Sebastian Andersson und Ondrej Duda sollen Jhon Cordoba und Mark Uth ersetzen. (Foto: Bopp)

Nachteil im Abstiegskampf: Dem FC fehlt der Unterschiedsspieler

Der 1. FC Köln steckt tief im Abstiegskampf und dürfte dort aller Voraussicht nach auch nicht so schnell wieder herauskommen. Zwar beträgt der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze lediglich einen Punkt, die Sorgenfalten dürften nach der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin bei den Verantwortlichen jedoch nicht kleiner geworden sein. Beim FC stellt sich die Frage: Wer soll den Unterschied machen? 

Köln – Mit Jhon Cordoba und Mark Uth hat der 1. FC Köln vor dieser Saison nicht nur zwei echte Torgarantien verloren, sondern auch jene Spieler, die in der abgelaufenen Spielzeit für die Geißböcke den Unterschied ausgemacht haben. Während Uth vor allem als Takt- und Ideengeber hinter der Spitze für die Torgefahr sorgte, platzte bei Cordoba auch in der Bundesliga der Knoten, sodass der Kolumbianer mit 13 Treffern maßgeblichen Anteil am Kölner Klassenerhalt hatte. Beide Spieler gehen jedoch nun für die Konkurrenz auf Torejagd und FC-Geschäftsführer Horst Heldt musste vor der Saison versuchen, ebenbürtigen Ersatz für das Duo zu finden.

Andersson als Fremdkörper im Offensivspiel

Nach acht Spielen lässt sich dabei jedoch festhalten: Dieses Vorhaben ist dem 50-jährigen bislang nur bedingt gelungen. Mit zwei Toren und einer Vorlage ist Sebastian Andersson zwar der erfolgreichste Angreifer im FC-Spiel. Bisher konnte der Schwede seine Torgefahr, die in der vergangenen Saison für Union Berlin immerhin zu zwölf Toren reichte, auch aufgrund anhaltender Verletzungssorgen nicht voll entfalten. Seit dem Trainingsfoul von Salih Özcan hat der 29-jährige mit Knieproblemen zu kämpfen, musste sich sogar einem minimal-invasiven Eingriff unterziehen. In den letzten Spielen wirkte Andersson daher wie wie ein Fremdkörper ohne echte Bindung im Offensivspiel der Kölner. Auch Ondrej Duda, als Ersatz für Mark Uth auf der Zehn gekommen, kann seine feine Technik und Übersicht bislang nur allzu selten auf den Rasen bringen. Zwar überzeugt der Slowake mit starken Standards, gerade jedoch im von Markus Gisdol präferierten Umschaltspiel fehlt es dem 25-jährigen scheinbar noch an der Gedankenschnelle.

Nach den Abgängen von Jhon Cordoba und Mark Uth war beim FC klar, dass ein neuer Stürmer geholt werden müsse, der für rund 15 Tore gut ist, um die Klasse zu halten. Trotz der Verpflichtungen in der Offensive weiß momentan aber niemand, wer das sein könnte und wer beim FC die Tore schießen soll. Während Andersson noch nach seiner (körperlichen) Form sucht, ist Anthony Modeste mit seinen Rückenbeschwerden noch auf unbestimmte Zeit raus. Obwohl im Sommer klar war, dass der Franzose weite Teile der Vorbereitung verpassen würde und noch immer ungewiss ist, inwieweit sich seine körperlichen Probleme überhaupt lösen lassen, verpasste es der FC, eine klare Nummer zwei hinter Andersson zu verpflichten. Mit Tolu Arokodare holte Heldt vielmehr eine Wundertüte, bei der nicht wirklich klar war, was man wirklich bekommt. Aktuell zeigt sich: Arokodare besitzt zumindest noch nicht das Niveau, welches es für die Bundesliga und den Abstiegskampf braucht. So dürfte man beim FC in dieser Woche neidvoll nach Mainz blicken. Der 3:1-Erfolg des FSV in Freiburg hat nämlich gezeigt, dass ein einziger Spieler die Wende bringen kann. Während die Mainzer mit sechs Niederlagen aus den ersten sechs Spielen noch schlechter gestartet sind als der FC, haben die Rheinhessen mit Jean-Philippe Mateta allerdings einen Spieler in ihren Reihen, der im Abstiegskampf am Ende den Unterschied ausmachen kann. Der Franzose hat bereits jetzt sieben Tore auf dem Konto und damit alleine nur einen Treffer weniger erzielt, als die gesamte FC-Elf. Beim ersten Saisonsieg der Mainzer am vergangenen Wochenende schoss Mateta die Freiburger mit einem lupenreinen Hattrick in der ersten Hälfte im Alleingang ab. Am Geißbockheim sucht man derweil noch nach genau solch einem Spieler, der im Abstiegskampf den Unterschied ausmachen kann. Ob man ihn in den eigenen Reihen finden kann, werden erst die nächsten Spiele zeigen können. Und wenn nicht, dürfte es wie schon vor einem Jahr mit Mark Uth, Horst Heldts dringlichste Aufgabe sein, im Winter diesen Spieler zu finden.

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