Sebastian Andersson hat in dieser Saison in jedem Spiel des 1. FC Köln auf dem Platz gestanden. Gegen Eintracht Frankfurt absolvierte der Angreifer dabei erstmals die vollen 90 Minuten. Nach einer Saison zum Vergessen scheint der Schwede körperlich langsam wieder den Vollbesitz seiner Kräfte zu erlangen. Auch, wenn das Erfolgserlebnis bislang noch ausblieb.
Köln – 17 Spiele, also die Hälfte einer kompletten Saison, hatte Sebastian Andersson in der vergangenen Spielzeit verletzungsbedingt verpasst. Selbst, als der Stürmer im entscheidenden Saisonendspurt wieder auf dem Platz stehen konnte, wirkte der 30-jährige nicht richtig fit und häufig wie ein Fremdkörper in Spiel der Geißböcke. Das war allerdings auch nur wenig verwunderlich, schließlich konnte Andersson nach einem Spiel fast die gesamte Woche aufgrund seiner Kniebeschwerden nicht trainieren und stieß häufig erst beim Abschlusstraining wieder zur Mannschaft.
Andersson verpasst kaum eine Trainingseinheit
Ob der Schwede zur neuen Saison wieder fit würde, konnte während der Sommerpause auch keiner der Verantwortlichen im Klub mit Gewissheit sagen. Doch Andersson arbeitete in der Vorbereitung hart, um wieder zu alter Stärke zu finden und vor allem um wieder gänzlich gesund zu werden. So verpasste der Stürmer während der Vorbereitung und auch im Laufe des Saisonstartes fast keine Einheit. Nur ein einziges Mal trat der Angreifer in den vergangenen Wochen aus Belastungssteuerung kürzer, konnte Tags drauf aber bereits wieder mit der Mannschaft trainieren.
Mit der Erfahrung der Vergangenheit hätten es im Vorfeld der Saison wohl also nur wenige für möglich gehalten, dass Andersson bislang in allen sechs Saisonspielen auch auf dem Platz stehen konnte. Umso überraschender kam es, dass der Schwede kurz vor Ende des Transferfensters noch einmal mit einem Wechsel kokettierte und sogar zu Verhandlungen in die Türkei geflogen war, die letztendlich aber (wohl auch am Medizincheck) scheiterten. Bei vielen anderen Trainern hätte sich der Angreifer mit dieser Aktion wohl ins Abseits manövriert. Nicht so jedoch unter Steffen Baumgart. Im darauffolgenden Spiel gegen Freiburg hatte Andersson wie schon in der Partie zuvor gegen Bochum in der Startelf gestanden.
Der Schwede überzeugte gegen Frankfurt auch ohne Tor
Gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag war Andersson sogar erstmals über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Gegen Martin Hinteregger erhoffte sich Steffen Baumgart von seinem Angreifer vor allem eine enorme körperliche Präsenz in den Zweikämpfen. Der Schwede dankte es seinerseits mit einer starken Partie: Nicht nur, dass Andersson im Angriff viele Bälle klug ablegte oder selbst festmachte, der Angreifer lief auch für seine Position starke elf Kilometer und hatte eine Passquote von 89 Prozent. “Ich fand seine Leistung sehr gut gegen Frankfurt”, lobte auch Trainer Steffen Baumgart den Auftritt von Andersson. Einzig der Torerfolg blieb dem Stürmer bislang verwehrt: Gegen Frankfurt hatte Andersson seine beste Gelegenheit nach einer Hereingabe von Anthony Modeste. Nur um Zentimeter verpasste Andersson in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Ball. Umso ärgerlicher, dass aus dem folgenden Konter das Tor für die Frankfurter resultierte. “Er ist noch nicht in den Abschlusssituationen, die er braucht. Er arbeitet daran, aber da müssen wir ihn auch hinbringen”, sagte Baumgart zu den fehlenden klaren Chancen seinen Stürmers, dem es in der ein oder anderen Situation womöglich noch an der nötigen Spitzigkeit mangelt.
Können wir ad acta legen
Überhaupt würde der Trainer den Angreifer derzeit auf einem guten Weg sehen, wieder zu alter Stärke zurückzufinden. “Letzte Saison hat er kaum trainiert und jetzt trainiert er fast kontinuierlich durch. Er ist in den Spielen sehr präsent, egal, ob er reinkommt oder von Anfang an spielt.” Ganz verschwinden werden die Beschwerden in Anderssons Knie jedoch wohl nicht mehr. “Was er hat, das hat er”, meinte Baumgart. Letztlich sei jedoch die Frage entscheidend, ob er damit spiele könne ohne nicht. “Wir sehen seit Sommer, dass es bei ihm kontinuierlich bergauf geht, auch mit seiner Leistung. Und die Frage, ob er Bundesliga-tauglich ist oder nicht, können wir jetzt ad acta legen”, machte der FC-Trainer klar. Nun muss Sebastian Andersson nur noch wieder anfangen, Tore zu erzielen. Spätestens dann hätte Steffen Baumgart nach Anthony Modeste auch den zweiten Sorgenstürmer der vergangenen Saison wieder gänzlich in die Spur bekommen.
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