23 Krawallmacher identifiziert: Erst Stadionverbote, dann Ausschlüsse?

Der 1. FC Köln steht vor einem heißen Wochenende. Die FC-Profis treffen am Sonntag auf Bayer Leverkusen, die U21 am Samstag auf Rot-Weiss Essen. Zwei Heimspiele, bei denen auch gewisse FC-Fans unter besonderer Beobachtung stehen. Deswegen hat es in dieser Woche kurzfristig 23 Stadionverbote gegeben, nachdem es am Dienstag in Genk zu Ausschreitungen gekommen war.

Köln – Es war die Schande von Genk. Der Platzsturm von Kölner Krawallmachern beim Youth-League-Spiel der FC-U19 gegen die A-Junioren des KRC Genk. Rund 50 Personen waren aus dem FC-Fanblock auf den Rasen gesprungen, auf belgische Anhänger losgegangen und hatten anschließend fluchtartig die Arena und Belgien wieder in Richtung Deutschland verlassen.

Weil die insgesamt rund 100 Personen umfassende Gruppe von szenenkundigen deutschen Polizeibeamten während ihrer Reise nach Belgien beobachtet worden war, konnten im Nachgang insgesamt 23 potentielle Beteiligte identifiziert worden. Wie der FC auf Nachfrage des GEISSBLOG bestätigte, übermittelten die Behörden die Namen der Männer an den Klub.

Stadionverbote ausgesprochen – waren FC-Mitglieder dabei?

Dieser handelte sofort und erteilte allen 23 Personen bis auf weiteres Stadionverbot. Dieser Schritt erfolgte präventiv mit Blick auf die Spiele der U21 am Samstag gegen Essen und der Profis am Sonntag gegen Leverkusen. Die Stadionverbote gelten so lange, bis die 23 Personen von der Stadionverbotskommission des FC angehört wurden.

Ob es sich bei diesen 23 Personen auch um Mitglieder des 1. FC Köln e.V. handelt, wurde zunächst nicht bekannt. Klar ist aber: Sollte es unter diesen Mitglieder gegeben haben, würde mit ihnen verfahren wie in der Vergangenheit mit anderen Personen, die sich an Gewaltaktionen beteiligten: Sie würden aus dem Verein ausgeschlossen werden.

Besondere Brisanz vor Essen und Leverkusen

Eine besondere Dringlichkeit nach den Vorfällen in Genk ergab sich aus dem anstehenden Wochenende. Das Duell der rheinischen Rivalen Köln und Leverkusen am Sonntag wurde von der Polizei unabhängig der Vorfälle in Genk als Hochrisikospiel eingestuft. Aber auch das U21-Spiel gegen Essen hat eine Vergangenheit – 2017 war es zu einem umstrittenen Polizeieinsatz im Franz-Kremer-Stadion gekommen, im Zuge dessen rund 200 FC-Anhänger einkesselt und über einen längeren Zeitraum festgehalten worden waren.

Südkurve e.V. noch ohne Stellungnahme

Der FC hofft jedoch, dass es nun am Wochenende ruhig bleiben wird. Ein organisierter Support der Ultra-Gruppierungen und erweiterten aktiven Fanszene soll es auch gegen Essen und Leverkusen nicht geben. Den Geißböcken liegen zudem keine Anhaltspunkte vor, dass nach der Gewalt in Genk weitere Aktionen geplant sind. Derweil hat sich der Südkurve 1. FC Köln e.V. als Zusammenschluss zahlreicher Fanklubs aus der Ultra- sowie Nicht-Ultra-Szene noch nicht zu den Vorfällen in Genk geäußert.

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