Manjou Wilde gehört zum Stammpersonal der FC-Frauen. (Foto: Bucco)

Manjou Wilde gehört zum Stammpersonal der FC-Frauen. (Foto: Bucco)

„Haben viel mehr Potenzial“: Wilde will mehr als nur den Klassenerhalt

Sie war eine von zwei Neuzugängen von der SGS Essen: Manjou Wilde wechselte im Sommer zusammen mit Irini Ioannidou aus dem Ruhrgebiet zum 1. FC Köln. Während Ioannidou jedoch in keinem Pflichtspiel für den FC zum Einsatz kam und der Vertrag mittlerweile aufgelöst wurde, spielte sich Wilde im Mittelfeld der FC-Frauen fest. 

Köln – Manjou Wilde wurde am 19. April 1995 in Bremen geboren. Was zunächst noch halbwegs nüchtern klingt, hat jedoch einen spannenden Hintergrund. Denn ihr Vater stammt aus dem Bundesstaat Punjab im Norden Indiens. „Ich war selbst noch nie dort, möchte aber unbedingt mal hin“, bekennt Wilde, deren Vorname aus dem indischen Sprachraum stammt und übersetzt so viel wie „die Schöne, Liebliche, Angenehme“ bedeutet.

Angenehm ist Wilde jedoch nur innerhalb des eigenen Teams, auf dem Platz versucht sie, ihren Gegenspielerinnen das Leben schwer zu machen. Zwölf Spiele absolvierte sie für ihren neuen Verein in der Bundesliga und lief zudem in allen drei DFB-Pokal-Spielen auf. Bemerkenswert: Bisher kam sie komplett ohne Gelbe Karte aus.

Von dort ist er nicht zu überhören

Bei der 1:2-Heimniederlage Anfang September in der Bundesliga gegen Hoffenheim gelang Wilde ihr bislang einziger Treffer im FC-Trikot. Nach ihrem Tor zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung explodierte auch der Trainer Sascha Glass an der Seitenlinie vor Freude. „Ich habe erst hinterher im Video gesehen, dass er zur Eckfahne rennt“, erinnert sich die 26-Jährige schmunzelnd.

Dabei sei es auch die Person Sascha Glass gewesen, die Wilde von einem Wechsel nach Köln überzeugt habe. „Ich mag Trainer, die emotional sind und die dominant auftreten.“ Persönlich habe sie ihren jetzigen Coach vor dem Wechsel nach Köln noch nicht gekannt, sondern aus Spielen gegen seine Mannschaften „nur von der Seitenlinie“. Lachend ergänzt Wilde: „Von dort ist er auch nicht zu überhören.“

Lautstark und gestenreich verfolgt Glass stets das Spielgeschehen, legt sich bisweilen auch mit den Unparteiischen an. Genau dies mache aber auch die Stärke seiner Teams aus, berichtet Wilde aus eigener Erfahrung: „Als gegnerische Mannschaft ist es nicht angenehm. Du hast als Gegner das Gefühl, du spielst gegen eine Einheit. Ich kenne keinen Trainer, der das besser verkörpert.“ Das Trainerteam aus Sascha Glass und seiner Assistentin Mirella Junker könne „gegensätzlicher kaum sein“, Wilde habe „selten erlebt, dass sich ein Trainerduo so gut ergänzt“.

Wilde ist Junioren Welt- und Europameisterin

Doch zurück zu Manjou Wilde. In ihrer Geburtsstadt machte sie die ersten Schritte als Fußballerinnen bei Werder Bremen (bis 2014). Es folgten Stationen beim SC Freiburg (2014-15) und zuletzt bei der SGS Essen (seit 2016). Dazwischen gab es ein kurzes Comeback im Werder-Trikot (2016). Nebenbei durchlief sie die deutschen Jugend-Nationalmannschaften bis zur U20, wurde 2014 mit der U20 Weltmeisterin und 2012 mit der U17 Europameisterin.

Mit Blick auf die sportliche Situation beim 1. FC Köln möchte Wilde nicht tiefstapeln: Schon vor den Siegen gegen ihren Ex-Verein Essen sowie gegen Jena, Sand und Leverkusen merkte der Neuzugang an: „Wir haben viel mehr Potenzial als nur den Klassenerhalt.“ Den wiederum haben die Kölnerinnen faktisch bereits eingetütet. Nun liegt es an Wilde und ihren Team-Kolleginnen zu zeigen, was darüber hinaus noch im Team steckt.

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