Es sollte eine Trotzreaktion werden nach dem 1:3 unter der Woche gegen Aachen: Doch bei der U23 von Borussia Mönchengladbach setzte es die nächste 1:3-Pleite für die U21 des 1. FC Köln in der Regionalliga West. Trainer Mark Zimmermann war nach der Partie bedient, nachdem insbesondere ein Profi-Duo enttäuschte.
Aus dem Grenzlandstadion in Rheydt berichtet Daniel Mertens
Zimmermann änderte seine Startformation im Vergleich zum 1:3 am Mittwoch gegen Aachen auf drei Positionen: Yusuf Örnek fehlte rotgesperrt, Lukas Nottbeck und Florian Dietz erhielten Verschnaufpausen. Dafür standen Luca Schlax, Noel Futkeu und Thomas Kraus in der ersten Elf.
Spielzug des Tages
Das Spiel war gerade angepfiffen, da jubelten die Kölner bereits. Mathias Olesen spielte den Ball tief, Kraus legte ab und Marvin Obuz vollendete zum 0:1 (3.). Viel mehr sollte den Kölnern an diesem Nachmittag jedoch nicht gelingen.
Rückfall des Tages
Erneut brachte eine 1:0-Führung dem FC keine Sicherheit. Wie schon am Mittwoch gegen Aachen und auch zuvor gegen Bonn und Uerdingen präsentierte sich die Kölner Defensive trotz eines Vorsprungs extrem anfällig und verwundbar. Die Gegentreffer von Torben Müsel (10./74.) und Steffen Meuer (54.) ließen den Kölner Trainer auf der Bank verzweifeln.
Am Ende verfolgte Zimmermann das Geschehen stoisch auf seinem Stuhl an der Seitenlinie sitzend, hielt danach im obligatorischen Kreis auf dem Spielfeld eine ungewohnt lange, aber ruhige Ansprache an seine Mannschaft, die danach mit hängenden Köpfen Richtung Kabine schlich.
Stimme des Tages
„Wir sind dabei, unseren Saisonstart herzuschenken und für mich gibt es dafür keinen Grund. Man kann Spiele verlieren, aber nicht so wie heute. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir leidenschaftlich verteidigen und unsere Mannschaft mit allem, was sie hat, ihr eigenes Tor verteidigt“, ärgerte sich Kölns Trainer Mark Zimmermann nach der Partie, „das hat nichts mit den Ansprüchen der Mannschaft zu tun und den Zielen, die sie sich intern gesetzt hat. Die Ziele haben momentan mit der Realität nichts zu tun.“
Dabei wunderte sich der Coach: „Wenn man von Jens Castrop einmal absieht, haben wir eigentlich Erfahrung hinten in der Viererkette. Da spielt ein Cestic, der gegen Erling Haaland verteidigt hat, oder ein Katterbach, der 40 Bundesliga-Partien bestritten hat. Hier sind heute doch auch gar keine Zuschauer, also was spüren die Jungs? Frust oder Ärger, dass sie bei den Profis nicht zum Zug kommen? So dann aber auch nicht.“
Fazit
Aktuell erinnert nichts mehr an den Höhenflug der U21 in den ersten Wochen der Saison mit dem furiosen 8:2 gegen Uerdingen als Höhepunkt. 13 Gegentore nach sieben Spielen, sechs davon in den letzten beiden, sind indiskutabel, nur vier Mannschaften haben in der Regionalliga eine noch schlechtere Defensive.
Zu Problemen scheinen sich die beiden Dauerleihgaben der Profis, Noah Katterbach und Sava Cestic, zu entwickeln. Im August, als das Transferfenster geöffnet war, zeigte das Duo noch weitgehend ansprechende Leistungen. Nach dem Ende der Wechselfrist scheinen beide jedoch mehr mit ihrem Schicksal zu hadern und sprühen nicht gerade vor Ehrgeiz für die Regionalliga West. Dies mag menschlich verständlich sein, letztlich dient es aber weder den Zielen der U21 noch denen der Spieler selbst. Mit derartigen Auftritten empfiehlt sich das Duo nicht für eine Rückkehr zu den Profis und genauso wenig für Wechsel in der Winterpause. Doch natürlich darf man die Misere nicht nur an den beiden Profis festmachen. Gegen Bonn, als die U21 beinahe noch ein 3:0 herschenkte, standen beide gar nicht im Kader.
Ausblick
Nach der englischen Woche erhielt die Mannschaft zwei freie Tage. Am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen die Sportfreunde Lotte. Immerhin ein kleiner Lichtblick: Mit Ricardo Henning soll ein Innenverteidiger nach seiner Verletzungspause wieder ins Training einsteigen.
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