Emmanuel Dennis steigt am Mittwoch ins FC-Mannschaftstraining ein. (Foto: Bucco)

Neuzugang legt los: Wie passt Dennis in das FC-System?

Der 1. FC Köln hat sich mit Emmanuel Dennis einen Stürmer geangelt, der vor einem Jahr noch mit zahlreichen Top-Vereinen aus der Bundesliga und der Premier League in Verbindung gebracht wurden. In Köln hofft der 23-jährige nun, nach einer schwachen Hinrunde in Brügge, wieder zu alter Stärke zu finden. Doch wie passt der Angreifer in das System von Trainer Markus Gisdol? 

Köln – Es dauerte am Montag bis in die späten Abendstunden, ehe der 1. FC Köln den am Morgen bereits durchgesickerten Wechsel von Emmanuel Dennis offiziell machte. Mit dem Transfer des 23-jährigen Nigerianers hoffen die Geißböcke nun auf die lang ersehnte Verstärkung für die bislang schwache Offensive. Am Dienstag schon stand Dennis individuell mit Athletiktrainer Max Weuthen auf dem Platz, am Mittwoch wird der Stürmer dann mit seinen neuen Teamkollegen ins Mannschaftstraining einsteigen und möglicherweise schon am Sonntag gegen Bielefeld sein Debüt im FC-Trikot geben.

Schnell und wendig

Doch für welche Art Stürmer haben sich die Kölner nun schlussendlich entschieden? Nachdem man sich am Geißbockheim aufgrund des Spielerprofils gegen einen Transfer von Wölfe-Angreifer Daniel Ginczek ausgesprochen hatte, dürfte bereits klar sein, dass Dennis weniger zu der Sorte Stoßstürmer und Brecher im Angriff zählt, denn vielmehr als schneller und wendiger Konterspieler. Dazu gilt der Nationalspieler Nigerias als physisch stark in den Zweikämpfen, der vor allem über die Außenbahn in den Strafraum dringen kann. Aufgrund seiner Körpergröße von 1,75 Meter ist Dennis gegenüber den meist großbewachsenen Innenverteidigern im Luftduell zwar im Nachteil, kann aufgrund seines Tempos und niedrigen Schwerpunktes aber mit Geschwindigkeit die tiefen Läufe annehmen. Gerade dieses Merkmal hat dem FC im bisherigen Saisonverlauf noch auf ganzer Linie gefehlt. Bei aussichtsreichen Umschaltsituationen, wo der FC kurzerhand eine Überzahlsituation hätte nutzen können, fehlte es bisher an den passenden Zielspielern, die mit Tempo in die Schnittstellen starten und den sofortigen Weg zum Tor suchen.

Im 3-5-2 neben Duda?

Doch nicht nur im Angriff soll Dennis seine Stärken haben. Der 23-jährige gilt auch als Spieler, der in der Defensive fleißig gegen den Ball arbeitet. Auf den Flügeln antizipiert der Angreifer gut und fängt dadurch immer mal wieder Bälle vor der Mittellinie ab. Dennis gilt als Spieler, der bereit ist für die Mannschaft zu arbeiten und dürfte damit hervorragend in das System von Markus Gisdol passen, welches in dieser Saison vor allem auf disziplinierte Defensivarbeit ausgelegt ist. Die Frage bleibt dann, welchen Platz der Neuzugang in der aktuell vom Trainer präferierten 3-5-2-Formation findet. Unter Brügges Trainer Philippe Clemens kam Dennis entweder in einem 3-5-2 im Sturm oder in einem 4-3-3 auf den Außenbahnen zum Einsatz. Beim FC könnte der Angreifer in einem 3-5-2 die perfekte Ergänzung in vorderster Reihe zu Ondrej Duda sein, der in diesem Fall endlich einen Mitspieler bekäme, den er mit seinen starken Zuspielen im Angriff bedienen könnte. Gerade mit einem technisch starken Sturmpartner könnte Dennis seine Stärken im Zweifel optimal ausspielen. In diesem Fall dürfte Marius Wolf wieder dauerhaft auf die rechte Außenbahn rücken, zumal Kingsley Ehizibue seine Form nach wie vor nicht konstant abrufen kann. Alternativ könnte Dennis mit einem weiteren schnellen Offensivspieler wie Jan Thielmann beginnen und Ondrej Duda hinter die beiden Spitzen zurück rücken. Sollte Gisdol allerdings zur Viererkette und einem möglichen 4-3-3 oder 4-2-3-1 zurückkehren, dürfte Dennis – solange zumindest Sebastian Andersson noch verletzt fehlt – anders als in Brügge die Position des alleinigen Mittelstürmers einnehmen. Auch dabei könnte der Angreifer aus dem Zentrum steil geschickt oder bei einem breiten Spiel über die Außenbahn in der Mitte mit flachen Zuspielen gesucht werden.

Beim FC scheint man in jedem Fall zufrieden zu sein, mit Dennis nun einen in der Offensivreihe flexibel einsetzbaren Stürmer gefunden zu haben. Aufgrund seiner Vita und seines Marktwertes gehört der Neuzugang eigentlich zu jenen Spielern, die eine Kategorie zu groß für die Geißböcke wären. Zuletzt verlor der Stürmer in Brügge jedoch seinen Stammplatz, weshalb der FC diesen Transfer überhaupt erst realisieren konnte. Eine Garantie für zahlreiche Tore und vor allem den Klassenerhalt wird Brügge den Kölnern nicht mitgegeben haben können. Aber zumindest die Hoffnung, die Chancen auf den Ligaverbleib mit Dennis vergrößert zu haben. Die anstehende Trainingswoche vor dem wichtigen Spiel gegen Arminia Bielefeld dürfte dabei schon erste Hinweise geben, wie Gisdol mit seinem Neuzugang plant.

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