Eric Martel stand am Sonntag zum neunten Mal in der Bundesliga auf dem Platz. (Foto: IMAGO / Chai v.d. Laage)

Eric Martel stand am Sonntag zum neunten Mal in der Bundesliga auf dem Platz. (Foto: IMAGO / Chai v.d. Laage)

568 Bundesliga-Minuten auf der Doppelsechs und ein großer Pechvogel

Der 1. FC Köln kann mit sich zufrieden sein. Das 1:1 (1:1)-Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim war eine beeindruckende Energieleistung, die im Vorfeld so nicht zu erwarten war. Zudem haben zwei Youngsters Ellyes Skhiri würdig vertreten. Die Geißböcke trotzen in dieser Saison allen Widrigkeiten. Die Lehren zum Spiel.

Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Geschichte des Spiels

Viel hatte vor dem Spiel nicht für den 1. FC Köln gesprochen. Zum einen war da die lange Verletztenliste von neun Spielern sowie dem gesperrten Luca Kilian. Zum anderen die kurze Regenerationszeit: Alleine sechs Profis aus der Startelf gegen Hoffenheim hatten nur knapp 54 Stunden zuvor beim 1. FC Slovacko von Beginn am auf dem Platz gestanden. Und dann kam mit der TSG auch noch der Angstgegner nach Müngersdorf. Die letzten acht Spiele gingen allesamt mit einer Grusel-Bilanz von 4:26 Toren an die Kraichgauer. Umso höher ist dem FC der Punktgewinn anzurechnen, der bei einem glücklicheren Spielverlauf sogar zu einem Sieg hätte werden können.

Aufstellung des Tages

Wer wissen will, wie schlimm es um die Personalsituation des 1. FC Köln steht, musste am Sonntag nur auf die Ersatzbank der Geißböcke schauen. Mit Rijad Smajic, Georg Strauch, Joshua Schwirten und Maximilian Schmid saßen gleich vier Spieler auf der Bank, die bislang noch keine einzige Bundesliga-Minute gesammelt haben. Während Eric Martel in der Bundesliga bislang immer Ellyes Skhiri an seiner Seite hatte, musste der 20-Jährige nun mit dem 21-jährigen Denis Huseinbasic die Strippen im zentralen Mittelfeld alleine ziehen. Weder dem einen noch dem anderen war dabei jedoch anzumerken, dass sie erst ihr sechstes respektive neuntes Bundesliga-Spiel absolvierten. Vor dem Spiel kamen beide Youngsters gemeinsam auf insgesamt 568 Minuten in der Bundesliga. Skhiri hat derer bereits 8269 gesammelt.

Pechvogel des Spiels

Wird er der Verletzte Nummer zehn? Florian Dietz wurde in der 80. Minute für Steffen Tigges eingewechselt. Der Angreifer warf sich in jeden Ball und erzwang so auch in der 87. Minute die Gelb-Rote Karte für Ozan Kabak. Den Platzverweis des Hoffenheimers bezahlte der 24-Jährige allerdings teuer: Nach dem Foul des Hoffenheimers blieb Dietz zunächst liegen und musste am rechten Knie behandelt werden. Zwar probierte es der von Verletzungen gebeutelte Stürmer noch einmal, musste dann jedoch wieder ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose war bis zum Montagvormittag noch nicht bekannt. Dem Spieler und dem FC bleibt zu hoffen, dass die Verletzung nicht allzu schwerwiegend ist.

Pfiff des Spiels

Hätte es in der 59. Minute Elfmeter für den 1. FC Köln geben können? Nach einer Hereingabe von Denis Huseinbasic hatte Ozan Kabak den Ball im Fallen unter dem eigenen Körper mit dem Arm berührt. In manchen Fällen in der Vergangenheit hatte es für solche Szenen durchaus Strafstoß gegeben. Die Überprüfung im Kölner Keller fiel jedoch nur kurz aus. Kabak hatte den Ball mit dem sogenannten Stützarm und zudem noch unabsichtlich berührt. Entsprechend war es insbesondere nach der neuen Regel durchaus nachzuvollziehen, dass das Spiel in der Folge weiterlief. Andernfalls hätte es nicht nur Elfmeter für den FC, sondern auch deutlich früher Gelb-Rot für Kabak gegeben.

Zahl des Spiels

122,5. So viele Kilometer haben die Kölner am Sonntag gegen Hoffenheim abgespult. Damit ist der FC nicht nur drei Kilometer mehr gelaufen als der Gegner, sondern hat von allen Mannschaften am zwölften Spieltag die meisten Meter abgespult. Angesichts der schwierigen Umstände und der praktisch nicht vorhanden Regeneration nach dem Slovacko-Spiel umso bemerkenswerter.

Zitat des Tages

“Jetzt haben wir erst in drei Tagen das nächste Spiel. Das ist fast wie Urlaub dazwischen.” (Timo Hübers) 

Erkenntnis des Spiels

Den 1. FC Köln wirft in dieser Saison nichts so schnell aus der Bahn. Kein 0:5 beim 1. FSV Mainz 05. Kein Nebel. Keine Verletzungssorgen. Kein fehlender Tag zur Regeneration und Vorbereitung. Wie viele Steine man den Geißböcken auch in den Weg legt, sie gehen einfach darüber hinweg.

Ausblick

Bald haben es die Kölner geschafft und ihre Mammut-Halbserie hinter sich gebracht. Noch zwei Englische Wochen bleiben bis zur lang ersehnten WM-Pause im November. Als nächstes steht jedoch das Conference League-Endspiel gegen OGC Nizza auf dem Programm. Am Donnerstagabend heißt es in Müngersdorf: Ein Sieg – oder der Europa-Traum ist beendet.

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