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“Noch ausbaufähig”: Chabot nach seinem Debüt selbstkritisch

Jeff Chabot bei seinem Debüt für den 1. FC Köln. (Foto: Bucco)
Jeff Chabot bei seinem Debüt für den 1. FC Köln. (Foto: Bucco)

Jeff Chabot hat am Sonntagabend sein Debüt für den 1. FC Köln und in der Bundesliga gegeben. Der Innenverteidiger vertrat den erkrankten Timo Hübers und erledigte seine Aufgabe ordentlich. Trotz des Lobes der Verantwortlichen sah der Spieler selbst bei sich noch Luft nach oben.

99 Profi-Spiele hat Jeff Chabot insgesamt für den FC Groningen, Sparta Rotterdam, Spezia Calcio und Sampdoria Genua absolviert. Das bedeutet, dass das Spiel zwischen dem 1. FC Köln und der TSG Hoffenheim am Sonntagabend nicht nur Chabots Debüt für die Geißböcke sowie sein erster Auftritt in der Bundesliga war. Gleichzeitig war die Partie auch das 100. Pflichtspiel des Innenverteidigers im Profifussball.

Ob der gebürtige Hanauer diese Zahl am Sonntag im Kopf hatte, ist unbekannt. Doch auch ungeachtet des Jubiläums war das Spiel für Chabot ein ganz besonderes. “Es war ein schönes Debüt für mich vor dieser Atmosphäre”, resümierte der Abwehrspieler ungeachtet des Ergebnisses hinterher. “Heute hatte ich Gänsehaut auf zwei Arten: Einmal, weil das Stadion voll war, aber natürlich auch, wenn man daran denkt, was aktuell in der Ukraine passiert. Da werden derzeit einige andere Sachen zur Nebensache.”

Robust im Zweikampf, Probleme mit Bebou

Tatsächlich war das Stadion-Erlebnis am Sonntag nicht nur aufgrund der größeren Anzahl an Zuschauern anders als in den vergangenen Wochen. Zusätzlich zu der Schweigeminute in Gedenken an die vielen unschuldigen Opfer des Ukraine-Kriegs, liefen die Mannschaften statt zur FC-Hymne unter dem Gesang von John Lennons “Image” ein. Zudem ersetzte ein “STOP WAR”-Schriftzug das REWE-Logo, die Pylonen leuchten in Gelb und Blau und auch die Eckfahnen trugen die ukrainischen Farben.

Mit dem Anpfiff galt dann jedoch für den FC und Chabot die volle Konzentration den bevorstehenden 90 Minuten. Der Kölner Winter-Neuzugang lieferte dabei eine ordentliche Leistung ab und konnte die meisten Zweikämpfe aller FC-Spieler gewinnen. Darüber hinaus war der Innenverteidiger in den zahlreichen Luftduellen überwiegend erfolgreich. Einzig mit dem Tempo und der Wendigkeit des quirligen Ihlas Bebou hatte der 24-Jährige hin und wieder seine Probleme.

Entsprechend erhielt Chabot, dessen letztes Pflichtspiel vom 9. Januar datiert, nach dem Schlusspfiff auch einige warme Worte der FC-Verantwortlichen. “Jeff hat relativ aus der kalten Hose sein erstes Spiel nach längerer Zeit gemacht. Das hat er stabil gemacht. Die ein oder andere Situation würde ich auf fehlende Wettkampfpraxis zurückführen. Aber unter dem Strich war das ein sehr ordentlicher Einstand”, lobte Interims-Sportchef Jörg Jakobs die Leistung des Neuzugangs. Auch Steffen Baumgart hatte Chabot “sehr gut in den Zweikämpfen” gesehen. “Es kann das ein oder andere bei der Qualität passieren. Hinten raus hat er viele Eins-gegen-Eins-Duelle gewonnen. Er hat gezeigt, dass wir auf der Position gut aufgestellt sind.”

“Das, was ich brauche und was ich will”

Chabot selbst wollte angesichts der Kölner Niederlage gar nicht so sehr auf seine eigene Leistung eingehen, nannte sie jedoch “auf jeden Fall ausbaufähig.” Dabei hätte er während seiner 88 Minuten auf dem Feld festgestellt, dass in Italien mehr Fouls gepfiffen würden als in Deutschland. Immerhin hatte der Innenverteidiger in der Serie A in dieser Saison in 483 Minuten auch bereits fünf Gelbe Karten gesammelt. Am Sonntag gegen Hoffenheim war er trotz einiger enger Situation um die Verwarnung herum gekommen. “Die Bundesliga fühlt sich sehr intensiv an, aber das ist auch das, was ich brauche und was ich will”, zeigte sich Chabot zufrieden mit seiner Wechsel-Entscheidung.

Überhaupt seien seine erste Wochen zurück in Deutschland und beim FC durchweg positiv gewesen. Und das, obwohl Wintertransfers “nie einfach” seien. “Aber die Mannschaft hat es mir sehr leicht gemacht, hier reinzukommen und mich zu integrieren. Da bin ich sehr dankbar für. Ein ganz großes Dankeschön an Köln, an die Stadt und den Verein, dass sie mich so gut aufgenommen haben. Es ist schön, wieder deutschen Boden unter den Füßen zu haben.”

Hübers vor Rückkehr

Ob Chabot am Sonntag bereits seine nächste Premiere feiern kann und im rheinischen Duell gegen Leverkusen auflaufen wird, dürfte auch am körperlichen Zustand von Timo Hübers liegen. Der zuletzt stark aufspielende Innenverteidiger dürfte am Mittwoch auf den Trainingsplatz zurückkehren. “Wenn ein Spieler aus einer Krankheit kommt, muss man schauen, wie gut er das überstanden hat”, wollte Thomas Kessler am Montag noch keine Prognose hinsichtlich eines Einsatzes abgeben. Aber auch dem Sportlichen Leiter der Lizenzmannschaft würde nicht Angst und Bange, sollte Chabot erneut neben Luca Kilian verteidigen: “Jeff hat einen guten Job gemacht”, lobte auch Kessler den Debütanten.

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