Hinter dem 1. FC Köln liegt ein turbulentes Jahr mit vielen Höhen, aber auch den ein oder anderen Tiefen. Entsprechend bringen sportliche zwölf Monate auch immer Gewinner und Verlierer hervor. Teil 2: Die Verlierer.
Mark Uth
Was für ein bitteres Jahr für Mark Uth! Der Offensivspieler schien in der Sommer-Vorbereitung nach einer Saison endlich richtig angekommen im Baumgart-Fußball. Der 31-Jährige kam bereits topfit aus der Sommerpause und überzeugte während der Vorbereitung in allen Bereichen. Das Pokalaus gegen Jahn Regensburg konnte Uth zwar nicht abwenden, gehörte dabei aber zu den besten Spielern auf dem Platz. Dann jedoch ging es für den Kölner bergab: Eine hartnäckige Schambeinverletzung setzte Uth monatelang außer Gefecht. Auch eine Operation brachte nicht die erhoffte Besserung. So stehen nur drei Kurzeinsätze in der Bundesliga (insgesamt 43 Minuten) sowie eine einzige Einwechslung in der Conference League in Uths Arbeitsnachweis. Dabei hatte insbesondere Uth so sehr auf die europäischen Spiele mit dem FC gebrannt. Doch damit nicht genug: Nach einer weiteren OP fällt der Spieler noch mindestens bis März weiter aus.
Jeff Chabot
Im Januar dieses Jahres wechselte Jeff Chabot auf Leihbasis von Sampdoria Genua zum 1. FC Köln. In seinem ersten halben Jahr konnte sich der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler aber nicht durchsetzen und kam insgesamt nur auf vier Einsätze in der Rückrunde. Zur neuen Saison sollte sich das ändern: Chabot mietete sich im Kölner Umland einen gesamten Trainingsplatz und ackerte während der Vorbereitung hart. Zunächst mit Erfolg: Der 24-Jährige wusste in der Vorbereitung zu überzeugen und die Schwächephase von Luca Kilian zu nutzen. So stand der Innenverteidiger auch am ersten Spieltag gegen Schalke prompt in der Startelf. Allerdings verletzte sich Chabot dann am vierten Spieltag gegen den VfB Stuttgart schwer am Sprunggelenk und war somit den Rest der Hinrunde zum Zusehen gezwungen. Zur Rückrunde will der Spieler nun noch einmal angreifen. Allerdings kann die Kaufpflicht der Kölner aufgrund zu geringer Einsätze bereits nicht mehr greifen. Seine Zukunft über den Sommer hinaus ist beim FC also ungewiss.
Sebastian Andersson
Sebastian Andersson gehört beim 1. FC Köln genau wie Dimitris Limnios eigentlich zu jenen Spielern, die keine sportliche Zukunft mehr am Geißbockheim haben. Zwar betonte Christian Keller immer wieder, keinen Spieler aktiv wegschicken zu werden. Doch den Schweden hätte man beim FC lieber gestern als heute von der Gehaltsliste. Obwohl der Angreifer im ersten halben Jahr keine einzige Trainingseinheit aufgrund seiner Knieverletzung verpasst hatte und nach dem Modeste-Abgang die Chance auf einen Platz im FC-Angriff gehabt hätte, sorgte Andersson beim FC nur für Kopfschütteln. Zunächst trainierte der Stürmer so schwach, dass er zwischenzeitlich nur noch Stürmer nur fünf gewesen war. Dann entschied sich Andersson trotz zahlreicher lukrativer Wechsel-Angebote und entgegen der Räte zahlreicher (externer) Ärzte für eine erneute Knie-OP, die ihn bis weit in das nächste Jahr hinein immer noch außer Gefecht setzen wird. Eine neue Chance – egal ob beim FC oder woanders – wird damit im Herbst seiner Karriere immer unwahrscheinlicher.
Anthony Modeste
Ja, Anthony Modeste spielt nicht mehr für den 1. FC Köln. Der Franzose hatte sich im Sommer für einen Wechsel zu Borussia Dortmund entschieden. Zuvor jedoch hatte Modeste den FC mit seinen 20 Saisontoren erneut nach Europa geschossen. Mit dieser Bilanz sowie seinem Wechsel zu einem Champions League-Klub würde der 34-Jährige eigentlich zu den Gewinnern des Jahres zählen. Doch das Jahr hat mehr als nur sechs Monate – und in der zweiten Jahreshälfte lief es für Modeste wohl nur noch kaum so, wie er es sich erhofft hatte. Zwar hat der Stürmer nun erstmals in seiner Karriere sechs Spiele in der Champions League in seiner Vita stehen. Dabei gelang ihm allerdings kein einziger Scorerpunkt. Zudem verlor Modeste im Laufe der Saison seinen Stammplatz an den 17 Jahre jüngeren Moukoko. Das alles tauschte der Franzose im Sommer gegen die bedingungslose Liebe der FC-Fans sowie sein Wohlfühl-Umfeld ein. Und das alles für etwas mehr Geld auf dem Konto. Denn die so oft angepriesene längerer Vertragslaufzeit hat Modeste nun auch bei Borussia Dortmund nicht.
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