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75 Prozent weniger? FC reduziert wohl die Stadionpacht

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Hat der 1. FC Köln die Stadionpacht eigenmächtig reduziert? (Foto: Anke Waelischmiller/Sven Simon - Pool via Mika Volkmann)

Der 1. FC Köln muss in dieser Saison enorme finanzielle Verluste in Millionenhöhe verzeichnen. Dies bestätigte jüngst FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle. Seit der Corona-Pandemie sollen die Geißböcke daher an den jährlichen Pachtkosten für das RheinEnergieStadion sparen. 

Köln – Unter normalen Bedingungen überweist der 1. FC Köln jährlich rund 9,5 Millionen Euro für die Nutzung des RheinEnergieStadions. 7,9 Millionen fließen dabei an Pacht und 1,6 Millionen Euro an Betriebskosten an die Kölner Sportstätten GmbH. Doch schon seit Beginn der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Wegfall der Zuschauer-Einnahmen sollen die Geißböcke die Pachtkosten eigenmächtig reduziert haben und aktuell nur noch 25 Prozent der vereinbarten Summe überweisen. Darüber berichtete der WDR am Mittwochabend.

Die Eigenmächtigkeit kam überraschend

Aufgrund der fehlenden Einnahmen, die damit knapp sieben Millionen Euro betragen sollen, muss aktuell die Stadt den Kölner Sportstätten 1,5 Millionen Euro zuschießen. Weder der Verein noch der Stadionbetreiber wollten sich bislang dazu äußern. Bereits im April hatte der FC um ein Gespräch zum Thema Pachtzahlung gebeten (der GEISSBLOG berichtete), in der darauffolgenden Sitzung im Stadtrat zum Thema Mieterlass für städtische Immobilien schienen das Anliegen der Geißböcke jedoch keinen Erfolg gehabt zu haben. In der Politik zeigte man derweil nur wenig Verständnis für das Handeln des Klubs: “Es ist Profisport und wir müssen sehen, dass die Mindereinnahmen nicht abgewälzt werden auf den städtischen Haushalt und die Steuerbürgen. Der jetzige Zustand ist nicht tolerabel”, wird Manfred Richter, stellvertretender Fraktionschef der Grünen, zitiert. Weiter heißt es: “Die Eigenmächtigkeit kam überraschend. Partner müssen die Verträge einhalten, da waren wir sehr irritiert.” Der CDU-Parteichef Bern Petelkau ging sogar noch einen Schritt weiter und sprach von einem wettbewerbsrechtlichen Verstoß und unerlaubten Beihilfe. Der FC zumindest, der aktuell auch aufgrund des Geißbockheim-Ausbaus mit der Stadt im Argen liegt, scheint mit der Kölner Politik nicht auf einen grünen Zweig zu kommen.

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