Gegen schwächelnde Wölfe: Kämpft sich der FC an Europa ran?

Mit einem Sieg in Stuttgart hätte der 1. FC Köln bis auf einen Zähler an Platz sieben heranrücken können. Dort steht der VfL Wolfsburg, der am Samstag beim FC zu Gast ist und aktuell nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt. Von einer Jagd auf Europa will Steffen Baumgart aber nichts wissen.

In den vier Partien vor und den ersten beiden nach der Winterpause zeigten sich die Wölfe in bestechender Form: Sechs Spiele, sechs Siege, dazu ein sagenhaftes Torverhältnis von 22:1 Toren. Dank der Erfolgsserie – insgesamt blieb der VfL sogar zehn Spiele in Folge ungeschlagen – schossen sich die Wölfe von Platz 14 auf sieben hoch. Dort steht die Mannschaft von Niko Kovac auch jetzt noch, konnte aus den vergangenen vier Bundesligaspielen nur einen Zähler holen und blieb zuletzt zwei mal torlos. Der Vorsprung auf die Verfolger schmolz von fünf auf einen Punkt.

Für den 1. FC Köln könnte das Aufeinandertreffen mit den Wölfen zum richtigen Zeitpunkt kommen. Nach dem Dämpfer in Stuttgart will der FC wieder an die Leistungen der Vorwochen anknüpfen, holte dazu 18 seiner 26 Punkte im RheinEnergieStadion. “Ich glaube, dass hier schon eine besondere Wucht entstehen kann”, beschrieb Steffen Baumgart die Atmosphäre, welche dank einer “Riesen-Choreo, die unsere Fans im ganzen Stadion aufbauen”, noch besonderer werden dürfte. “Man merkt einfach, wie sehr wir alle gemeinsam den Fußball leben. Das setzt bei den Jungs auch nochmal das ein oder andere Prozent mehr frei”, schwärmte der FC-Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Mit einem Heimerfolg könnten sich die Geißböcke bis auf einen Punkt an die Wölfe heranpirschen. Von einem Angriff auf Platz sieben, der zur Conference League-Teilnahme berechtigen könnte, wollte Baumgart allerdings nichts wissen: “Ich habe wieder irgendwo lustigerweise gelesen, dass wir angreifen. Wir greifen mal gar nichts an – außer, dass wir versuchen, die 40 Punkte zu kriegen”, machte der 51-Jährige klar.

Bekommt der FC Wimmer & Baku in den Griff?

Vor den, ob der aktuellen Durststrecke etwas angeschossenen, Wölfen warnte Baumgart. Ein Blick auf den Kader und die Möglichkeiten der Wolfsburger würde reichen, um zu wissen “was auf uns zukommt.” Der VfL ist in Sachen Sprints und intensive Läufe das beste Team der Liga, hat dazu eine rechte Seite mit ordentlich Tempo und Torgefahr: Außenverteidiger Ridle Baku ist der beste Torschütze, Flügelspieler Patrick Wimmer der beste Assistgeber der Wölfe – der 21-jährige Österreicher ist nicht nur schnell und dribbelstark, sondern ligaweit einer der besten Spieler im Kreieren von Torchancen. Keine leichte Aufgabe für Kölns linke Seite um Kapitän Jonas Hector der in Stuttgart eine schwache Leistung zeigte – zwei der drei VfB-Treffer am vergangenen Samstag fielen über links.

Heißt: Der FC muss vor allem den rechten Flügel der Wölfe unter Kontrolle bekommen. Wegen des Ausfalls von Florian Kainz wird Baumgart seine Elf wohl im 4-2-3-1 aufs Feld schicken. Für den Österreicher wird mutmaßlich Linton Maina eine Position nach hinten rücken, dazu ist davon auszugehen, dass Ellyes Skhiri nach dem misslungenen Experiment gegen den VfB wieder im defensiven Mittelfeld statt auf der Zehn auflaufen und Steffen Tigges als alleinige Spitze agieren wird. Greifen diese Maßnahmen, dann stehen die Chancen der Geißböcke für den Samstag gut – auf drei Punkte und einen vorsichtigen Angriff auf Europa. Auch, wenn Steffen Baumgart das nicht hören will.

So könnte der FC gegen die Wölfe auflaufen

Schwäbe – Schindler, Hübers, Chabot, Hector – Skhiri, Martel – Huseinbasic, Ljubicic, Maina – Tigges