FC-Geschäftsführer Horst Heldt. (Foto: Bucco)

Augsburg als Augenöffner: Der FC muss offensiv nachlegen

Der 1. FC Köln kann seit Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr im heimischen Stadion gewinnen. Keine Zuschauer, keine Siege: Das Problem ist dabei jedoch weniger die fehlende Fan-Unterstützung. Die 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg hat den Verantwortlichen vor Augen geführt: Die Offensive ist nicht Bundesliga-tauglich. Alles andere als eine Winter-Verpflichtung im Angriff wäre grob fahrlässig. 

Ein Kommentar von Sonja Eich 

Markus Gisdol überraschte nach der Auftaktniederlage im neuen Jahr mit den Worten, er finde wenig Anlass seine Mannschaft zu kritisieren. Dabei hatte der 1. FC Köln ein 50:50-Spiel gegen den FC Augsburg knapp verloren, bei dem sich am Ende wohl niemand über ein Unentschieden beschwert hätte. Ärgerlich ja, aber kein Weltuntergang. Das größere Problem war nicht das Ergebnis, sondern das Zustandekommen: Wieder einmal gelang es dem FC aus dem Spiel heraus praktisch nie Torgefahr zu entwickeln. So war es bezeichnend, dass die beiden besten FC-Chancen jeweils nach einer Standardsituation und mit Bornauw und Wolf durch zwei Abwehrspieler zu Stande kamen. Das muss den Verantwortlichen zu denken geben.

Zu Beginn der Saison hatten Trainer Markus Gisdol und Geschäftsführer Horst Heldt noch Geduld für ihre Spieler gefordert. Doch während sich die Defensive inzwischen gesteigert und stabilisiert hat, ist auch fünf Monate nach Beginn der Sommer-Vorbereitung keine Verbesserung in der Offensive zu sehen. Auch gegen Augsburg stellte man sich als Zuschauer allzu oft die Frage, wie die Mannschaft aus dem Spiel heraus überhaupt zum Torerfolg kommen will. Darauf wird Gisdol in den kommenden Wochen eine Antwort geben müssen, denn sonst war die vermeintliche Wende im Dezember am Ende vielleicht doch nichts wert.

Horst Heldt muss sich derweil die Frage stellen, wie es der FC doch noch schaffen kann im nun geöffneten Transferfenster offensiv nachzulegen. Das Anforderungsprofil an einen potentiellen neuen Offensivspieler ist dabei komplex: Ein weiterer Angreifer des Typus Modeste/Andersson/Arokodare würde den Geißböcken kaum weiterhelfen, denn zur Zeit kommen die Bälle nicht einmal im Strafraum an. Vielmehr bräuchten die Kölner einen temporeichen und mitspielenden Stürmer. Mark Uth veränderte im letzten Winter das Kölner Offensivspiel als Taktgeber und Abschlussspieler aus der zweiten Reihe. Auch jetzt würde dem FC ein solcher Angreifer viel bringen, allerdings müsste dieser im Bestfall noch mehr Geschwindigkeit als Uth mitbringen, sodass er im Zweifel auch auf die Außenbahnen ausweichen könnte.

Gegen Augsburg sah man, warum der FC im Sommer Marco Richter vom FCA holen wollte. Denn Tempo alleine wie bei Jan Thielmann oder Ismail Jakobs reicht eben nicht. Es braucht auch fußballerische Qualität, und an der mangelt es in der FC-Offensive gewaltig. Solange zudem Marius Wolf als Rechtsverteidiger aushelfen muss, nimmt man sich die eigentlich vorhandene Qualität im Kader sogar noch selbst. Es muss also dringend etwas passieren, alles andere wäre fahrlässig. Zwar dürften sich passende sowie finanzierbare Optionen für Horst Heldt bis zum Ende des Transfermarktes nicht in Hülle und Fülle auftun. Doch ein Abstieg wäre um ein Vielfaches teurer als die halbjährige eines Angreifers. Die Leistung gegen den direkten Konkurrent im Abstiegskampf jedenfalls dürfte dem Sport-Geschäftsführer die Augen geöffnet haben, dass sein Handeln dringend erforderlich ist.

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