Ellyes Skhiri am Dienstag im FC-Training. (Foto: Bucco)

Ellyes Skhiri am Dienstag im FC-Training. (Foto: Bucco)

Skhiri: Der Beste Sechser der Bundesliga nur auf der Bank?

Ellyes Skhiri ist wieder beim 1. FC Köln. Der Tunesier war in der vergangenen Woche vom Afrika-Cup zurückgekehrt. Das Spiel gegen den SC Freiburg war jedoch noch zu früh gekommen. Nun ist der 26-Jährige aber wieder voll im Mannschaftstraining und bereit für die Auswärtspartie bei RB Leipzig. Doch wird der Mittelfeldspieler überhaupt in der Startelf stehen? Geht es um seine Leistungen, muss dies eigentlich außer Frage stehen.

Ellyes Skhiri gehört bekanntermaßen zu den laufstärksten Spielern in der gesamten Bundesliga. Doch der defensive Mittelfeldspieler ist nachweislich bislang sogar der beste Sechser der Liga – zumindest, wenn es nach zentralen Daten geht. Wie CREATEFOOTBALL ermittelt hat, führt Skhiri nach seinen bislang zehn Bundesliga-Einsätzen 2021/22 in gleich vier Kategorien die Riege aller defensiven Mittelfeldspieler der Liga an.

Skhiri weist die beste Zweikampfquote aller Bundesliga-Sechser auf (61 Prozent), dazu die höchste Passquote (93 Prozent). Darüber hinaus kommt er auf die meisten Interceptions pro Spiel – insgesamt im Schnitt 11,3, berechnet im Verhältnis zum Ballbesitz der jeweiligen Mannschaften. Und schließlich weist er bei vertikalen Pässen die höchste Präzision aller Sechser auf, was seine Passqualität noch einmal unterstreicht. Dass er überdies zu den Top Fünf der laufstärksten Bundesliga-Spieler gehört, ist längst bekannt.

“Wenn Ellyes fit ist, gehört er auf den Platz”

Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, dass Ellyes Skhiri im Kader des 1. FC Köln ein Ausnahmespieler ist – und erklären, warum der Tunesier im Sommer 2022 entweder seinen Vertrag verlängern wird oder verkauft werden muss, da sich die Geißböcke nicht erlauben könnten, den 26-Jährigen 2023 ablösefrei zu verlieren. Bis diese Entscheidung fällt, soll Skhiri aber noch zahlreiche Top-Spiele für die Geißböcke absolvieren und mithelfen, die bislang so erfolgreiche Saison ebenso erfolgreich zu Ende zu führen.

Und so trifft es sich gut, dass Skhiri pünktlich zum so schweren Auswärtsspiel bei RB Leipzig wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein scheint. Das war vor dem Spiel gegen Freiburg noch nicht der Fall gewesen. “Ellyes hatte eine strapaziöse Reise und war lange nicht bei der Mannschaft. Er ist ein wahnsinnig guter Spieler, aber für das letzte Wochenende hat es noch nicht gereicht”, sagte Thomas Kessler.

Der Sportliche Leiter des FC machte aber klar: “Wir sind froh, dass Ellyes wieder bei uns ist, weil er ein fantastischer Fußballer ist. Und klar ist: Wenn Ellyes fit ist, ist er ein Spieler, der bei uns auf den Platz gehört.” Kurzum: Ist Skhiri fit, spielt er auch. Die Frage ist nur: Wie wird Steffen Baumgart mit seinem Trainerteam den Tunesier wieder integrieren? Denn Fakt ist auch: Seit dem 1:1 in Bielefeld Anfang Dezember hat der Sechser kein Bundesliga-Spiel mehr bestritten, war erst wegen einer Coronainfektion ausgefallen, anschließend wegen des Afrika-Cups.

Als Skhiri fehlt: Özcan spielt sich ins Rampenlicht

In dieser Zeit hat sich insbesondere Salih Özcan auf der Sechs ins Rampenlicht gespielt, eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und auch die Rolle des alleinigen Sechsers inzwischen gelernt präsent, zweikampfstark und ballsicher auszuüben. Würde Baumgart also Skhiri zuliebe auf eine Doppel-Sechs umstellen oder Özcan auf eine andere Position verschieben? Auf die Bank müsste Skhiri wohl nur, wenn ihm nach der langen Ausfallzeit noch der Anschluss an die Mannschaft fehlte. Doch ob das nach zehn Tagen im Training tatsächlich noch zählen kann?

“Ob wir mit einem oder zwei Sechsern spielen, liegt in der Entscheidung des Trainers”, sagte Kessler. Im Hinspiel hatte eine zwischenzeitliche Umstellung auf zwei Abräumer vor der Viererkette für mehr Stabilität gesorgt, ähnlich war es unter anderem zuletzt gegen Bochum und gegen Freiburg. In der Regel hebt sich der FC diese Variante aber, mit einem 4-4-2 startend, als Option für den weiteren Spielverlauf auf und startet seltener direkt im 4-2-3-1.

Wird sich das gegen Leipzig nun ändern? In jedem Fall hat Baumgart mit Skhiri, Özcan und dem ebenfalls in dieser Saison überzeugenden Neuzugang Dejan Ljubicic drei starke Optionen im zentralen Mittelfeld. Ein Luxusproblem? “Was heißt Luxusproblem? Wir haben einfach mehrere gute Spieler, die auf der Position spielen können”, sagte Özcan am Dienstag. “Jeder kann sich im Training zeigen, und dann ist es nicht meine Entscheidung, wer am Ende spielt.”

Skhiri als Nebenmann für Özcan?

Özcan kann sich nach seinen starken Leistungen zuletzt eigentlich seines Stammplatzes sicher sein. Eher könnte es Ljubicic erwischen, der nicht ganz so konstant auftreten konnte wie sein Nebenmann. Und so könnte Skhiri Özcans Nebenmann in Leipzig werden. “Wenn wir in der Vergangenheit zusammen gespielt haben, bin ich etwas vorgerückt”, sagte Özcan, der aus der Doppel-Sechs variabel auf die Acht oder Zehn vorschieben kann. In dem Wissen, mit Staubsauger Skhiri den besten Sechser der Bundesliga als Absicherung im Rücken zu haben, hätte das Kölner Eigengewächs wohl nichts dagegen.

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