1. FC Köln, Training, von links: Marvin Schwäbe, Timo Horn, Uwe Gospodarek (1. FC Köln), 16.09.2021, Bild: Herbert Bucco

Kampf um die Nummer eins: “Es herrscht das Leistungsprinzip”

Eine Torwartdiskussion hat es beim 1. FC Köln in dieser Saison noch nicht gegeben. Zumindest intern nicht, denn trotz der Verpflichtung von Marvin Schwäbe haben sich die Geißböcke bereits im Sommer auf Timo Horn als weitere Nummer 1 festgelegt. Nun ist der langjährige Stammkeeper verletzt und Schwäbe hat die Chance, sich in der Bundesliga zu zeigen. Nach seinem starken Debüt im Derby weist wenig darauf hin, dass der 26-Jährige seinem Kollegen den Platz in der Rückrunde wieder freiwillig überlassen wird. Das deutete nun auch Thomas Kessler an. 

Köln – Timo Horn nahm seine Verletzung unmittelbar vor dem rheinischen Derby sportlich. Von “einem guten Omen” hatte der Keeper vor dem Anpfiff gegen Gladbach noch bei Sky gesprochen. Schließlich verletzte sich Torhüter vor fünf Jahren ebenfalls kurz vor dem Spiel gegen Gladbach und fiel beim 2:1-Derbysieg aus. Letztlich sollte Horn mit seiner Vorahnung sogar recht behalten halten. Wie schon im November 2016 triumphierten die Geißböcke auch am vergangenen Samstag über den Rivalen.

Damals wie heute wurde statt Horn also der Ersatztorhüter zum Derbyhelden. Marvin Schwäbe zeigte in seinen Bundesliga-Debüt eine starke Leistung und erwies sich als sicherer Rückhalt der Kölner Hintermannschaft. Überrascht war man von dem Auftreten des Sommer-Neuzugangs aus Bröndby beim FC aber nicht. “Timo ist unsere Nummer eins, nicht erst seit gestern. Eine solche Verletzung ist für ihn jetzt total bitter”, sagte Thomas Kessler, der Derbyheld von 2016 und heutiger Leiter der Lizenzspielerabteilung im Köln-Talk Loss Mer Schwaade am Montagabend. “Als ich damals im Derby einspringen durfte, waren die Leute überrascht und haben gesagt: Ach guck, der Kessler kann ja wirklich ein paar Bälle halten. Das Gefühl hatte ich jetzt bei Marvin nicht. Mit dieser Überzeugung hat der FC ihn im Sommer verpflichtet.” Dann wurde Kessler auch noch einmal deutlich, was das Lob gegenüber dem 26-Jährigen anging: “Wenn man so eine eiskalte Leistung bringt, grandios, Chapeau, aber überrascht hat mich die Leistung nicht.”

Torwart-Duell eröffnet?

Nun stellt sich freilich wie die Frage, wie der 1. FC Köln mit der kniffligen Situation umgehen wird, sollte Schwäbe bis zum Ende der Hinrunde weiterhin diese Leistungen abrufen können. Würde Horn nach seiner Rückkehr auf dem Platz automatisch wieder zur Nummer 1 werden, oder müsste sich das Kölner Eigengewächs seinen Stammplatz zunächst zurück erkämpfen? Auch dazu hat der ehemalige Teamkollege von Horn eine klare Meinung: “Wenn man sieht, wie Steffen Baumgart aufstellt, herrscht das Leistungsprinzip. Man muss sich seine Einsätze hier erarbeiten und es wäre das falsche Zeichen, jetzt zu sagen, Marvin wäre nur ein Platzhalter und Timo spielt automatisch wieder, wenn er fit ist.”

Schließlich hätten sowohl Torhüter als auch Feldspieler die Chance, sich in den Vordergrund zu spielen, wenn vermeintliche Stammkräfte verletzungsbedingt ausfallen. So hatte diese Chance zuletzt auch Salih Özcan nutzen können, der bis zur Verletzung von Ellyes Skhiri unter Baumgart nur wenig Einsatzzeiten erhalten hatte, mit Leistungen wie im Derby aber kaum noch aus der Mannschaft wegzudenken ist. So führte auch Kessler aus: “Niemand hat hier eine Garantie zu spielen. Mark Uth hat im Derby auch gerade draußen gesessen. Das sind Zeichen an die Mannschaft, dass niemand eine Stammplatzgarantie hat.” Allem Anschein nach auch Timo Horn nicht mehr.

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