Nikola Soldo wirft sich in einen Schuss von Leon Goretzka. (Foto: IMAGO / Simon)

Nikola Soldo wirft sich in einen Schuss von Leon Goretzka. (Foto: IMAGO / Simon)

Allen Statistiken zum Trotz: Leidenschaft egalisiert Talent

Der 1. FC Köln hat mit einer leidenschaftlichen Vorstellung dem FC Bayern getrotzt. Die Leistung der Kölner hat dabei gezeigt, dass Talent nicht alles ist. Die Lehren des Spiels.

Geschichte des Spiels

Nichts wäre wohl typischer für ein enges Spiel des FC Bayern gewesen, als wenn Eric Maxim Choupo-Moting nach dem Ausgleichs-Hammer von Joshua Kimmich in der Nachspielzeit auch noch den Siegtreffer der Münchener nachgelegt hätte. Doch einmal mehr hatte sich an diesem Abend ein überragend verteidigender Jeff Chabot in den Schuss geworfen und den Kölner Punktgewinn damit abgesichert. “Heute nicht” werden sich die Kölner wohl über die gesamten 93 Minuten am Dienstagabend gedacht haben. Spielerisch war der FC dem Rekordmeister zwar klar unterlegen, kämpferisch konnte den Kölnern an diesem Tag aber wohl kein anderer Bundesligist das Wasser reichen.

Spieler des Spiels

Dass der 1. FC Köln bis zur 90. Minute überhaupt ohne Gegentor geblieben war, lag unter anderem auch an einem glänzend aufgelegten Marvin Schwäbe. Sechs Großchancen vereitelte der Kölner Schlussmann, vier davon mit der sogenannten “Reflexabwehr”. Beinahe wären die Münchener gänzlich an dem FC-Keeper verzweifelt, wäre da nicht der…

Moment des Tages

Es musste dieser eine Geniestreich von Joshua Kimmich sein. Ansonsten wären die Bayern ohne eigenen Treffer in der Allianz Arena geblieben. 30 Meter vor dem FC-Tor hatte der Bayern-Kapitän zu viel Platz. Trocken zog Kimmich ab und nagelte den Ball für Schwäbe unhaltbar an die Unterkante der Latte und damit zum späten Ausgleich in die Maschen.

Statistik des Spiels Nummer 1

Wie groß der Druck der Bayern im zweiten Durchgang war, zeigt vor allem eine Zahl: 0.9 Angriffe startete der Tabellenführer im Schnitt pro Minute auf das Kölner Tor. Auf die gesamte Halbzeit hochgerechnet sind das fast 45 Angriffe, die die Kölner abwehren mussten.

Statistik des Spiels Nummer 2

Unterschiedlicher hätte die Anfangs- und Schlussviertelstunde für den FC nicht sein können: Während sich die Kölner in den ersten 15 Minuten 62 Meter vor dem eigenen Tor aufstellten und die Bayern enorm früh unter Druck setzten, lag die durchschnittliche Aufstellungslinie in der Schlussphase nur noch bei 39 Metern. Der FC wurde von den Bayern praktisch erdrückt und kam kaum noch aus dem eigenen Drittel raus. Zwischenzeitlich ließ der FC fast 20 Pässe der Bayern zu, ehe sie zum Angriff ansetzten (PPDA in der zweiten Halbzeit von 19.5).

Statistik des Spiels Nummer 3

Wenn man dem 1. FC Köln am Dienstagabend eine Sache vorwerfen konnte, dann, dass die wenigen Umschaltmomente nicht gut genug ausgenutzt worden sind. Durch die tiefere Angriffslinie wurde der Weg für die FC-Spieler zum gegnerischen Tor ungewohnt weit. Somit konnten die Kölner kaum für eigene Entlastung sorgen. Insgesamt betrug die durchschnittliche Dauer einer Kölner Ballbesitzphase nur sieben (!) Sekunden.

Erkenntnis des Spiels

Und dennoch reichte es trotz der deutlich unterlegenen Statistiken für den 1. FC Köln am 17. Spieltag zu einem starken Punktgewinn in München. Die bedingungslose Einsatzbereitschaft konnte am Dienstag zwar nicht über das Talent der Bayern triumphieren, es aber zumindest egalisieren. Nach der ungewohnt langen Winterpause beweisen die Kölner nun, dass sie körperlich wie mental wieder gänzlich auf der Höhe sind und zudem bereit, die schmerzhaften Wege zu gehen.

Zitat des Tages

“Ich habe schon den ein oder anderen geilen Pass gesehen – leider von den Bayern.” (Steffen Baumgart)

Ausblick

Mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen der Hinrunde ist der FC gut aus der Winterpause gekommen. Nun jedoch steht bereits in wenigen Tagen das wichtige Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 auf dem Programm. Der Aufsteiger ist mit erst neun Punkten bereits abgeschlagen. Mit einem Sieg beim Tabellenschlusslicht könnte der FC den Vorsprung auf die Abstiegsränge weiter vergrößern. Nach den beiden Erfolgserlebnissen gegen Bremen und Bayern gilt es nun, weiterhin fokussiert zu bleiben.

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