Seit drei Tagen erst ist Friedhelm Funkel beim 1. FC Köln. Innerhalb weniger Trainingseinheiten hat der neue Chefcoach jedoch bereits die entscheidenden Punkte gefunden, an denen er mit seinen Spielern für die kommenden Wochen im Abstiegskampf ansetzen will. Dabei bleiben ihm und der Mannschaft mit drei Spielen binnen sechs Tagen nur wenig Zeit.
Köln – Auf dem Trainingsplatz des 1. FC Köln war es am Mittwochmorgen ungewöhnlich laut. Immer wieder gaben sich die Spieler gegenseitig Kommandos, forderten den Ball oder es gab sogar – wie in einer Szene zwischen Jorge Meré und Noah Katterbach – einen Rüffel für den eigenen Mitspieler. All dies forderte Friedhelm Funkel am Mittwoch von seinen Spielern. Als er sie im Kreis versammelte, erklärte immer wieder, wie wichtig es sei, auf dem Feld miteinander zu sprechen.
Funkel fordert mehr Kommunikation
“Es ist viel zu leise auf dem Platz, sie müssen mehr sprechen”, hatte der Funkel daher auch nach dem Training erklärt. “Die Jungs müssen sich selber helfen. Das war heute schon gut”, zeigte sich der Trainer durchaus zufrieden, mit dem, was seine Mannschaft geboten hatte. Schon im gesamten Saisonverlauf war aufgefallen, dass die Kölner im Vergleich zu ihren Gegner deutlich ruhiger auf dem Platz agierten. Etwas, dass man durch die Geisterspiele auch als Außenstehender mitbekommt. Dabei fiel der FC zuletzt nicht unbedingt dadurch auf, zahlreiche Lautsprecher auf dem Platz zu haben. Schon Markus Gisdol hatte die fehlende Kommunikation zeitweise als Problemstelle ausgemacht, schien dies letztlich aber nicht in aller Konsequenz in die Köpfe seiner Spieler bekommen haben. Dieser Aufgabe hat sich nun Friedhelm Funkel noch einmal genommen. “Wenn ein Spieler von hinten ruft, ist es für alle eine Erleichterung. Dann hat man auch das gesamte Spielfeld viel besser im Blick. Das muss natürlich jetzt mit rein”, machte der Trainer deutlich, dass er eine bessere Verständigung auf dem Platz fordert.
Funkel selbst lebte diese Tugend am Mittwoch vor. Immer wieder motivierte der 67-jährige die Spieler. Nach einem gelungen Abschluss von Marius Wolf ging der Trainer sogar noch einmal zu dem Spieler hin und sagte ihm, dass er genau das Tempo und die Tiefe in seinen Läufen von ihm sehen wolle. “Ich habe heute auch mehr gesprochen, muss aber sogar noch ein bisschen mehr sprechen. Wir müssen den Spielern viele positive Dinge mit auf den Weg geben”, erklärte Funkel.
Das ist das wenigste, was man machen muss
Neben einer lautstarken Kommunikation auf dem Platz fordert der Trainer für das Saisonfinale aber auch die absolute Bereitschaft und den Einsatzwillen von seinen Spielern. So lobte Funkel auch Emmanuel Dennis für seinen Einsatz, der am Mittwoch jedem Ball nachgegangen war. “Das ist das, was ich erwarte und was das normalste der Welt ist”, sagte der ehemalige Düsseldorfer. “Diese Bereitschaft muss jeder Spieler mitbringen, das ist das wenigste, was man machen muss.”
Was die Kölner in den kommenden Spielen auch werden machen müssen, ist wieder vermehrt zu erfolgreichen Abschlüssen zu kommen. Deshalb ließ Funkel am Mittwoch auch alle Spieler aus verschiedensten Positionen zum Torschuss antreten. Einen knapp über die Latte gestrichenen Schuss von Jonas Hector kommentierte Funkel mit den Worten: “Das war gut, Jonas. Nicht gut genug, aber es war gut.” Funkel arbeitet demnach nach dem Motto: Jeder Abschluss ist besser als kein Abschluss. Gegen Mainz 05 setzten die Geißböcke immerhin 23 Mal zum Torabschluss an, allerdings gingen davon nur vier Schüsse auch direkt auf das Tor. Darin wird sich der FC, will er in der Klasse bleiben, in den kommenden Wochen deutlich steigern müssen. Auch Funkel sagte: “Es kann nicht jeder Abschluss ein Tor sein. Aber ich habe der Mannschaft gesagt: Wer nicht schießt, schießt keine Tore. Wenn er vorbeigeht, geht er halt vorbei. Aber dann probiere ich es nochmal.” So lautet Funkels erste Vorgabe für die kommenden Wochen bis zum Saisonende: Kommunizieren, arbeiten und schießen.
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