Gegen Gladbach ganz vorne: Florian Kainz spielte im Derby auf der Zehn. (Foto: IMAGO / Müller)

Gegen Gladbach ganz vorne: Florian Kainz spielte im Derby auf der Zehn. (Foto: IMAGO / Müller)

Ein Experiment mit Zukunft

Der 1. FC Köln ist auf der Suche nach einem Zehner. Florian Kainz durfte sich gegen Gladbach in der Zentrale ausprobieren. Ein Experiment, das keines bleiben soll.

Beim Blick auf den Spielberichtsbogen hatte es am Sonntag danach ausgesehen, als würde der 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach in einem klassischen 4-4-2 ohne Zehner auflaufen: Mit Ellyes Skhiri und Eric Martel auf der Sechs, Florian Kainz und Kingsley Schindler auf den Außenbahnen sowie Linton Maina und Davie Selke im Angriff.

Doch schon beim Aufwärmen ließ sich erahnen, dass Kainz im Derby eine neue Rolle einnehmen würde. Bei der obligatorischen Torschuss-Übung zum Abschluss der Erwärmung war der eigentliche Flügelspieler in der Mitte zu finden, während Maina von der Seite die Flanken reinbrachte.

Verschiebespiel mit Eric Martel

Mit Anpfiff bestätigte sich diese Annahme schließlich. Der FC agierte im 4-2-3-1 mit Kainz auf der Zehnerposition. Gegen den Ball schob der Österreicher zudem neben Selke und presste als zweiter Anläufer die Gladbacher Hintermannschaft, woraufhin Martel von der Doppelsechs mit Skhiri auf die Zehn vorschob.

Der Österreicher war dabei gut in das Kölner Offensivspiel eingebunden, spielte im Schnitt mehr Pässe als zuletzt auf den Flügeln und wurde von seinen Mitspielern immer wieder gesucht. Am Ball wollte dem Nationalspieler jedoch nicht alles gelingen. So hatte Kainz eine geringere Passquote sowie weniger erfolgreiche Aktionen als üblich.

Baumgarts Suche nach dem Zehner

Trotzdem könnte die taktische Variante eine Option mit Zukunft für den FC werden. Schließlich wird ein Spielmacher durch den Ausfall von Mark Uth und dem Wechsel von Ondrej Duda schmerzlich vermisst. “Ich suche einen Zehner”, sagte Baumgart nach dem Spiel. In der laufenden Saison hatte der Trainer bereits Ellyes Skhiri, Mathias Olesen, Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic auf der Zehn ausprobiert.

Allen voran Ljubicic und Huseinbasic interpretieren diese Position jedoch anders. “Sie sind eher athletische Spieler”, sagte Baumgart, der vielmehr jemanden suche, “der in der Lage ist, den Steckpass zu spielen.” Kainz zumindest spielte am Sonntag acht Pässe ins letzte Drittel, fünf davon in den gegnerischen Strafraum. Angekommen sind davon allerdings nur die Hälfte.

Position könnte vakant bleiben

In den kommenden Spielen wird sich der 30-Jährige aber wohl erneut im Zentrum beweisen können. “Er hat es gut gemacht. Wir werden das weiter fortführen und es wird nicht nur ein Experiment bleiben”, erklärte Baumgart hinsichtlich der Planungen in den nächsten Wochen. Insbesondere, weil der FC mit Linton Maina, Jan Thielmann und Kingsley Schindler ohnehin über ordentlich Tempo auf den Flügeln verfügt.

Aber auch mit Blick auf die kommende Saison könnte Kainz eine Zukunft auf der Zehn haben. Schließlich ist weiterhin unklar, wann Mark Uth wieder einsatzfähig ist. Und sollte das FIFA-Urteil bestehen bleiben, könnte sich der FC die erhoffte Verstärkung auf der Zehn abschminken. Entsprechend müssten sich die aktuellen Spieler um die vakante Position bewerben. Florian Kainz zumindest hat sich am Sonntag dafür in Stellung gebracht.

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