er immer tiefer in den Keller. Aus diesem muss Gisdol den FC nun wieder herausführen. Viel Zeit wird ihm dafür nicht mehr bleiben.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Es bleibt dabei: Markus Gisdol kann nur in Teilen etwas für die Lage, in der sich der 1. FC Köln aktuell befindet. Die Kaderplanung gab finanziell kaum Spielraum für frühzeitige Entscheidungen in der Sommerpause oder Vorbereitung. Es hatte sich von vorne herein abgezeichnet, dass die große Mehrheit der Personalien erst am Ende der Transferperiode und damit bereits im Saisonverlauf geklärt werden würden. Dass darunter auch die Eingespieltheit sowie die Leistungen der Geißböcke leiden würden, musste man befürchten.

Es bleibt auch dabei, dass alle Verantwortlichen vor der Saison deutlich darauf hingewiesen hatten, dass es in dieser Saison nur um eines gehen wird: um den Klassenerhalt. Der FC, das betonten Gisdol und Sportchef Horst Heldt immer wieder, wird bis Ende Mai 2021 ums nackte Überleben kämpfen. Alle waren also gewarnt: der Verein, die Spieler, die Fans, die Medien, das Umfeld. Und doch kommt man nicht umhin, sich bereits nach drei Spieltagen um den FC zu sorgen.

Heldt steht zu Gisdol

Horst Heldt sagte am Samstag nach dem 1:3 im Derby: “Es wird nicht unruhig, wir sind alle für die Ergebnisse verantwortlich, das fängt bei mir an und hört bei den Einwechselspielern auf.” Doch Heldt dürfte auch wissen, dass die Leistung gegen Mönchengladbach ein klarer Rückschritt war. Nicht nur, weil der FC erstmals in dieser Saison in allen Belangen klar unterlegen war. Sondern auch, weil die Spieler nicht die geringste Lernkurve zeigten, stattdessen in alte Muster aus schlimmsten Zeiten verfielen. Die Verweigerung jeglicher Gegenwehr in den ersten 25 Minuten erinnerte fatal an so manchen Leblos-Auftritt der Vorsaison.

Panik ist nicht angebracht – Konsequenzen schon!

Nach drei Spieltagen ist noch nichts verloren. Panik ist also unangebracht. Die Mannschaft ist erst jetzt personell komplett und in den Augen der Verantwortlichen erst jetzt konkurrenzfähig aufgestellt. Das bedeutet einerseits: Für Gisdol und seine Mannschaft beginnt die Arbeit nun erst so richtig, die Baustellen sind so zahlreich wie groß. Andererseits bedeutet es auch: Der FC-Coach und sein Team haben nun keine Ausreden mehr. Gisdol muss die Kurve kriegen, und zwar schnell. Zwischen dieser und der nächsten Länderspielpause im November wird die Wende kommen müssen. Dann werden sieben Spieltage gespielt sein. Bis dahin muss ersichtlich sein, ob sich für den FC auf dem Rasen etwas verändert hat. Im vergangenen Winter bekam Gisdol die Kurve, indem er hart durchgriff und personelle Konsequenzen zog. Diese sind auch jetzt wieder gefragt. Denn Leistungen wie gegen Gladbach müssen Folgen für die Spieler haben – ansonsten haben sie irgendwann Folgen für den Trainer.

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