Jonas Hector und Ellyes Skhiri auf der Tribüne. (Foto: Bucco)

Jonas Hector und Ellyes Skhiri auf der Tribüne. (Foto: Bucco)

Auf dem Transfermarkt: FC verspielt gute Verhandlungsposition

Der 1. FC Köln hat durch seinen Einbruch kurz vor der Winterpause eine gute Verhandlungsposition auf dem Transfermarkt verspielt. Sportchef Christian Keller wollte gerade bei Spielern, die im Sommer 2023 ablösefrei sein werden, früh in Verhandlungen einsteigen. Nun muss sich der FC erst einmal wieder um sich selbst kümmern. Ein Rückschlag für den anstehenden Umbruch.

Mitte Oktober sah die Lage des 1. FC Köln noch so gut aus. Nach zehn Spieltagen hatte der FC 16 Punkte auf dem Konto, lag auf Rang sieben, hatte Anschluss an die internationalen Plätze. Hätten die Geißböcke die nötigen sechs bis acht Punkte aus den fünf Spielen geholt, die darauf folgten, stünde der FC nun auf einem einstelligen Tabellenplatz.

Mit dem Abstiegskampf hätte man dann nichts zu tun gehabt und sich über die Winterpause in Stellung bringen können, um 2023 wieder um die europäischen Plätze zu spielen. Stattdessen rief Steffen Baumgart nach dem 0:2 bei Hertha BSC zum Beginn der Winterpause den Abstiegskampf am Geißbockheim. Krise statt Träume, Arbeit im Hier und Jetzt statt Planung der Zukunft. Ein herber Rückschlag für die Entwicklung des 1. FC Köln, der im Sommer 2023 einen Umbruch im Kader herbeiführen will.

…wenn du die richtig guten ablösefreien Spieler suchst

Christian Keller

Sportchef Christian Keller hatte bereits vor Wochen im GEISSBLOG-Interview deutlich gemacht, dass der FC in dieser Saison mit den Transferplanungen “sicher früher dran sein” wolle als letzte Saison, “wenn du die richtig guten ablösefreien Spieler suchst”. Und genau diese sucht der FC – und kann nun in den ersten Gesprächen in der Winterpause mit potentiellen Kandidaten eben keine Chance auf Europa bieten, sondern nicht einmal sicher die Bundesliga.

Dabei befinden sich Spieler auf dem Markt, die ins Kölner Anforderungsprofil passen würden und deren Verträge 2023 auslaufen. Beispielsweise Patric Pfeiffer vom SV Darmstadt 98: Der Innenverteidiger will in die Bundesliga, entweder mit den Lilien oder einem anderen Klub. Zahlreiche Erstligisten sollen interessiert sein. Der 23-Jährige gehört zu den schnellsten Spielern der zweiten Liga, ist mit seinen 1,96 Meter extrem kopfballstark, bei Standards offensiv gefährlich. Der FC such für 2023 einen neuen Innenverteidiger, da die Verträge von Timo Hübers und Jeff Chabot auslaufen und noch nicht klar ist, wie es mit ihnen weitergeht.

Auch ein Spieler wie Fabian Reese könnte für den 1. FC Köln interessant werden. Der Linksaußen von Holstein Kiel ist der Flankenkönig der Zweiten Liga, mit fast 35 km/h entsprechend schnell und hat in dieser Saison schon fünf Tore erzielt und vier weitere vorbereitet. Oder auch David Kownacki von Fortuna Düsseldorf, der laufstärkste Mittelstürmer der Zweiten Liga, der zudem schon sechs Tore und sechs Vorlagen erzielt hat, Bundesliga-Erfahrung mitbringt und mit seinen 1,86 Meter zentral agieren, aber auch nach außen ausweichen kann.

Skhiri, Hector, Hübers: Eine Frage der Perspektive

Und dann wären da natürlich noch die eigenen Spieler, deren Verträge auslaufen und mit denen der FC im Winter über ihre Situation sprechen wird. Allen voran Kapitän Jonas Hector, der über seine weitere Karriere entscheiden muss, und Ellyes Skhiri, der sich fraglos auf europäischem Niveau sieht und nicht im Abstiegskampf. Aber auch der erwähnte Hübers, der als Abwehrchef seinen Stellenwert beim FC kennt.

Der 1. FC Köln hat seine gute Verhandlungsposition, die sich Mitte Oktober angedeutet hatte, in nur einem Monate nahezu komplett verspielt. Die Karten werden damit neu gemischt. Sportchef Keller kann nicht mit sportlichen Höhenflügen werben, zwar mit vielen guten Auftritten in der Hinrunde, aber muss auch mit dem Gegenargument kämpfen, dass der Trend deutlich nach unten zeigt. Können die Geißböcke diesen Trend im Januar wieder umdrehen, kann sich das Blatt freilich schnell wieder zum Positiven drehen. Doch in der spielfreien Zeit, die viele Klubs für erste Verhandlungen nutzen werden, hätte der FC deutlich attraktiver da stehen können als jetzt.

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