Max Meyer ist die fehlende Spielpraxis bislang anzumerken. (Foto: Bucco)

“Er braucht Zeit”: Gisdol bestätigt Kontroverse um Meyer

Kann Max Meyer dem 1. FC Köln im Kampf um den Klassenerhalt noch helfen? Ja, sagt Markus Gisdol deutlich. Doch der FC-Trainer sagt auch: Noch ist Meyer nicht so weit. Wohl auch deswegen hatte der 51-jährige im Winter Bedenken ob der Verpflichtung des lange Zeit Spielpraxis-losen Mittelfeldspielers. Meyer muss schaffen, was Emmanuel Dennis schon erreicht hat.

Köln – Als Max Meyer im Januar zum 1. FC Köln kam, war schnell klar: Für gerade einmal 250.000 Euro Gehalt (für fünf Monate) war der 25-jährige ein Schnäppchen. Nein, er war nicht gerade auf eine Position gekommen, auf der die Geißböcke großen Bedarf hatten. Doch Horst Heldt soll intern deutlich formuliert haben: Nach 13 Punkten aus 17 Hinrunden-Spielen darf kein FC-Spieler ernsthaft Ansprüche auf einen Stammplatz stellen.

Er hat ganz wenig Spielpraxis und soll die anderen Spieler sofort wegdrücken?

Und so holte Heldt Meyer nach Köln, offenbar auch gegen die Bedenken seines Cheftrainers. So hatte es der Express zuletzt berichtet, und zumindest eine intensive Diskussion um die Personalie bestätigte Gisdol am Freitag auf Nachfrage. “Wir diskutieren kontrovers, aber wenn wir uns für etwas entscheiden, dann entscheiden wir das alle gemeinsam und stehen alle dahinter”, sagte Gisdol diplomatisch. Kölns Übungsleiter gehört zu den Letzten in der Bundesliga-Branche, der sich öffentlich mit seinem Sportchef überkreuz legen würde. Und so fand er lediglich mahnende Worte für Meyer, der noch nicht die aufgrund seiner Vergangenheit hohen Erwartungen erfüllt – und in den Augen des Trainers noch nicht erfüllen kann. “Max Meyer kommt in einen laufenden Spielbetrieb, in dem alle Spieler voll im Saft stehen”, sagte Gisdol und machte keinen Hehl daraus, dass Meyer unter dessen monatelangem Tribünenplatz leidet. “Jetzt kommt ein neuer Spieler von außen, hat ganz wenig Spielpraxis und soll die anderen Spieler sofort wegdrücken?”

Gegen Regensburg spielte Meyer nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit insgesamt 75 Minuten, und er spielte rundheraus schlecht. “Ich kann keine Spielminuten verschenken”, sagte Gisdol deutlich. “Wenn wir häufiger Spiele hätten, in denen wir deutlich führen, würde das gehen. So muss er die Wettkampfhärte im Training entwickeln.” Gisdol bescheinigte Meyer großen Fleiß und hofft, dass er dessen unbestrittenen fußballerischen Qualitäten noch zur Geltung bringen kann. “Er kann uns in den 13 Spielen noch helfen, aber es war von vorne herein klar, dass er nicht sofort würde helfen können.”

Was wahrlich nicht nach einer Liebeserklärung klang, bestätigte zumindest den Eindruck, dass Gisdol auf den zentralen Positionen weiterhin seine bisherigen Schützlinge vorzieht. Und das, obwohl Jonas Hector ausfällt, Marco Höger keine Rolle spielt, Salih Özcan zu unbeständig spielt, Ondrej Duda zuletzt auch großen Schwankungen unterlag und nur Ellyes Skhiri und Elvis Rexhbecaj Konstanz auf den Rasen brachten. Gegen den VfB Stuttgart könnte gar Dominick Drexler einen der offensiveren Parts im zentralen Mittelfeld bekommen, zumindest testete Gisdol den 30-jährigen im Training anstelle Özcans.

Der Unterschied zwischen Meyer und Dennis

Den zweiten Winter-Neuzugang des FC sah Gisdol deutlich besser als Meyer. “Im Gesamten ist es mehr als ordentlich”, urteilte er über Emmanuel Dennis. “Speziell, weil er so nah an der Abseitsgrenze lauert, müssen er und seine Mitspieler sich noch besser kennen lernen. Aber er hat eine gute Spielfitness und spielt auf einer in unserem Kader vakanten Position, wo er sofort Spielzeit bekommt.” Deutlicher hätte der FC-Coach den Unterschied nicht hervorheben können. Doch Gisdol weiß auch: Er muss Dennis noch besser in das Kölner Spiel integrieren. Bislang gelang es dem FC-Coach nicht, die Schnelligkeit des Nigerianers ins Angriffsspiel der Geißböcke zu integrieren und zur Geltung zu bringen. Pässe eines Max Meyer könnten dabei helfen. Doch beide Winter-Neuzugänge zusammen in der Startelf wird man wohl auch in den nächsten Spielen nicht sehen.

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