Erstmals in seiner Zeit beim 1. FC Köln hat Jorge Meré an drei von vier Spieltagen in der Startelf gestanden. Der Innenverteidiger muss und will sich bei den Geißböcken endlich durchsetzen, zumal der Spanier inzwischen zu den dienstältesten Profis im aktuellen Kader gehört.
Köln – Jorge Meré hat am Samstag gegen den SC Freiburg sein 90. Pflichtspiel für den 1. FC Köln bestritten. Damit gehört der Spanier schon fast dem 100er-Club an, in den zuletzt Frederik Sörensen eingetreten war. Nur Salih Özcan und Rafael Czichos (beide 98 Spiele) könnten diese Marke im Normalfall noch vor Jorge Meré erreichen.
Nur drei Spieler sind länger beim FC
Für den Innenverteidiger sind das inzwischen schon 27 Profispiele mehr, als er für seinen Heimatverein Sporting Gijón absolviert hatte. Berücksichtigt man allerdings die Tatsache, dass Meré bereits seine fünfte Saison beim FC verbringt, erscheinen die 90 Spiele gar nicht mehr so viel. Weil Salih Özcan und Jannes Horn jeweils eine Saison verliehen waren, gibt es im aktuellen Kader mit Jonas Hector, Timo Horn und Anthony Modeste zur Zeit überhaupt nur drei Spieler, die mehr Profijahre bei den Geißböcken absolviert haben als Meré. Mehr Spiele haben neben dem Trio nur Özcan und Rafael Czichos absolviert.
Trotz alledem wollte dem 24-jährigen bislang nie so richtig der Durchbruch gelingen. Außer im Zweitligajahr war der ehemalige Junioren-Nationalspieler noch in keiner Saison beim FC uneingeschränkter Stammspieler. In der vergangenen Saison hatte Meré nur 14 Mal in der Startelf gestanden, in der Vorsaison sogar nur fünf Mal.
Unter Steffen Baumgart sollte für den Spanier in dieser Spielzeit aber vieles besser werden. Durch den Abgang von Sebastiaan Bornauw wollte sich Meré, der inzwischen fast fließend Deutsch spricht, endlich zum Stammspieler entwickeln. Doch mit Timo Hübers und Luca Kilian haben die Geißböcke im Sommer zwei Innenverteidiger verpflichtet, die ebenfalls Ambitionen auf den Platz neben dem gesetzten Rafael Czichos hegen.
Startelfduell zunächst verloren
So hatte Meré im Laufe der Vorbereitung das Duell gegen Hübers augenscheinlich auch zunächst verloren, schließlich musste der Spieler sowohl im Pokal als auch beim Bundesliga-Auftakt jeweils 90 Minuten lang zusehen. Erst die Verletzung von Hübers im Berlin-Spiel spülte den Abwehrspieler wieder in die Startelf. Zwar blieb Meré weder gegen die Bayern noch gegen den VfL Bochum ohne Fehler, trotzdem holte sich der Spieler von Trainer Steffen Baumgart hinterher einiges an Lob ab und wurde anschließend auch in Freiburg mit dem von Meré erhofften Vertrauen versehen. Gerade was die Spieleröffnung und Übersicht angeht, zeigte der Spanier zuletzt einmal mehr seine Klasse, die unter den Kölner Innenverteidigern wohl einzigartig ist.
Gegen RB Leipzig am kommenden Samstag könnte Timo Hübers nach seiner überstandenen Verletzung nun das Quartett in der Innenverteidigung wieder komplettieren. Ob Baumgart dann erstmals alle vier Innenverteidiger in den Kader beruft oder einer von ihnen das Spiel von der Tribüne aus verfolgen muss, wird zunächst abzuwarten sein. Unter Baumgart zumindest scheint der Kampf um die Positionen stets offen zu sein. Momentan jedoch dürfte Jorge Meré neben Rafael Czichos die beste Ausgangslage auf weitere Startelfeinsätze haben – und damit schon bald auf sein 100. Pflichtspiel hoffen.
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