Steffen Baumgart reckt den Daumen zum Fan nach oben. (Foto: IMAGO / Hufnagel)

Steffen Baumgart reckt den Daumen zum Fan nach oben. (Foto: IMAGO / Hufnagel)

Baumgart lässt Fan-Provokation an sich abprallen

“Baumgart, halt die Fresse!” In der 19. Minute im Spiel des 1. FC Köln beim VfL Bochum hat der Ausruf eines Fans von der Haupttribüne für Aufsehen und Gelächter gesorgt. Der Anhänger der Gastgeber wollte Steffen Baumgart provozieren. Doch der 50-Jährige reagierte gelassen. Nach dem Spiel ging der FC-Trainer auf einen anderen Fan zu. Während der Partie jedoch war er zumeist sichtlich angespannt.

“Ganz bestimmt nicht”, war Baumgarts trockene Reaktion auf den Ausruf des VfL-Fans. Dass das verbale Scharmützel zwischen dem Kölner Coach und dem Bochumer Anhänger so gut zu hören war und für Erheiterung bei den Umstehenden sorgen konnte, war die Folge der Geisterkulisse im Ruhrstadion. Die 750 erlaubten Fans im eigentlich für 27.000 Zuschauer ausgelegten Stadion an der Castroper Straße waren ebenso einzeln zu hören wie die Rufe des FC-Trainers, der seine Mannschaft lautstark dirigiert hatte.

“Das gehört zum Fußball dazu. Wir haben uns verstanden”, sagte Baumgart hinterher zu dem Vorfall, den er mit einem nach oben gereckten Daumen am Spielfeldrand beendet hatte. Darüber hinaus hatte Baumgart während der 90 Minuten am Samstagabend nicht viel Freude. Die Geißböcke kämpften zwar vorbildlich, liefen insgesamt über fünf Kilometer mehr als der VfL. Doch fußballerisch gelang wenig. Das Highlight war fraglos das Traumtor von Anthony Modeste zum zwischenzeitlichen 2:1. Doch Baumgarts Wasserflasche flog mitunter auch durch die Coaching Zone, weil darüber hinaus am Ball herzlich wenig gelang.

Selfie für jungen Fan – Trauerflor zu Ehren Dörners

So zeigte sich Baumgart nach dem Schlusspfiff mit dem 2:2 “zufrieden”, weil das Ergebnis zumindest einen versöhnlichen Abschluss einer schwierigen Englischen Woche ermöglichte. Ebenso versöhnlich war der Abschluss für einen kleinen Fan, der Baumgart nach dem Spiel nach seiner Mütze fragte. “Kann ich deine Mütze haben?”, rief das Kind dem FC-Trainer entgegen. “Nein”, antwortete der FC-Trainer knapp – auf dem Weg zum Interview. Doch anschließend ging der 50-Jährige auf die Haupttribüne und knipste mit dem Jungen noch ein Selfie – so konnte das Kind auch ohne Mütze zufrieden den Heimweg antreten.

Baumgart war während des Spiels zudem mit einer persönlichen Geste aufgefallen. Der gebürtige Rostocker trug als Einziger im Stadion eine schwarze Armbinde als persönlichen Trauerflor. Die Geste galt Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner. Der „Beckenbauer des Ostens“ war unter der Woche im Alter von 70 Jahren verstorben. „Für mich als junger Spieler war er jemand, zu dem ich aufgeschaut habe“, erklärte Baumgart hinterher. „Ich durfte ihn kennenlernen, und für mich war er eine Persönlichkeit, die den DDR-Fußball geprägt hat.“

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