Der Sonntag beim 1. FC Köln war der Aussprache gewidmet. Und auch der Montag dürfte die Verantwortlichen noch einige Zeit kosten, um das Geschehen vom Samstag aufzuarbeiten. Das 0:5 beim SC Freiburg wirkt nach und wird Folgen haben für die Spieler und das Trainerteam. Der Druck auf alle Beteiligten wächst. Der FC steht vor einer richtungsweisenden Woche.
Köln – Als der FC mit acht Punkten aus fünf Spielen sowie einem Sieg im DFB-Pokal in die Weihnachtspause ging, durften Spieler wie Verantwortliche zufrieden sein. Zwar war längst kein Durchatmen erlaubt, doch der FC hatte sich vor dem richtungsweisenden Januar in eine gute Position gebracht: Platz 15 nach 13 Spielen und die sechs Gegner im kommenden Monat allesamt aus der unteren Tabellenhälfte. Die Chance konnte jeder erkennen, das Risiko aber auch. Ein guter Januar würde einem Befreiungsschlag gleichkommen. Ein schlechter Januar könnte Markus Gisdol den Job kosten und dem FC die Chance auf den Klassenerhalt.
Situation vor Hertha mit dem Dortmund-Spiel vergleichbar?
Nach zwei Spielen, zwei Niederlagen und 0:6 Toren droht der Januar für die Geißböcke zum Fiasko zu werden. Noch ist nicht alles verloren. Vier Spiele verbleiben bis Ende Januar, um den Monat ins Positive zu drehen. Doch vor dem Duell gegen Hertha BSC scheinen die Geißböcke an einer ähnlichen Weggabelung angekommen zu sein wie vor dem Dortmund-Spiel: Eine Niederlage könnte das Gisdol-Aus bedeuten, ein Sieg dem FC neuen Mut geben für die darauf folgende Englische Woche. Vieles hängt an diesem einen Spiel gegen Berlin und dabei an der Frage, wie Trainer und Mannschaft mit der Freiburg-Klatsche umgehen werden.
Die Marschrichtung hat am Sonntag Sportchef Horst Heldt vorgegeben. Am Morgen traf sich der Geschäftsführer Sport mit seinem Cheftrainer und besprach das Desaster vom Vortag. Anschließend stellte sich Heldt den Medien, ehe er dem U21-Testspiel mit sechs Jung-Profis zusah und anschließend den Mannschaftsrat in seinem Büro empfing. Der erste Teil der Aussprache war damit abgehakt. Der zweite Teil der Aussprache soll am Montag und Dienstag erfolgen. Am Montag steht eine taktische Aufarbeitung mit dem Trainerteam und den Videoanalysten auf dem Programm. Am Dienstag sollen die Erkenntnisse der ganzen Mannschaft vorgestellt werden – inklusive den beschlossenen Konsequenzen für den weiteren Wochen-Verlauf.
Heldt kündigt Konsequenzen an
“So, wie wir uns in Freiburg präsentiert haben, dürfen wir uns nicht präsentieren”, sagte Heldt am Sonntag. “Wir haben alles vermissen lassen, was man im Abstiegskampf braucht.” Deswegen müssten sich die Spieler auf harte Tage bis zum Spiel gegen Hertha BSC einstellen. “Wir können nach einer 0:5-Klatsche nicht zur Tagesordnung übergehen und uns gemütlich zum Kaffee treffen”, sagte Heldt. “Das wird keine normale Woche werden, das wird eine andere Woche werden. Wir werden uns ab Dienstag jeden Tag sehr intensiv sehen.” Neben knackigen Einheiten auf dem Rasen soll es zahlreiche Einzelgespräche geben, auch teils in deutlicher Form im Hinblick auf die Rolle, die die einzelnen Spieler auch perspektivisch in diesem Klub einnehmen sollen. Insbesondere die vermeintlichen Führungsspieler und Großverdiener dürften das eine oder andere unangenehme Gespräch vor sich haben. Nachdem es bereits ein sportlich unwichtiges Trio getroffen hatte, dürfte nun der Druck auf die arrivierten Kräfte steigen. Heldt machte am Sonntag klar: “So bleiben wir nicht in der Liga.” Es wird also Konsequenzen geben. Offen ist, ob diese bereits vor Samstag sichtbar werden.
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