Die Jugend-Fußballligen stehen vor dem Abbruch. (Foto: Bopp)

Nach Videokonferenz: Abbruch der Jugend-Ligen rückt näher

Eine Fortsetzung der U19- und U17-Bundesligen im ursprünglichen Modus rückt in immer weitere Ferne: Dieser Eindruck verfestigte sich am Dienstag auf einer weiteren außerordentlichen Videokonferenz der beteiligten Vereine mit Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Im Raum stehen nun einige Optionen, wie die Saison noch bestmöglich gerettet werden kann. Am Horizont zeichnet sich jedoch ein Abbruch ab.

Köln – Die reguläre Beendigung der Saison ist für den DFB weiterhin die „Option A“, sofern die Politik eine rechtzeitige Freigabe für den Spielbetrieb erteilt. Hierbei würde die Spielzeit im vorgesehenen Modus beendet und auch noch eine Endrunde um die deutsche Meisterschaft ausgetragen. Der 1. FC Köln müsste in der U19-Bundesliga aber noch 13 Spiele nachholen, in der U17-Bundesliga elf Partien. Da der DFB nunmehr frühestens den 20. März als Termin für den Restart anpeilt, käme auf die Talente nach Monaten des Stillstands eine Vielzahl an Partien in kurzer Zeit zu. Mit Blick auf etwaige Schulabschlussprüfungen, die gleichzeitig im U19-Bereich stattfinden, dürfte dies den Spielern kaum zugemutet werden können.

Konzept für kleine Vereine kaum umsetzbar

Die „Option B“ des DFB ist da schon die wahrscheinlichere Variante. So könnte die Liga mit einem reduzierten Teilnehmerfeld fortgesetzt werden, falls Vereine aufgrund der bestehenden Vorgaben nicht am Spielbetrieb teilnehmen können oder dürfen. Explizit dürfte dies die kleineren Vereine betreffen, die über kein Nachwuchsleistungszentrum oder keine Profifußball-Abteilung verfügen. So ist – analog zum Profifußball – ein strenges Hygiene-Konzept einzuhalten, das unter anderem regelmäßige Testungen der Spieler und des Trainerstabs vorsieht. Immerhin: Hier hat man sich nunmehr darauf verständigt, dass die erforderliche Spieltagstestung auch am Vortag erfolgen dürfte, was insbesondere bei weiten Auswärtsfahrten eine zeitliche Entlastung darstellen würde.

Unterm Strich dürfte das Konzept von kleineren Vereinen jedoch kaum gestemmt werden können. Aktuell sehen sich 13 von 58 Klubs außerstande, die Hygiene-Vorgaben umsetzen zu können. Bei 24 Vereinen ist zudem derzeit überhaupt kein Trainingsbetrieb möglich. Sollten diese Vereine ausfallen, könnte der Ligabetrieb in reduzierter Größe weitergehen. Zudem steht die Streichung der Endrunden um die deutschen Meisterschaften im Raum sowie ein Modell ohne DFB-Junioren-Vereinspokal oder ohne Liga und dafür mit Pokal. Der 1. FC Köln würde im Achtelfinale des U19-Pokals noch RB Leipzig empfangen.

DFB-Jugendausschuss berät am Donnerstag

Für all dies holten sich die DFB-Verantwortlichen am Dienstag ein weiteres Meinungsbild ein. Am Donnerstag berät der DFB-Jugendausschuss über das weitere Vorgehen. Hier geht es darum, ob eine Fortsetzung der Saison möglich ist oder ein Abbruch unumgänglich ist. Aufgrund der Vielzahl an Vereinen, die sich aktuell nicht imstande sehen, das Hygienekonzept umzusetzen, erscheint eine Fortsetzung der Jugendfußball-Saison mit einem Ausspielen der U19- und U17-Meisterschaft äußerst unwahrscheinlich – zumal noch nicht absehbar ist, dass die aktuellen Corona-bedingten Einschränkungen auch wie geplant am 7. März auslaufen werden. Eine Fortsetzung des Ligabetriebs mit reduziertem Teilnehmerfeld wäre zudem eine Farce und ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Vereine und deren Spieler. Am Ende dürfte es daher vermutlich auf eine reine Freundschaftsspiel- oder regionale Sonderspielrunde hinauslaufen, mit der die Vereine nach bislang bereits vier Monaten Zwangspause irgendwann im Frühjahr wieder erste Spielpraxis sammeln können.

Youth League-Start ebenfalls ungewiss

Beim 1. FC Köln wartet man in diesen Tagen zudem auf eine finale Entscheidung der UEFA, ob die Youth League tatsächlich wie geplant stattfinden wird. Die U19 des FC müsste am 2. März im Firhill-Stadium bei den Glasgow Rangers antreten, also inmitten eines vom Robert-Koch-Institut eingestuften Corona-Risiko- und Virusvariantengebiets. So bitter es für den FC auch wäre: Aktuell erscheint es wahrscheinlich, dass der Wettbewerb abgesagt wird. Es wäre mit Blick auf die andauernde Pandemie und die Gesundheit aller eine richtige Entscheidung.

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