Im Stadion Zimbru in Chisinau trägt der FC Petrocup-Hincesti seine europäischen Heimspiele aus. (Foto: IMAGO / NurPhoto)

Im Stadion Zimbru in Chisinau trägt der FC Petrocup-Hincesti seine europäischen Heimspiele aus. (Foto: IMAGO / NurPhoto)

Titel, Trainer, Stadien: Das sind die möglichen Playoff-Gegner des FC

Der 1. FC Köln trifft in die Play-offs der Conference League entweder auf Fehérvár FC oder FC Petrocup-Hincesti. Das ergab die Auslosung im Schweizer Nyon am Dienstag. In beide Duelle würden die Kölner als Favorit gehen. Doch wie sind die Mannschaften einzuschätzen?

Erst nach dem Rückspiel am 11. August werden die FC-Fans wissen, ob sie ihre Auswärtsfahrt nach Ungarn oder in die Republik Moldau planen können. Fest steht lediglich, dass der 1. FC Köln nach dem Heimspiel am 18. August eine Woche später auswärts antreten wird. “Mit dem Heimspiel wollen wir uns eine gute Ausgangslage schaffen, um nach dem Rückspiel in die Gruppenphase einzuziehen. Nach einer langen Durststrecke in der Pandemie wollen wir unseren Fans tolle Fußballfeste bieten”, sagte Thomas Kessler nach der Auslosung der Play-off-Spiele.

Steffen Baumgart sprach derweil von “zwei interessanten Aufgaben, die herausfordernd sind.” Trotzdem habe der FC das Gefühl, “dass wir die Gruppenhase erreichen können – und das sollte auch unser Ziel sein.” Auch der Sportliche Leiter der Lizenzspielerabteilung erklärte: “Unsere Erwartungshaltung ist ganz klar, dass wir uns in den Play-offs durchsetzen – egal, ob es nach Moldawien oder Ungarn gehen wird. Wir werden es mit aller Ernsthaftigkeit angehen und wollen den deutschen Fußball in einem sehr interessanten Wettbewerb vertreten.”

Fehérvár als Favorit gegen Hincesti

Der ungarische Vertreter Fehérvár FC wird dabei von den Buchmachern als klarer Favorit gegenüber Petrocup-Hincesti für das Weiterkommen in der dritten Qualifikationsrunde angesehen. Mit einem von Transfermarkt.de kolportierten Marktwert in Höhe von 19,53 Millionen Euro ist der ungarische Klub mit seinen Spielern auch knapp das vierfache von Petrocup-Hincesti wert und würde sich in der deutschen Zweiten Liga zwischen Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 im oberen Drittel einsortieren.

In der vergangenen Saison belegte der Verein aus Székesfehévár, rund 60 Kilometer südwestlich der ungarischen Hauptstadt Budapest, den vierten Platz in der Nemzeti Bajnokság, der ersten ungarischen Liga. Das Team des deutschen Trainers Michael Boris (u.a. Sportfreunde Siegen, Sportfreunde Lotte und KFC Uerdingen) stieg in der zweiten Qualifikationsrunde der Conference League ein und setzte sich dort dank eines 4:1-Erfolges im Hinspiel gegen den FK Qabala durch. Zwar unterlag die Mannschaft im Rückspiel mit 1:2, die Niederlage reichte aber dennoch für das Erreichen der dritten Runde.

Größter internationaler Erfolg in der Saison 1984/85

Neben ihrem deutschen Trainer stehen zudem auch zwei deutsche Spieler im Kader der Ungarn. Der 30-jährige Marcel Heister wechselte 2021 von Ferencváros nach Fehérvár. Geboren wurde der Linksverteidiger in Albstadt-Ebingen und spielte unter anderem im Reutlinger und Hoffenheimer Nachwuchs. Darüber hinaus wechselte Palko Dardai im Sommer 2021 von der Hertha-Reserve in die Heimat seines Vaters Pal Dardai. In den beiden Quali-Spielen gegen Qabala erzielte der Rechtsaußen drei Vorlagen. Seit Boris den Klub im Februar übernommen hat, agiert die Mannschaft in den meisten Fällen in einem 3-4-3-System.

Seine Spiele trägt der dreifache ungarische Meister (2011, 2015, 2018) und zweifache Pokalsieger (2006, 2019) in der MOL Aréna Sóstó aus, die 14.144 Zuschauer fasst. Im Heimspiel gegen Qabala kamen allerdings nur 4750 Zuschauer, womit das Stadion nicht einmal zur Hälfte gefüllt war. Sollte dies auch bei einem möglichen Duell gegen den FC der Fall sein, dürften sich die Kölner Anhänger Hoffnungen darauf machen, mehr als die fünf Prozent (rund 700) der ihnen zustehenden Tickets zu ergattern.

International hat der 1941 gegründete Verein seinen größten Erfolg in den 80er-Jahren gefeiert. In der Saison 1984/85 erreichten die Ungarn das Finale des UEFA-Pokals, unterlagen jedoch am Ende Real Madrid. Zuvor hatte das Team jedoch Paris Saint-Germain und Manchester United rausgeworfen.

Marktwert von Petrocup-Hincesti im Drittliga-Bereich

Mit solch einem Erfolg kann der FC Petrocup-Hincesti nicht aufwarten. Das Team aus der Republik Moldau hat bislang noch nie die Gruppenphase eines internationalen Wettbewerbs erreichen können. In 13 Spielen gelangen der Mannschaft drei Siege, vier Unentschieden und sechs Niederlagen. Zwei der drei Siege fuhr das Team dabei in der diesjährigen ersten und zweiten Qualifikationsrunde ein. Gegen Floriana FC setzte sich der moldawische Vizemeister der vergangenen beiden Jahre dank eines 0:0 und eines 1:0-Sieges knapp durch. Danach folgte ein torloses Remis sowie ein 4:1-Erfolg gegen den KF Laci.

Mit seinem Marktwert von 4,73 Millionen würde sich Petrocup-Hincesti in der unteren Hälfte der deutschen Dritten Liga neben Rot-Weiss Essen oder dem SV Wehen Wiesbaden einsortieren. Der Spieler mit dem höchsten Marktwert ist derweil Vladimir Ambros, der auf rund 750.000 Euro taxiert wird. Bis auf den Ukrainer Arten Fedorow spielen zudem ausschließlich Moldawier bei Petrocup-Hincesti.

Gegründet wurde der Verein erst 1994 und spielt seit 2014 in der höchsten Liga der Republik Moldau. Eigentlich trägt die Mannschaft ihre Heimspiele im Stadion Municipal aus. Da dies mit seinen 2672 Plätzen jedoch nicht den UEFA-Standards entspricht, muss die Mannschaft in die Hauptstadt Chisinau ausweichen. Dort spielt die Mannschaft im Stadion Zimbru vor 10.400 Zuschauern. Während bei der Niederlage am ersten Spieltag der regulären Saison gegen FK Sfîntul Gheorghe Suruceni nur 680 Zuschauer in Stadion Municipal vor Ort waren, kamen gegen Laci immerhin knapp 5500 Fans. Trainer ist seit dieser Saison Ivan Tabanov, der ähnlich wie sein baldiger Gegner aus Ungarn überwiegend in einem 3-4-3-System spielen lässt.

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