Davie Selke erstmals im Trikot des 1. FC Köln (Foto: 1. FC Köln)

Davie Selke erstmals im Trikot des 1. FC Köln (Foto: 1. FC Köln)

Mit Modeste-Nummer zurück in die Spur: “Ich habe ihn lieber in meiner Mannschaft”

Der 1. FC Köln hat mit Davie Selke von Hertha BSC einen neuen Stürmer verpflichtet. Steffen Baumgart freut sich dabei auf die Qualitäten des Angreifers, sieht diese aber nicht nur im Vorbereiten und Erzielen von Toren.

Zum Auftakttraining im neuen Jahr hatte es Davie Selke am Montag nicht mehr geschafft. Nach dem obligatorischen Medizincheck fuhr der neue Stürmer des FC erst kurz vor Trainingsstart mit seinem Berater sowie Teammanager Marius Laux am Geißbockheim vor. Im Anschluss daran unterschrieb der 27-Jährige einen Vertrag für anderthalb Jahre bei seinem neuen Arbeitgeber. Danach ging es für den Angreifer aber doch noch für eine erste individuelle auf den Platz.

Seine neuen Teamkollegen wird Selke daher erst am Dienstag kennenlernen, wenn der Neuzugang um 11 Uhr erstmals mit der Mannschaft auf dem Rasen trainieren wird. Beim FC wird der Stürmer dabei ausgerechnet mit der Rückennummer 27 auflaufen. Diese hatte zuletzt über Jahre hinweg Anthony Modeste getragen. Nun soll Selke nicht nur das Trikot-Erbe des Franzosen antreten, sondern den im Sommer nach Dortmund gewechselten Stürmer im Idealfall auch mit seinen Tore ersetzen.

Baumgart mit Seitenhieb in Richtung Nörgler

Steffen Baumgart zumindest ist überzeugt davon, dass Selke dem FC mit seinen Qualitäten helfen wird. Die Gespräche im Vorfeld seien dabei “sehr offen und klar” gewesen. “So habe ich ihn aber auch erwartet. Keiner hat etwas hinter dem Berg gehalten. Das ist das Beste für den Anfang”, berichtete der Trainer kurz bevor der Transfer von Vereinsseite offiziell verkündet wurde.

Dass Davie Selke ein Spieler ist, der mit seiner Art bei den Fans polarisiert, ist Steffen Baumgart und den anderen Verantwortlichen ebenfalls bewusst. “Wir können ja gerne mal in den sozialen Netzwerken nachlesen, was da geschrieben wird”, sagte Baumgart in Anlehnung an die zahlreichen negativen Kommentare, die bereits beim Bekanntwerden des Kölner Interesses an Selke im Internet zu lesen waren. “Aber ich bewerte das anders, als die Leute drumherum”, lenkte Baumgart den Fokus auf die Qualitäten des Stürmers. “Wenn er Chancen bekommt, und das haben wir letzte Saison bei einem anderen Stürmer gesehen, ist er in der Lage, Tore zu erzielen. Er wird nicht alles reinmachen, er wird aber auch nicht alles verschießen. Aber er wird zu hundert Prozent alles für den FC raushauen”, ist sich Baumgart sicher.

Spieler wie Verein können profitieren

Am Ende soll jedoch nicht nur der FC von den Toren des Stürmers profitieren, sondern auch der Spieler selbst, dessen Karriere in den letzten Jahren ins Stocken geraten war. Nur zwölf Tore sind dem Torjäger in den letzten viereinhalb Spielzeiten gelungen. In Berlin hatte Selke zuletzt sogar seinen Stammplatz verloren. In Köln soll sich dies nun wieder ändern: “Er hat vieles nicht verlernt, was er vielleicht in der letzten Zeit nicht abrufen konnte. Wir erhoffen uns, dass wir gemeinsam einen guten Weg gehen. Dann soll er uns so helfen, wie wir ihm.”

Steffen Baumgart geht es dabei gar nicht so sehr darum, wie viele Tore Selke in den verbleibenden 19 Bundesligaspielen erzielen wird. Vielmehr könne der gebürtige Baden-Württemberger auch mit anderen Qualitäten überzeugen: “Was Anlaufverhalten, Mentalität und Charakter angeht, ist er ein Spieler, der sehr gut zu uns passt. Wir hoffen, dass wir das allen zeigen können, die anderer Meinung sind.”

Junge Spieler sollen an Selke wachsen

Selke ist dabei ein Spieler, der voran gehen kann und auch seine eigene Meinung auf wie neben dem Platz vertritt. Damit weiß der Angreifer häufig auch anzuecken. Doch für eine Mannschaft wie den FC, der häufig nachgesagt wird, zu lieb zu sein, könnte Selke genau der richtige und bislang fehlende Impuls sein. Entsprechend wird Steffen Baumgart seinen Neuzugang auch nicht an Toren messen. “Wir haben viele Jungs, die noch nicht die Erfahrung haben und nun was Mentalität angeht an so jemandem wachsen können.” Entsprechend hat der FC-Trainer den U21-Europameister von 2017 auch schon länger auf dem Zettel. “Weil ich seine Art mag”, erklärte Baumgart am Montag. “Ich habe ihn lieber in meiner Mannschaft als beim Gegner, weil er eklig und unangenehm sein kann.” Genau diesen Wunsch hat der 1. FC Köln seinem Trainer mit der Verpflichtung nun erfüllt.

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