Markus Gisdol am Samstag bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses. (Foto: Bopp)

Mainz als letzte Chance: Darum muss Gisdol heute siegen!

Es ist soweit: Der 1. FC Köln empfängt am frühen Sonntagabend den 1. FSV Mainz 05 im RheinEnergieStadion zum Abstiegskrimi. Wochenlang schien es auf dieses Spiel hinauszulaufen als Richtungsgeber für den Saisonendspurt. Für Markus Gisdol ist es die letzte Chance seinen Job zu retten. Mit drei Punkten könnte der FC im Abstiegskampf sogar noch einmal andere Mannschaften, die sich vermeintlich sicher fühlten, mit hineinziehen.

Köln – Markus Gisdol muss am Sonntag liefern. Dazu ist alles gesagt und geschrieben worden. Hat Gisdol noch einen weiteren Trick, den er aus dem Hut zaubern kann, um sich noch einmal zu retten und den FC zurück in die Erfolgsspur zu führen? Die Antwort wird er heute geben müssen. Klar ist: Das Spiel bietet den Geißböcken große Chancen, doch die Probleme, die die Geißböcke in dieses Duell mitbringen, sind hausgemacht.

1. Der FC kann den Abstiegskampf wieder eng machen

Bielefeld gewann am Freitag, Hertha punktete am Samstag: Kölns Hoffnung ist ein Sieg über Mainz 05. Sollte der FC verlieren, wären die Arminia und Hertha auf drei Punkte weg, Mainz auf fünf Zähler, Bremen sechs. Beim FC würde es dann ein anderer Trainer probieren. Doch noch ist Gisdol nicht geschlagen. Weil Werder verlor, könnte der FC den Abstiegskampf mit einem Sieg über Mainz noch einmal so richtig spannend machen – auf Platz 15 springen, punktgleich mit Bielefeld und Berlin, dazu nur noch vier Punkte hinter Bremen und Hoffenheim. Die TSG wäre dann am Montag gegen Leverkusen wieder gewaltig unter Druck und mit in der Abstiegsverlosung.

2. Kein Einfluss von außen: Die Richtung muss stimmen

Die FC-Bosse begründeten zuletzt ihre Entscheidung pro Gisdol damit, dass die Mannschaft dem Trainer folge. Was die FC-Bosse nicht beantworteten: Stimmte überhaupt die Richtung, die Gisdol vorgab? Eine Weisheit lautet: Es geht nicht alleine darum, dass man die Dinge richtig tut, sondern dass man die richtigen Dinge tut. Und daran gibt es schon länger Zweifel bei Gisdol. Das Spiel bei Union verlor der Trainer fast im Alleingang. In Wolfsburg bekam er es nicht hin, seine Spieler in Hälfte zwei wieder auf Kurs zu bringen. Immer wieder war von der Trainerbank kein Einfluss während des Spiels zu spüren. Das zeigt sich auch in einer der vielen Statistiken, die gegen den Trainer sprechen: Nach Rückstand holte der FC in dieser Saison ganze vier Punkte, konnte kein einziges Spiel drehen und in einen Sieg verwandeln.

3. Gisdols vergraulte Stürmer

Ein großer Kritikpunkt Gisdols war in den letzten Monaten, der FC habe keine treffsicheren Stürmer. Zur Wahrheit gehört aber auch: Gisdol konnte keinen einzigen seiner Stürmer auf Kurs bringen. Im Gegenteil. Im vergangenen Sommer wollte Simon Terodde den FC verlassen, weil er unter Gisdol keine Zukunft mehr sah. Im Winter flüchtete Anthony Modeste vor Gisdol. Und am Freitag strich Gisdol Emmanuel Dennis aus dem Kader, nachdem er ihn wochenlang verbal angezählt hatte. Zu diesen Vorgängen gehören freilich immer zwei, und tatsächlich gilt Dennis mannschaftsintern als schwieriger Charakter. Doch zur Aufgabe eines Trainers gehört auch immer, selbst komplizierte Persönlichkeiten zu integrieren und zu Bestleistungen zu animieren. Dass der FC eine Sturmkrise hat, liegt daher auch in der Verantwortung des Trainers, der in den letzten Monaten einen Angreifer nach dem nächsten aussortiert hat.

4. Selbstbewusstsein für das Derby

Mit einem Sieg über Mainz würde der 1. FC Köln mit neuem Schwung in die kommende Woche gehen. Wie wichtig das wäre, zeigt schon der nächste Gegner. Am Samstag in einer Woche steht das Derby gegen Bayer 04 Leverkusen an, eine aktuell verunsicherte Mannschaft, gegen die der FC nach dem 0:4 aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen hat. Die Geißböcke brauchen also den Rückenwind eines Sieges über Mainz, um sich der Werkself zu stellen und eine Überraschung zu schaffen. Und auch Gisdol bräuchte diesen Erfolg. Denn selbst, wenn die Geißböcke gegen den FSV gewinnen sollten, könnte sich der 51-jährige kaum in der Folgewoche eine neuerliche Derby-Klatsche leisten. Auch deshalb ist ein Mainz-Sieg Pflicht.

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