Es ist eine der wohl spannendsten Fragen beim 1. FC Köln: Verlängert Jonas Hector seinen im Sommer auslaufenden Vertrag oder beendet der Kapitän seine Profi-Karriere? Eine andere Option käme dabei nicht nur für Außenstehende überraschend.
Seit einem Jahrzehnt gehört Jonas Hector beim 1. FC Köln zu den wichtigsten Spielern. Ohne den Linksverteidiger auf dem Platz gewinnen die Kölner nur in den seltensten Fälle ihre Spiele. Entsprechend sind die Hoffnungen am Geißbockheim groß, dass Hector nach der Saison mit seinen dann 33 Jahren noch ein weiteres Jahr dranhängen und seinen auslaufenden Vertrag verlängern wird.
Steffen Baumgart hatte sich jüngst optimistisch gezeigt, dass er auch über den Sommer hinaus mit seinem Kapitän zusammenarbeiten kann. “Erstens hoffe ich, dass er weitermacht”, sagte der Trainer vor zwei Wochen am Rande einer Trainingseinheit. “Und mein Gefühl ist, dass er mehr darüber nachdenkt, weiterzumachen als aufzuhören.”
Kein Tag X für Hector
Dabei machte Baumgart jedoch auch klar, dass Hector seine Entscheidung wohl kaum im Frühjahr treffen wird, sondern vielmehr erst gegen Ende der Saison. Gleiches glaubt auch Thomas Kessler. Der heutige Leiter des Lizenzbereiches hat fast zehn Jahre lang mit dem Linksverteidiger gemeinsam auf dem Platz gestanden und kennt den Spieler daher lange. “Am Ende des Tages muss Jonas gemeinsam mit seiner Familie die Entscheidung treffen, wie es für ihn weitergehen soll”, sagte Kessler nun im Interview mit dem GEISSBLOG.
Für den 1. FC Köln ist Jonas Hector dabei nicht zu ersetzen. Entsprechend wäre es für den Verein erstrebenswert, frühstmöglich zu wissen, ob sie über die Saison hinaus mit dem 32-Jährigen planen können. Immerhin müsste sich der Klub ansonsten nach einer zumindest ansatzweise gleichwertigen Alternative umschauen. Druck machen die Kölner dem aus Auersmacher stammenden Spieler aber nicht. Auch, weil sie wissen, dass die Entscheidung Hectors dann womöglich zu Ungunsten des Vereins ausfallen könnte. “Wir haben offen gesagt, dass Jonas eine Ausnahmeposition innehat. Es wird für ihn keine Deadline geben. Wir werden ihn nicht zwingen, sich an Tag X zu entscheiden”, erklärte Kessler.
Köln oder Auersmacher?
Am Ende könnte das auch bedeuten, dass der FC im Sommer auf jeden Fall einen weiteren Linksverteidiger verpflichten wird, sollte Hector nicht frühzeitig das Signal zur Verlängerung geben. Sollte sich der Kapitän dann doch noch für ein weiteres Jahr beim FC entscheiden, stünden die Türen jedoch offen. Das hatte Sport-Geschäftsführer Christian Keller bereits in Austin angedeutet und hat nun auch Thomas Kessler noch einmal bestätigt: “Was definitiv feststeht, ist, dass wir für Jonas immer einen Platz bei uns im Kader haben und uns sehr freuen würden, wenn er noch weiter bei uns Fußball spielen würde.” Die Gespräche mit potentiellen Neuzugängen könnte das jedoch verkomplizieren, schließlich wüsste der neue Spieler nicht mit Sicherheit, ob er sich seinen Stammplatz gegenüber des ehemaligen Nationalspieler erkämpfen müsste oder nicht.
Im November hatte es zuletzt sogar Gerüchte aus den USA gegeben, nach denen für Hector Angebote aus der MLS vorliegen sollten. Dem 1. FC Köln war bis dato nichts darüber bekannt. Gleichzeitig glauben die Verantwortlichen jedoch auch nicht, dass für Hector noch ein anderer Verein als der 1. FC Köln in Frage käme. Zumindest nicht im Profifußball, wie Thomas Kessler durchblicken ließ: “Mein Gefühl sagt mir: Es gibt im Fußball nur zwei Optionen für ihn. Entweder der 1. FC Köln oder der SV Auersmacher”, sagte der ehemalige Keeper mit einem Lachen.
Das GEISSBLOG-Interview mit Thomas Kessler lest ihr am 28. und 29. Dezember.
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