Die Woche der Wahrheit ist angebrochen für die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln: Auf das Team warten zwei Schlüsselspiele im Abstiegskampf innerhalb von sieben Tagen. Den Auftakt macht das Derby am Sonntag (ab 13 Uhr im GEISSBLOG-Liveticker) gegen Bayer Leverkusen. Die FC-Frauen haben mit der Werkself noch eine Rechnung offen.
Ende September 2022 reisten die FC-Frauen an einem Freitagabend mit viel Rückenwind auf die andere Rheinseite: Fünf Tage zuvor war das Team furios mit einem 3:1-Erfolg gegen Hoffenheim in die Saison gestartet. In Leverkusen sollte der Schwung für den Derbysieg ausgenutzt werden.
Doch es kam anders. Die Kölnerinnen präsentierten sich über weite Teile viel zu passiv, lediglich den Bayer-Frauen war der Siegeswille anzumerken. Erst in der Schlussphase wachten die FC-Frauen auf, doch zum glücklichen Punktgewinn reichte es nicht mehr.
Eigentlich war Leverkusen das Ziel
Im Rückspiel muss der FC dringend punkten, denn nach dem Bremer Sieg im Nachholspiel unter der Woche in Potsdam stehen die Kölnerinnen nur aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Duisburg nicht auf einem Abstiegsplatz.
Die Kölnerinnen würden den rheinischen Rivalen mit einem Heimsieg mitten reinziehen in den Abstiegsstrudel der Bundesliga. Andererseits würde Leverkusen bei einem eigenen Sieg vorerst auf acht Punkte enteilen. Zur Erinnerung: Auf der FC-Mitgliederversammlung im September 2022 hatte Nicole Bender noch betont, unbedingt vor Bayer landen zu wollen. Dafür braucht es nun endlich Punkte.
Bilanz eines Absteigers
Die Zeit der Ausreden bei den FC-Frauen ist vorbei: Das Team von Trainer Sascha Glass muss gegen Leverkusen und am Sonntag darauf beim abgeschlagenen Liga-Schlusslicht in Potsdam unbedingt punkten, um nicht noch tiefer in den Tabellenkeller zu rutschen. Doch die jüngste Tendenz scheint gegen den FC zu sprechen: Das Team wartet seit sieben Partien auf einen Sieg und seit 549 Minuten auf einen eigenen Treffer. Die Bilanz in diesen sieben Spielen: ein Punkt, 1:17 Tore – kurzum: die Bilanz eines Absteigers.
Kommt da das Duell gegen den Rhein-Rivalen gerade recht, um diese schwarzen Serie zu beenden? Personell gibt es eine Änderung gegenüber dem Pokal-Aus unter der Woche: Lotta Cordes, die gegen Wolfsburg vorzeitig angeschlagen ausgewechselt werden musste, zog sich eine Knieverletzung zu und wird voraussichtlich einige Wochen ausfallen. Glück im Unglück: Ein Kreuzbandriss konnte wohl ausgeschlossen werden. Eine Kandidatin als Ersatz für Cordes wäre Adriana Achcinska, die mit ihrer aggressiven und körperbetonten Spielweise im Mittelfeld helfen könnte.
Abstiegsgespenst vor Rekordspiel vertreiben
Für das Duell gegen Leverkusen setzt Glass auf die richtige Eingestellung seiner Spielerinnen und auf eine neue Motivation, die unter der Woche trotz der Pokal-Niederlage entstanden sei. “Die Mädels sind mit einem guten Gefühl aus dem Spiel gegangen.”
Diese positive Energie soll am Sonntag auch auf den Rasen des Franz-Kremer-Stadion übertragen werden. Mit einem Derby-Sieg würde sich das Team neues Selbstbewusstsein holen – und zugleich beste Werbung für das Rekord-Spiel am 23. April machen, um hierfür noch mehr Fans anzulocken.
Der Vorverkauf für die Bundesliga-Partie gegen Eintracht Frankfurt, die im RheinEnergie-Stadion ausgetragen wird, begann am Dienstag. Innerhalb der ersten 24 Stunden wurden 5700 Karten verkauft. Damit steht bereits jetzt fest, dass der Zuschauer-Rekord aus dem vergangenen Jahr – 5400 gegen Wolfsburg im Franz-Kremer-Stadion – geknackt werden wird. Bis es aber soweit ist, soll das Abstiegsgespenst möglichst weit vom Geißbockheim vertrieben werden.
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